Deutschland: Elektronische Bürgerpost als Ersatz für den Brief?
Sollte sich das neue System unterdessen als tragfähig erweisen, würde dies vor allem für die Deutsche Post zu einem zweischneidigen Schwert. Ging in der Vergangenheit die Zahl der versendeten Briefe kontinuierlich zurück, profitierte die Post dennoch von offiziellen Sendungen. Diese waren bislang, bedingt durch das garantierte Briefgeheimnis und die Zustellfiktion, nur über eine Zustellung via Post rechtlich abgesichert. Sollte sich nun das vom Innenministerium entwickelte System bewähren, könnte dies langfristig auch für die Post einen Umsatz- und Gewinnrückgang bedeuten.
Freuen dürfte die neue Initiative unterdessen Anbieter wie die secunet AG (WKN: 727650). Dieser ist unter anderem auf IT-Sicherheitsdienste für Behörden und Unternehmen spezialisiert. Dabei werden die Bereiche Kryptographie (SINA), E-Government, Business Security und Automotive Security abgedeckt. Sollte sich das neue System des Innenministeriums, welches unter dem Namen „DE-Mail“ startet bewähren, müssten Behörden massiv aufrüsten. Neben Servern für eine sichere Übertragung müssen entsprechende Daten auch mit einem speziellen Schutz gespeichert werden. Allerdings kommt auch auf E-Mail-Provider neue Arbeit zu: Adressen müssen, damit das neue System funktioniert, künftig mit dem Zusatz „de-mail.de“ ausgestattet werden können. Ohne diese Kennung werden versendete Schriftstücke nicht offiziell anerkannt. (kat/ami)
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