First Solar glänzt mit niedrigen Produktionskosten

Freitag, 27. Februar 2009 um 12:40
First Solar

(IT-Times) Nachdem der Dünnschichtspezialist First Solar (Nasdaq: FSLR, WKN: A0LEKM) vorsichtig im Hinblick auf das Wachstum im laufenden Jahr geäußert hat, geht in der Solarbranche erneut die Angst um. Vor allem bei größeren Solarprojekten sehen sich Kunden weiterhin Finanzierungsproblemen gegenüber - dies bekam zuletzt auch stark gewachsene First Solar zu spüren.

Um den Wachstumskurs fortzusetzen, will First Solar seinen Kunden unter die Arme greifen, um Kunden bei größeren Vorhaben bei der Finanzierung zu helfen. Unter anderem erwägt First Solar als Co-Investor bei verschiedenen solaren Großprojekten aufzutreten. In diesem Zusammenhang sollen unter anderem auch Zahlungsmodalitäten angepasst werden, um Kunden mehr Flexibilität bei der Bezahlung einzuräumen. Dabei soll das Zahlungsziel für eine Reihe von Kunden von zehn auf 45 Tage steigen. Nebenbei zieht First Solar auch Preissenkungen für seine Module in Betracht, um die Nachfrage anzukurbeln.

Dies kann sich das Unternehmen auch leisten, schließlich hat es First Solar als eines der ersten Unternehmen in der Solarindustrie geschafft, die Produktionskosten pro Watt auf unter einem Dollar zu drücken. Langfristig hält man bei First Solar an seinem Ziel fest, die Produktionskosten pro Watt auf 0,65 bis 0,70 Dollar bis 2012 zu drücken.

Produktionskapazität soll auf über ein Gigawatt steigen


Trotz der schwachen Wirtschaftslage und der Finanzierungsprobleme seiner Kunden hält First Solar an seinen ehrgeizigen Produktionszielen für das laufende Jahr fest. Nachdem man im Jahr 2008 Solarprodukte mit einer Leistung von über 500 Megawatt produziert hat, soll die Produktionskapazität in diesem Jahr auf über ein Gigawatt steigen. Erreicht werden soll dieses Ziel durch den Ausbau seiner Fertigungsanlagen in Toledo. Hier will das Unternehmen Produktionslinien im Umfang von 500.000 Quadratfuß hinzufügen, wie das Unternehmen am Vortag bekannt gab. 134 neue Jobs sollen dabei entstehen, wobei die Erweiterung im zweiten Quartal 2010 abgeschlossen sein soll. Damit soll dann auch die Produktionskapazität in der Perrysburg-Anlage auf rund 192 Megawatt steigen.

Mit dem Ausbau seiner US-amerikanischen Produktionslinien will sich First Solar für die Zeit nach der Krise wappnen. Die Hoffnung des Unternehmens ist nicht unbegründet, zumal die US-Regierung ein Förderprogramm im Volumen von 150 Mrd. Dollar für erneuerbare Energietechniken aufgelegt hat. So geht First Solar-Chef Michael Ahearn zu Recht davon aus, dass die Lage in der Solarindustrie in drei bis fünf Jahren wieder deutlich besser aussehen wird...

Kurzportrait

Die in Tempe/Arizona ansässige First Solar wurde im Jahre 1999 gegründet und gilt als einer der führenden Solarkonzerne in Amerika. Das Unternehmen hat sich auf die Produktion von Solarmodulen auf Basis der Dünnschichttechnologie spezialisiert und gilt in diesem Bereich als einer der weltweit führenden Anbieter.

Schon im Jahr 2002 nahm First Solar die Produktion von Solarmodulen auf Basis von Cadmium Telluride (CdTe) auf. First Solar hat sich bewusst für den Einsatz von CdTe entschieden, da CdTe ein Halbleiter mit direkter Bandlücke ist und somit in der Lage ist, Sonnenenergie effizienter in elektrische Energie zu wandeln. Darüber hinaus lassen sich durch den Einsatz von CdTe einfache Zellstrukturen und Prozesse auch Produktionskosten minimieren. So hat First Solar im Jahr 2008 die niedrigsten Kosten pro hergestelltem Watt in der Photovoltaic-Industrie erzielt und die Produktionskosten pro Watt unter die magische Marke von einem US-Dollar gedrückt. Zudem ist CdTel für die Produktion aufgrund der hohen Verfügbarkeit reichlich vorhanden, so dass das Material auch in der Massenproduktion zum Einsatz kommen kann.

First Solar hat mit 12 Projektentwicklern in Europa langfristige Lieferverträge abgeschlossen. So wird der Großteil der Solarmodule in Ausland exportiert. Großabnehmer sitzen dabei vornehmlich in Deutschland. Zu den wichtigsten Kunden von First Solar zählen daher auch deutsche Unternehmen wie Blitzstorm, Colexon Energy, Conergy, Gehrlicher Umweltschonende Energiesysteme, Juwi Solar und Phoenix Solar.

Ende 2007 verstärkte sich First Solar durch die Übernahme des US-Solarspezialisten Turner Renewable Energy LLC. Das Unternehmen entwickelt Solarprojekte im Auftrag für Kunden in den USA. Nach der Übernahme fungiert durch First Solar tritt das Unternehmen unter dem Namen First Solar Electric LLC auf.

Durch den Bau neuer Fertigungsanlagen in den USA, Europa (Frankfurt/Oder) und Asien (Malaysia) hat First Solar seine Produktionskapazitäten zuletzt stetig ausgebaut.

Zahlen

Für das vierte Quartal 2008 meldet First Solar einen Umsatzsprung auf 433,7 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 200,8 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum. Dabei fuhr der Solarspezialist einen Nettogewinn von 132,8 Mio. US-Dollar oder 1,61 Dollar je Aktie ein, nach einem Plus von 62,9 Mio. Dollar oder 77 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Die Bruttomargen schrumpften allerdings im jüngsten Quartal um 2,1 Prozentpunkte auf nunmehr 53,9 Prozent.

Mit den vorgelegten Zahlen übertraf First Solar die Markterwartungen der Analysten deutlich, die im Vorfeld mit Einnahmen von 410,4 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,30 Dollar je Aktie gerechnet hatten.

Auf Jahressicht setzte First Solar 1,25 Mrd. US-Dollar um, nach Einnahmen von 504 Mio. Dollar in 2007. Der Nettogewinn kletterte dabei auf 348,3 Mio. Dollar oder 4,24 Dollar je Aktie, nach einem Plus von 158,4 Mio. Dollar oder 2,03 Dollar je Aktie in 2007. Insgesamt hat das Unternehmen in 2008 Photovoltaik-Produkte mit einer Leistung von 504 Megawatt produziert. Insgesamt kletterten die Barreserven zum Quartalsende um 92,4 Mio. Dollar auf 821,8 Mio. Dollar, nachdem First Solar einen freien Cashflow von 74,6 Mio. Dollar im vierten Quartal generieren konnte.

Meldung gespeichert unter: Dünnschicht-Solarmodule (Thin-Film), First Solar, Hintergrundberichte, Solartechnik

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