Deutsche Wirtschaft kommt bei Digitalisierung voran, aber langsam

Digitalisierung in Deutschland

Mittwoch, 6. Juni 2018 um 12:48

So sagen 60 Prozent der Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern, dass sie digitale Nachzügler seien, unter jenen mit 100 bis 499 Mitarbeitern sind es 53 Prozent und in der Größenordnung von 500 bis 1.999 Mitarbeitern noch 48 Prozent.

Gänzlich anders sehen das Unternehmen, die 2.000 oder mehr Mitarbeiter haben. Von ihnen bezeichnen sich nur 24 Prozent als Nachzügler, aber 74 Prozent als digitale Vorreiter. „Je kleiner das Unternehmen, desto weniger sieht es sich digital auf Augenhöhe“, sagte Berg. „Wir müssen die Anstrengungen zur Digitalisierung des deutschen Mittelstands unbedingt verstärken.“

Dabei drückt Berg aufs Tempo. Denn aktuell sehen nur noch 25 Prozent der Unternehmen Deutschland bei der Digitalisierung weltweit in der Spitzengruppe, vor einem Jahr waren es 36 Prozent. Umgekehrt sagen 24 Prozent der Befragten, dass ihr eigenes Unternehmen durch die Digitalisierung in seiner Existenz gefährdet sei.

Und 33 Prozent haben Probleme, die Digitalisierung zu bewältigen. „Die deutsche Wirtschaft ist in zahlreichen Branchen vom Automobilbau bis zur Logistik, von der Medizintechnik bis zum Finanzwesen, weltweit führend. Diese gute Ausgangsposition müssen wir bei der Digitalisierung nutzen“, so Berg.

Doch die Unternehmen sind bei der Umsetzung ihrer Digitalstrategie nach den Ergebnissen der Bitkom-Studie noch zu zögerlich. Nicht einmal jedes Vierte (23 Prozent) will in diesem Jahr gezielt in die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle investieren.

Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen tun sich schwer: So geben lediglich 19 Prozent der Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern und 25 Prozent der Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern an, dass sie investieren werden.

Bei den größeren Unternehmen ab 500 Mitarbeitern liegt der Anteil mit 57 Prozent deutlich höher. Dabei fehlt es in den Unternehmen offenbar zunehmend an Geld und Zeit, um etwa in neue Technologien zu investieren.

Jeder dritte Manager (32 Prozent) sagt, die größte Hürde beim Einsatz neuer Technologien sei fehlende Zeit im Alltagsgeschäft (2017: 18 Prozent), jeder fünfte (21 Prozent) beklagt fehlende finanzielle Mittel (2017: 14 Prozent). Berg: „Digitalisierung gibt es nicht zum Nulltarif.“

Dabei scheinen einige Manager auch persönlich mit der Digitalisierung zu fremdeln. Jeder Vierte (27 Prozent) räumt ein, dass er sich manchmal durch die Digitalisierung überfordert fühlt. Und jeder Zehnte (10 Prozent) sagt sogar, er würde lieber in einer Welt ohne digitale Technologien leben. Dabei ist dieser Wunsch im Handel (15 Prozent) weiter verbreitet als bei Dienstleistungsunternehmen (10 Prozent) und in der Industrie (4 Prozent).

Berg appellierte an alle Unternehmen, jetzt rasch die nächsten Schritte bei der Digitalisierung zu gehen: „Jedes Unternehmen braucht erstens eine Digitalstrategie, die idealerweise für das ganze Unternehmen gilt und die Entwicklung neuer, digitaler Geschäftsmodelle in den Fokus rückt. Zweitens braucht eine erfolgreiche Digitalisierung Ressourcen, sowohl Zeit als auch Geld.

Und drittens sollte jedes Unternehmen Zukunftstechnologien im eigenen Unternehmen nutzen oder zumindest mit ihnen experimentieren.“ Die Cebit in Hannover (11.-15. Juni) sei der richtige Ort, um sich über die besten digitalen Lösungen zu informieren und jene Technologien zu erleben, die unsere Wirtschaft in den kommenden Jahren prägen werden.

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