Citrix profitiert weiter vom Virtualisierungstrend

Freitag, 25. September 2009 um 13:25
Citrix

(IT-Times) - Entgegen den allgemeinen Markttrend legten zuletzt die Aktien des US-Softwareherstellers Citrix Systems (Nasdaq: CTXS, WKN: 898407) deutlich zu. Goldman Sachs Analystin Sarah Friar äußerte sich positiv über den Wert und sieht ein signifikantes Wachstum für den Softwarehersteller.

Hintergrund ist der zunehmende Trend zu Virtualisierungslösungen. Durch den Einsatz entsprechender Software lassen sich Hardware-Kosten sparen, was für Firmen insbesondere in der Krise immer wichtiger wird. Entsprechend deutlich zog auch das Geschäft mit Server- und Desktop-Virtualisierungslösungen bei Citrix an. So verbuchte Citrix hier einen Umsatzzuwachs von 50 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich sogar ein Plus von 250 Prozent.

Citrix stellt virtuelle Version von NetScaler vor


Um den Ball weiter am rollen zu halten, stellte Citrix jüngst mit NetScaler VPX eine virtuelle Version seiner Web-Beschleunigs- und Security-Anwendung vor. Die physische Präsenz von NetScaler innerhalb eines Datenzentrums ist damit nicht mehr länger erforderlich. Ursprünglich als Load-Balancing-Lösung gestartet, ist NetScaler heute in acht der zehn größten Webseiten im Einsatz, um Web-Anwendungen schneller auszuliefern, erklärt Citrix-Produktmanager Morgan Gerhart.

In der Vergangenheit waren solche Anwendungsbeschleuniger für kleinere Unternehmen aufgrund der hohen Preise kaum erschwinglich. Durch die virtuelle Version NetScaler VPX kann Citrix solche Lösungen inzwischen schon ab 2.000 US-Dollar anbieten, so Gerhart. Bislang läuft die Lösung nur auf Citrix XenServer, doch schon in wenigen Quartalen sollen Versionen auch für VMware ESX und Microsofts Hyper-V verfügbar sein, heißt es.

Citrix wird weiterhin als Übernahmekandidat gehandelt


Durch die jüngsten Erfolge im Virtualisierungsmarkt keimen erneut Übernahmespekulationen um das wachstumsstarke Unternehmen aus Fort Lauderdale/Florida auf. Bereits im Vorjahr kursierten Gerüchte, wonach IBM und Cisco Interesse an einer Übernahme hätten. Auch Microsoft wurde als potentieller Aufkäufer ins Spiel gebracht, um seine eigene Virtualisierungsplattform gegen VMware zu stärken.

Doch bislang lösten sich derlei Spekulationen in Luft auf. Vielmehr könnte Citrix selbst als Aufkäufer in Erscheinung treten, sitzt das Unternehmen auf Barreserven von rund einer Mrd. Dollar…

Kurzportrait

Die im Jahre 1989 gegründete und in Fort Lauderdale/Florida ansässige Citrix Systems wird seit 1995 an der Technologiebörse Nasdaq notiert. Das Unternehmen schaffte in der Vergangenheit vor allem durch seine MetaFrame-Software (vormals WinFrame) den Aufstieg in die erste Liga der Softwareanbieter. Citrix´ MetaFrame Application Server erlaubt es innerhalb von Unix- oder Windows-basierten Systemen, Anwendungen anderer Betriebssysteme von einem zentralen Server aus zu starten. Dieses System soll dem jeweiligen Anwender einerseits eine größtmögliche Flexibilität einräumen und andererseits Kosten für Firmen in Form von geringerem Speicherbedarf senken. Nachdem das Citrix-System im Wesentlichen für Software aus dem Hause Microsoft optimiert war, arbeitet MetaFrame seit Jahren auch auf Unix-Systeme, sowie auf Suns Solaris-Plattform.

