Gmarket: Südkoreas eBay ein Übernahmekandidat?

Freitag, 4. Januar 2008 um 15:41
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(IT-Times) Kein Volk der Erde ist so internetverrückt wie die Südkoreaner. Über 50 Prozent der Haushalte verfügen über einen Hochgeschwindigkeits-Internetzugang, womit das Land den weltweiten Spitzenplatz inne hat. Wer viel im Netz unterwegs ist, ist auch empfänglich für E-Commerce-Angebote. Das Auktionsportal Gmarket Inc. (Nasdaq: GMKT, WKN: A0J3ZJ) gehört zu den Gewinnern des Booms und könnte mittelfristig übernommen werden, glauben Marktbeobachter. Ein Grund dafür könnte die limitierte Größe des südkoreanischen Marktes sein. Im Vergleich zum Vorjahr konnte Gmarket die Zahl der Nutzer um rund 2,8 Millionen auf knapp 13 Millionen steigern (Stand: 30. September 2007). Das hört sich zunächst gut an, allerdings hat Südkorea insgesamt knapp 50 Millionen Einwohner. Anders als bei dem lateinamerikanischen Pendant MercadoLibre ist man allein wegen der Sprache auf diesen einen Markt beschränkt. Bei einer Übernahme würde Yahoo! an erster Stelle stehen, ist man doch seit Mitte 2006 mit zehn Prozent an Gmarket beteiligt. Interessant wird die Angelegenheit jedoch erst, wenn man an eine Meldung des Internetdienstes edaily aus dem letzten Monat hinzuzieht. Seinerzeit wurde unter Berufung auf Insider berichtet, dass die ehemalige E-Commerce-Muttergesellschaft Interpark ihre verbliebene, 30prozentige Beteiligung veräußern möchte. Als avisierter Preis wurden 300 Mrd. Won (nach aktuellen Kursen rund 217 Mio. Euro) kolportiert, wobei den nicht genannten Kaufinteressenten der Preis angeblich zu hoch sei. Auch der Name eBay wurde als möglicher Aspirant genannt, erscheint nach den mäßigen Erfahrungen in Fernost aber eher fraglich. Gleichwohl, der Preis wäre für Konzerne der Größe von Yahoo! aus der Portokasse bezahlbar.

Noch Platz zum wachsen

Gleichwohl ist der Heimatmarkt von Gmarket nicht gesättigt. Über 20 Prozent Marktanteil lassen noch Luft nach oben. Trotzdem soll eine Expansion in das kulturell ähnlich veranlagte Japan trotz aller Risiken gewagt werden. Auch eine englischsprachige Seite ist inzwischen online, die in über 40 Länder liefert. Der Fokus soll aber offensichtlich auf Südkorea bleiben. Auf dem Heimatmarkt ist man nämlich nicht nur dem stationären Internet zugeneigt. Der Lebenszyklus eines Mobiltelefons schwankt zwischen sechs und zwölf Monaten, mobiles Internet ist weit verbreitet. In Kooperation mit den lokalen Mobilfunkunternehmen soll das Shopping von unterwegs forciert werden. Außerdem ist geplant, den Werbeumsatz, der bisher rund ein Drittel ausmacht, unter anderem mit Keyword-basierten Werbebannern zu forcieren. Ebenso ist der Aufbau eines Affiliate-Programms im Gange. Hinzu kommen Kooperationen mit Banken (Co-Branding von Kreditkarten), Sponsored Links und digitale Gutscheine. Letztere machen Dienstleistungen (Friseur, Kino etc.) ebenfalls über das Internet handelbar.

Kurzportrait

Gmarket wurde 200o als Spin-Off des südkoreanischen E-Commerce-Unternehmens Interpark gegründet. Auf dem Portal lassen sich Waren nach auf Auktions- oder Handelsbasis, zu Festpreisen oder in Gruppen absetzen und erwerben. Die gehandelten Produkte gliedern sich in die Gruppen Computers/Electronik, Mode, Kinder/Nahrung, Beauty/Sportartikel/Autozubehör, Möbel/Gesundheit sowie Reise/Freizeit. Außerdem ist es möglich, Filme und Musik gegen Gebühr herunterzuladen. Ebenso sind Online-Spenden für einen guten Zweck möglich. Als Medien werden das Internet und Mobiltelefone genutzt. Auf der Anbieterseite ist es möglich, Werbung zu schalten. Gmarket ging Mitte 2006 an die Nasdaq und beschäftigt rund 500 Mitarbeiter. Der Hauptsitz ist in Seoul.

Markt und Wettbewerb

Gmarket gehört in Südkorea zu den größten Anbietern auf einem Markt, der weiterhin schnell wachsen soll. Der englischsprachige Shop spielt derzeit kaum eine Rolle.

Meldung gespeichert unter: eBay, Hintergrundberichte,

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