First Solar glänzt mit niedrigen Produktionskosten

Wie First Solar-Chef Michael Ahearn mitteilt, habe man erstmals in der Industrie die Kosten pro Watt auf 0,98 Dollar und damit unter die magische Marke von einem US-Dollar drücken können.

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche. Marktbeobachter gehen davon aus, dass insbesondere die Dünnschichttechnologie einen höheren Anteil an den produzierten Solarmodulen stellen wird. Die Dünnschichtsolarproduktion soll sich bis zum Jahr 2010 verachtfachen und ein Volumen von 4,18 Gigawatt erreichen, so eine Studie des Prometheus Institute.

First Solar steht als Solarmodulehersteller zunächst im Wettbewerb mit den weltweit führenden Solarmoduleherstellern Suntech Power aus China und Sharp aus Japan. Während die chinesische Suntech Power im Jahr 2007 die Führung als weltweit größter Hersteller von Solarmodulen übernommen hat, gilt die japanische Sharp als die Nummer zwei im Markt.

Ferner konkurriert First Solar mit weiteren Solarmoduleherstellern wie Kycera Solar oder der deutschen SolarWorld. Auch Solarzellenhersteller wie Q-Cells stehen im indirekten Wettbewerb mit First Solar.

Im Hinblick auf das laufende Jahr 2009 erwartet First Solar einen Umsatz zwischen 1,8 bis 1,9 Mrd. Dollar und bleibt damit hinter den ursprünglichen Schätzungen um 200 Mio. Dollar zurück. Analysten rechnen nunmehr mit Einnahmen von 1,89 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 6,65 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 2,53 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 8,63 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Nach den jüngsten Zahlen brachen First Solar-Aktien deutlich ein und wurden zuletzt weiter schwächer bei 105 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 8,5 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Spezialisten für Dünnschichtmodule ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16. Gleichzeitig wird First Solar 4,5-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses Kaufman Bros reagieren enttäuscht auf den verhaltenen Ausblick und die revidierten Umsatzziele für 2009. Die Analysten stuften daher die Papiere von „halten“ auf „verkaufen“ zurück und reduzierten gleichzeitig das Kursziel für das Papier drastisch von 114 auf 86 Dollar. Die Kaufman-Experten glauben, dass sich First Solar den gleichen Problemen wie auch andere Solarmodulehersteller gegenüber sehen wird. Eine Premium-Bewertung sei dadurch nicht mehr gerechtfertigt, glauben die Analysten.

Deutlich optimistischer ist man hingegen im Hause Pacific Crest Securities, die First Solar-Aktien weiterhin mit „outperform“ einstufen. Allerdings reduzierten auch die Pacific Crest Investmentbanker ihr Kursziel für das Papier von 364 auf 209 Dollar.

Eine Kaufempfehlung sprechen dagegen die Analysten der Société Générale für First Solar-Aktien aus. Allerdings reduzieren auch die französischen Investmentbanker ihr Kursziel für den Wert von 190 auf 167 Dollar.

Bei Lazard Capital Markets rät Anlegern ebenfalls weiter zum Zugreifen. Die Analysten bekräftigten nochmals ihre Kaufempfehlung für das Papier und sehen ein Kursziel von 140 Dollar für First Solar-Aktien.

Die Analysten im Hause Oppenheimer monieren insbesondere die vergleichsweise hohe Bewertung bei First Solar. Zwar sei das Unternehmen besser im Wettbewerb positioniert, als Rivalen, jedoch sei der Solarspezialist auch deutlich höher bewertet. Die Analysten stufen das Papier daher weiter nur mit „perform“ ein.