Neben der MetaFrame-Produktfamilie bietet Citrix auch so genannte Access Portal Software an. Damit sollen Mitarbeiter schnell und einfach auf Inhalte und Softwarelösungen der Zentrale zugreifen können, ohne lange Installationsroutinen und Vertragskonditionen abarbeiten zu müssen. Citrix liefert de facto damit auch die technologische Plattform für das ASP-Geschäft. Durch die Übernahme von XenSource in 2007 stieg Citrix in das Geschäft mit Virtualisierungslösungen ein.

Insgesamt setzen heute mehr als 120.000 Firmenkunden weltweit auf Softwarelösungen aus dem Hause Citrix. Zu Das Unternehmen gilt inzwischen als Pionier und Marktführer im Zusammenhang mit dem virtuellen Arbeitsplatz außerhalb des Büros, denn Citrix-Software ist neben dem Extranet auch im Intranet, als auch im Internet und drahtlosen Kommunikationsnetzen einsetzbar. Zu den Kunden des Softwarehauses zählen neben AT&T, auch Ericsson, IKEA und Emerson sowie die deutschen Sparkassen. Darüber hinaus kooperiert Citrix neben seinem Vertriebsnetz bestehend aus mehr als 7.000 Händlern, mit weiteren Technologieunternehmen wie mit IBM und Oracle.

Neben dem Softwaregeschäft, welches inzwischen auch Lösungen für Handheld-Computer umfasst, bietet Citrix auch Beratung und Support an. Auch diverse Softwareprodukte rund um den Bereich Load-Balancing zählen zum Produktportfolio des Softwareanbieters. Ende 2003 verstärkte sich Citrix mit der Übernahme des Softwarespezialisten Expertcity (GoToMyPC, GoToAssist. Ende 2004 kaufte Citrix den Sicherheitsspezialisten Net6. Mitte 2005 übernahm Citrix den Sicherheitsspezialisten NetScaler. Im Frühjahr 2006 kaufte Citrix den Client-Server-Softwarespezialisten Reflectent Software. Mitte 2006 folgte die Übernahme des WAN-Spezialisten Orbital Data, wobei gegen Jahresende der Spezialist Ardence zugekauft wurde. Im Frühjahr 2007 schluckte Citrix den Test-Softwareanbieter ThinGenius. Im Herbst 2007 wurde die Übernahme des Virtualisierungsspezialisten XenSource abgeschlossen. Gleichzeitig schluckte Citrix den Softwarespezialisten QuickTree.

Zahlen

Für das vergangene zweite Quartal 2009 meldet Citrix einen leichten Umsatzanstieg auf 392,8 Mio. Dollar, nach Einnahmen von 392 Mio. Dollar im Jahr vorher. Allerdings schrumpfte das Geschäft mit Produkt-Lizenzen um 15 Prozent, während das Online-Servicegeschäft um 18 Prozent zulegte.

Insgesamt verdiente Citrix im jüngsten Quartal 42,5 Mio. Dollar oder 23 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 34,6 Mio. Dollar oder 18 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Citrix im jüngsten Quartal einen Nettogewinn von 39 US-Cent je Aktie einfahren und damit die Markterwartungen übertreffen. Analysten hatten im Vorfeld nur mit Einnahmen von knapp 398 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 43 US-Cent je Aktie gerechnet.

Insbesondere das Geschäft in Europa, Mittleren Osten und Afrika präsentierte sich mit einem Rückgang von 12 Prozent auf 113 Mio. Dollar recht schwach, während das Asien-Pazifik-Geschäft nur um vier Prozent zurückging. In Amerika legte das Geschäft sogar um drei Prozent zu, so Citrix. Insgesamt konnte das Unternehmen im jüngsten Quartal einen positiven Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit in Höhe von 86 Mio. Dollar erwirtschaften und das Quartal mit Barreserven von einer Mrd. Dollar beenden.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Citrix, Hintergrundberichte, Software

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