eBay und PayPal schreiben das E-Commerce-Buch neu

Mobile Commerce treibt eBay-Aktien auf Rekordhoch

Freitag, 18. Januar 2013 um 13:14
eBay

(IT-Times) - Dank guter Quartalszahlen kletterten eBay-Aktien zuletzt auf ein neues Rekordhoch bei über 54 US-Dollar. In den vergangenen sechs Monaten legten die Papiere damit um mehr als 40 Prozent zu.

Der Grund: eBay (Nasdaq: EBAY, WKN: 916529) gewinnt offenbar wieder Marktanteile, wie die Analysten bei Pacific Crest glauben, nachdem das Unternehmen einige Änderungen an der Gebührenstruktur sowie an seiner Webseite vorgenommen hat. eBay selbst führt die positive Entwicklung auf den wachsenden Erfolg von PayPal zurück.

PayPal und eBay in 2013: Mobile-Transaktionsvolumen bei 20 Mrd. Dollar


Der Online-Zahlungsdienst PayPal wächst rasant. In 2012 verbuchte PayPal einen Zuwachs beim mobilen Zahlungsvolumen von 250 Prozent, insgesamt wurden Mobile-Zahlungen in Höhe von 14 Mrd. Dollar abgewickelt, nachdem immer mehr Konsumenten ihr Smartphone für Einkäufe nutzen. Dadurch konnte PayPal das Jahr 2012 mit 123 Millionen registrierten Kundenkonten beenden, ein Zuwachs von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allein im vierten Quartal kamen fünf Millionen aktive Kundenkonten hinzu, der stärkste Zuwachs seit acht Jahren.

In 2013 dürfte es noch besser werden. Bei eBay erwartet man schon in 2013 ein mobiles Zahlungsvolumen von 20 Mrd. Dollar bei PayPal, auch eBay selbst dürfte über Mobile Apps dann Transaktionen im Wert von 20 Mrd. Dollar abwickeln.

Insgesamt sind Smartphone- und Tablet-Nutzer offenbar öfter bereit, auf Shopping-Tour zu gehen, hat man bei eBay festgestellt. Viele kauften über das Smartphone zum ersten Mal bei eBay.com und PayPal ein. Insgesamt kamen in 2012 rund 4,3 Millionen neue Nutzer zu eBay über Mobile-Geräte, so eBay-Chef John Donahoe.

PayPal schließt Deals mit Disover und NCR


Doch zurück zu PayPal. Nach dem PayPal im vergangenen August 2012 eine Kooperation mit dem Kreditkartenanbieter Discover geschlossen hat, dürfte dieses im zweiten Quartal 2013 in Kraft treten. Discover betreute zuletzt sieben Millionen Geschäfte in den USA mit seinen Dienstleistungen, damit dürften weitere wichtige Kunden für PayPal hinzukommen.

PayPal hat bereits Partnerschaften mit 23 führenden Händlern geschlossen, welche die Point-of-Sale Lösung von PayPal im Laden nutzen. PayPal ist damit in mehr als 18.000 Einzelhandelsniederlassung in den USA präsent, darunter bei Home Depot, Foot Locker und Jamba Juice.

Erst vor wenigen Tagen gab eBay eine weitere wichtige Partnerschaft mit NCR Corp bekannt. NCR ist ein führender Anbieter von Point-of-Sale Technologien und Hardware. Das Unternehmen betreut 38 Prozent der führenden 100 US-Restaurants und 50 Prozent der größten US-Einzelhändler.

Im Rahmen des Kooperationsabkommens wird NCR künftig die PayPal Mobile-Zahlungsfunktionen in seine NCR Mobile Anwendung integrieren, womit PayPal seine Reichweite signifikant ausbauen kann.

Kurzportrait

Gegründet im Mai 1996 und ansässig in der kalifornischen Hightech-Schmiede San Jose stieg eBay schnell zu einem der führenden Internet-Unternehmen auf. Dabei setzt das Unternehmen auf Online-Auktionen, die aber ohne Lagerhaltung auskommt. Vielmehr vermittelt der Online-Anbieter lediglich zwischen Käufer und Verkäufer und betreibt hierfür eine Online-Plattform.

