E-Government muss bürgerfreundlicher werden
E-Government
30. Juli 2015
Wer sich aktuell in Berlin ummelden möchte und dazu online einen Termin machen will, hat ein Problem: Frühestens am 24. September hat jemand auf einem Bürgeramt Zeit für ihn – obwohl die Ummeldung gesetzlich binnen zwei Wochen vorgeschrieben ist. Ein findiges Start-up hat daraus eine Geschäftsidee gemacht und sucht automatisiert auf der Website der Bürgerämter nach kurzfristig freiwerdenden Terminen und vermittelt diese an seine Kunden gegen eine Gebühr. „Das Unternehmen zeigt sehr deutlich, wo es in Deutschland beim Thema E-Government im Argen liegt“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Behörden sind oft zu unbeweglich, zu wenig innovativ und zu wenig kundenfreundlich.“ Die Verwaltung setze immer noch viel zu selten auf die Möglichkeit, Behördengänge online abwickeln zu können. Und selbst da, wo Online-Angebote wie die Terminreservierung angeboten würden, seien sie nicht nutzerfreundlich genug. So empfiehlt das Land Berlin frustrierten Bürgern, die beim Bürgertelefon anrufen, die Terminseite regelmäßig zu aktualisieren und zu schauen, ob vielleicht doch Termine freigeworden sind. Rohleder: „Wieso verhält sich das Land Berlin in dieser Situation so passiv, anstatt von dem Start-up zu lernen? Freiwerdende Termine könnten beispielsweise automatisch an Personen einer Warteliste vergeben werden. Priorisierungen für dringende Angelegenheiten ließen sich hier problemlos integrieren. Dass die Sache technisch nicht allzu anspruchsvoll ist, hat das Start-up überdeutlich vorgeführt.“
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Meldung gespeichert unter: E-Government (E-Regierung), BITKOM, Internet, Verbände
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