Dialog Semiconductor - Abhängigkeit von Apple belastet

Zahlen

Im ersten Quartal 2013 lag der Umsatz von Dialog Semiconductor mit 180 Mio. US-Dollar um acht Prozent über dem Vorjahresquartal. Beim operativen Ergebnis (EBIT) verbuchte Dialog Semiconductor einen Anstieg um fünf Prozent und erreichte damit einen Wert von 16,6 Mio. Dollar.

Weniger erfreulich die Entwicklung beim Nettoergebnis: Mit 9,9 Mio. Dollar blieb es um 15 Prozent hinter den ersten drei Monaten 2012 zurück. Entsprechend sank das Ergebnis je Aktie (verwässert) von 0,25 auf nunmehr 0,21 Euro. Dieser Rückgang beim Nettoergebnis sei das Ergebnis höherer Zinsaufwendungen in Verbindung mit der Bewertung der Verbindlichkeiten aus der Wandelschuldverschreibung und der erwähnten Erhöhung des Steuersatzes auf 30 Prozent, hieß es dazu in der heutigen Zwischenmitteilung von Dialog Semiconductor.

Markt und Wettbewerb

Im weltweiten Markt für integrierte Schaltkreise steht Dialog Semiconductor insbesondere im Wettbewerb mit Infineon Technologies (Automobilsektor), sowie mit STMicroelectronics und mit einer ganzen Reihe weiteren Anbietern wie österreichischen ams AG. Der Markt für Power-Management-Chips dürfte sich von 31 Mrd. US-Dollar in 2010 auf 45 Mrd. US-Dollar in 2014 mehr als verdoppeln, so die Marktforscher aus dem Hause Alternative Profits.

Insbesondere Texas Instruments (TI) steht mit seinem Produktangebot als weltweit zweitgrößter Mobilfunkchiphersteller hinter Qualcomm im direkten Wettbewerb zu den Mobile-Chiplösungen von Dialog Semiconductor. Im Bereich Smartphone-Chips konkurriert Dialog mit der britischen ARM Holdings.

Desweiteren bieten eine ganze Reihe weiterer US-Halbleiterunternehmen Mixed Signal IC-Lösungen an. Hierzu gehören die US-Unternehmen Maxim Integrated Products, sowie Intersil Corporation, Linear Technology Corporation, Texas Instruments (National Semidonductor) und ON Semiconductor.

Durch die Übernahme von SiTel begibt sich Dialog in Konkurrenz zu NXP Semicondcutor, Texas Instruments und Freescale.

Ausblick

Für das zweite Quartal 2013 stellte Dialog Semiconductor in Folge schwächerer Absatzzahlen einen Umsatz zwischen 140 und 155 Mio. US-Dollar in Aussicht. Die Bruttomarge soll im Vergleich zum ersten Quartal 2013 niedriger ausfallen, sich im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2013 jedoch zunehmend erholen und im Jahresvergleich höher ausfallen. Im Bezug auf das Gesamtjahr 2013 erwartet Dialog ein Umsatzwachstum.

Für das laufende Jahr 2013 erwarten Analysten bei Dialog Semiconductor einen Nettogewinn von 0,95 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2014 sollen die Erlöse dann auf 1,31 Euro je Anteil klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Dialog Semiconductor-Aktien präsentierten sich zuletzt deutlich leichter bei 10,48 Euro im Xetra-Handel, womit sich damit ein Börsenwert von rund 713 Mio. Euro für den Stuttgarter Halbleiterspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2013 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von elf.

Die Analysten der Commerzbank sehen die Gewinnwarnung von ams AG als schlechtes Omen für Dialog Semiconductor. Dadurch könne sich der Fahrplan für die nächste iPhone- und iPad-Generation möglicherweise verzögern. Für Dialog ist das Geschäft mit Apple aber von großer Bedeutung, erwirtschaftet Apple etwa 75 Prozent seines Umsatzes über den Mac-Hersteller. Dennoch bleibt man bei der Commerzbank bei seiner Kaufempfehlung und sieht ein Kursziel von 15 Euro für den Wert.

Bei Investmenthaus Kepler Cheuvreux bleibt man ebenfalls bei seiner Kaufempfehlung und dem Kursziel von 15 Euro für Dialog Semiconductor-Aktien. Positiv sei das neue iPhone-Betriebssystem iOS 7.

Bei der US-Investmentbank Morgan Stanley überwiegt die Zurückhaltung. Die Analysten bleiben bei ihrer Einschätzung „gleichgewichten“, wobei die Analysten ihr Kursziel von 12 Euro belassen. Die Analysten sehen die Gefahr, dass das Umsatzwachstum im zweiten Halbjahr hinter den Erwartungen zurückbleibt.