Heute besteht die eBay-Gemeinschaft aus rund 100 Millionen aktiven Nutzern und bietet daher das weltweit größte Publikum, wenn es um Versteigerungen von gebrauchten oder neuen Waren im Internet geht. Mit dem Produkt eBay Stores will der Online-Auktionator auch Geschäftskunden ansprechen, welche ihren eigenen Shopping-Bereich auf eBay einrichten wollen.

Durch die Übernahme von PayPal löste eBay sein eigenen Online-Zahlungssystem Billpoint ab und setzt ausschließlich auf PayPal. Später verstärkte sich eBay mit der Übernahme des Online-Angebots Half.com. Half.com bietet über die gleichnamige Internet-Seite stark reduzierte Waren zu Festpreisen an. In 2003 übernahm man den in Südkorea operierenden Online-Anbieter Internet Auctions Company. Die übernommene chinesische Eachnet wurde Ende 2006 wiederum in ein Joint Venture mit Tom Online eingebracht.

Anschließend folgte die Übernahme der deutschen mobile.de. Später kaufte sich eBay mit der Übernahme von Baazee.com in den indischen Online-Auktionsmarkt ein. Ende 2004 übernahm eBay den holländischen Online-Kleinanzeigenmarkt Marktplaats.nl. Darüber hinaus beteiligte sich eBay mit 25 Prozent an den Kontaktanzeigenservice Craigslist.com. Anfang 2005 übernahm eBay den Kleinanzeigendienst Kijiji. Die übernommene Skyep wurde im Oktober 2009 wieder mehrheitlich an Silver Lake Partners veräußert.

Im Frühjahr 2006 verstärkte sich eBay durch die Übernahme des schwedischen Online-Auktionvoators Tradera.com. Mitte 2006 formte eBay gemeinsam mit dem Anbieter PCHome Online ein Joint Venture in Taiwan. Anfang 2007 kaufte eBay den Ticket-Dienst StubHub auf. Im Jahr 2008 folgten mit der Übernahme des Zahlungsdienstes "Bill Me Later" und den dänischen Anzeigenseiten dba.dk und bilbasen.dk weitere Zukäufe. Im Frühjahr 2009 übernahm eBay den südkoreanischen Online-Marktplatz Gmarket. Den übernommenen Kleinanzeigenservice Kijiji benannte eBay im Frühjahr 2010 in eBayClassifieds.com um. Mitte 2010 schluckte eBay die iPhone App RedLaser. Ende 2010 schluckte eBay das Berliner Shopping-Portal Brands4friends. Im Frühjahr 2011 kaufte eBay den E-Commerce Spezialisten GSI Commerce. Zudem wurde der Mobile-Werbespezialist Where.com übernommen und zur Jahresmitte der Mobile-Zahlungsspezialist Zong aufgekauft. Ende 2011 erfolgten mit Magento und Hunch zwei weitere Zukäufe. Nach der Übernahme von GittiGidiyor trennte sich eBay in 2012 von seiner Einheit Rent.com und verkaufte diese Primedia.

Zahlen

Für das vergangene Dezemberquartal meldet eBay einen Umsatzanstieg um 18 Prozent auf 4,0 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn summierte sich dabei auf 757 Mio. Dollar oder 57 US-Cent je Aktie, ein Rückgang von 62 Prozent, nachdem der Online-Marktplatz im Jahr vorher noch einen Nettogewinn von 2,0 Mrd. Dollar oder 1,51 Dollar je Aktie verzeichnete. In der Vorjahresperiode profitierte eBay allerdings noch vom Verkauf seiner Internet-Telefoniegesellschaft Skype an Microsoft. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen verdiente eBay im jüngsten Quartal 70 US-Cent je Aktie und konnte damit die Gewinnerwartungen der Wall Street um einen Cent übertreffen.

Meldung gespeichert unter: eBay, Hintergrundberichte, Internet

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