Cisco Systems will Jahresumsatz von 40 auf 80 Mrd. Dollar steigern

Montag, 5. März 2012 um 13:59
Cisco Systems Unternehmenslogo

(IT-Times) - Nachdem Cisco Systems seine Reorganisation im vergangenen Jahr abgeschlossen hat, will sich das Unternehmen nunmehr wieder verstärkt auf das Wachstum und den Ausbau seines Geschäfts konzentrieren.

Mit einem 3- bis 5-Jahresplan will Cisco Veränderungen herbeiführen und den Cisco-Jahresumsatz binnen wenigen Jahren von 40 auf 80 Mrd. US-Dollar steigern, so die beiden Cisco-Manager Keith Goodwin und Edison Peres im jüngsten Interview gegenüber dem Branchenmagazin The VAR Guy.

Cisco mit neuer Strategie: "buy, build und partner"


Dieses Ziel will Cisco mit der Strategie "buy, build und partner" erreichen, ließ Cisco-Chef John Chambers jüngst verlauten. Dabei stehen insbesondere selektive Zukäufe im Vordergrund, keine großen Übernahmen. Zudem will Cisco auch organisch durch die Entwicklung neuer Produkte und Allianzen wachsen. Nachdem Cisco im Vorjahr bereits sechs vergleichsweise kleine Firmen aufgekauft hat, soll diese Strategie auch in diesem Jahr weitergeführt werden.

Bestes Beispiel ist die jüngste Übernahme von Lightwire für 271 Mio. US-Dollar, womit Cisco (Nasdaq: CSCO, WKN: 878841) vor allem eine technologische Lücke stopft. Lightwire hat einen neuen Prozess entwickelt, mit dem optische Transceiver und Silizium-Chips hergestellt werden können, die Daten optisch übertragen. Die von Lightwire entwickelten Chips sind kleiner und verbrauchen weniger Strom als vergleichbare Modelle, so Cisco. Die übernommene Technik soll in die eigene Switching-Produkte integriert werden.

Cisco bleibt die Nummer eins im Kabel-Modem-Markt


Cisco-Chef Chambers deutete im Zuge der strategischen Ausrichtung auch gleich weitere derartige Akquisitionen für die kommenden Quartale bzw. Jahre an. Dabei könnte es leicht sein, dass sich Cisco auch in anderen Bereich weiter verstärkt. Zum Beispiel im Kabel-Modem-Markt. Laut Infonetics Research ist der Markt für Kabel-Modems und QAM-Systeme im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 1,7 Mrd. US-Dollar gewachsen, Cisco konnte dabei seinen Marktanteil weiter ausbauen. Laut Infonetics um acht Prozentpunkte gegenüber 2010 auf nunmehr 59 Prozent.

Doch auch die Konkurrenz schläft nicht. Der Kommunikationstechnikanbieter Arris Group konnte seinen Marktanteil in diesem Bereich ebenfalls deutlich steigern - von 21 auf 28 Prozent. Großer Verlierer war in diesem Markt im vergangenen Jahr Motorola Mobility, dessen Marktanteil im CMTS-Markt von 19 auf 14 Prozent einbrach.

Kurzportrait

Gegründet im Jahre 1984 und in der kalifornischen Hightech-Schmiede San Jose ansässig, schaffte das Unternehmen vor allem in den 90er Jahren den Aufstieg zum Weltkonzern. Bedingt durch eine aggressive Expansionspolitik - das Unternehmen kaufte allein von 1993 bis heute mehr als 95 Unternehmen - gelang es dem Hightech-Konzern auch in andere Geschäftsfelder zu expandieren. Heute operiert Cisco vor allem aus fünf Geschäftsbereichen heraus: USA und Kanada, Europäische Märkte, Emerging Markets, Asien Pazifik und Japan. Künftig will sich Cisco vor allem auf fünf Kernsegmente konzentrieren: Core-Routing, Switching und Services, Collaboration, Data Center Virtualization und Cloud Video, sowie Architekturen für Business-Transformation.

In den vergangenen Jahren war Cisco vor allem durch Übernahmen gewachsen. Nach der Übernahme von Andiamo Systems und Psionic Software in 2002, wurden in den vergangenen Jahren unter anderem die Software- und Netzwerkspezialisten Okena, SignalWorks, Linksys Group, Latitude Networks, Parc Technologies, Procket Networks, Actona Technologies, Protego Networks, der Netzwerkspezialist BCN Systems, Jahi Networks, NetSolve und der WLAN-Spezialist Airespace aufgekauft.

Später setzte Cisco seine Einkaufstour fort und übernahm mit FineGround Networks einen WAN-Optimierer. Mit KiSS Technology A/S, Sheer Networks und Nemo Systems wurden im Jahresverlauf weitere Firmen zugekauft. Anfang 2006 schloss Cisco die Übernahme des set-top Box-Spezialisten Scientific-Atlanta ab. Danach folgten mit Meetinghouse Data Communications und der zwei Startup-Firmen Metreos und Audium kleinere Übernahmen. Gleichzeitig kaufte Cisco den InfiniBand-Spezialisten Topspin. Im Spätsommer erwarb Cisco schließlich mit 80 Prozent die Mehrheit an den Datensystemspezialisten Nuovo Systems.

Anfang 2007 schloss Cisco die Übernahme des Softwarespezialisten Tivella ab. Gleichzeitig kaufte Cisco den Sicherheitsspezialisten IronPort sowie den Anbieter von Web-Konferenzsysteme WebEx Communications und den Spezialisten BroadWare Technologies. Bis Mitte 2008 wurde der Home-Networking-Spezialist Pure Networks sowie die dänische DiviTech übernommen. Mit Jabber und PostPath folgten zwei weitere kleinere Zukäufe im Softwarebereich. Anfang 2009 wurde SaaS-Spezialist ScanSafe übernommen. Im Herbst 2009 gab Cisco die Übernahme des Videokonferenzspezialisten Tandberg bekannt, die in 2010 abgeschlossen wurde. Im Dezember 2009 schloss der Router-Hersteller die Übernahme von Starent Networks ab. In 2010 wurde der optische Netzwerkspezialist CoreOptics sowie MOTO Development übernommen, später Arch Rock Corporation hinzugekauft. Anfang 2011 kaufte Cisco den Spezialisten newScale. Außerdem stieg Cisco in 2011 aus dem Flip Videogeschäft aus. Mitte 2011 wurde der Spezialist BNI Video übernommen. Anfang 2012 schluckte Cisco den US-Netzwerkspezialisten Lightwire.

Zahlen

Für das vergangene zweite Fiskalquartal 2012 meldet Cisco Systems einen Umsatzanstieg um elf Prozent auf 11,5 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 10,4 Mrd. Dollar in der Vorjahresperiode. Dabei konnte Cisco einen Nettogewinn von 2,2 Mrd. Dollar oder 40 US-Cent je Aktie realisieren, ein Zuwachs von 44 Prozent nach einem Profit von 1,5 Mrd. Dollar oder 27 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Cisco einen Nettogewinn von 47 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Gewinnerwartungen der Analysten um vier Cent übertreffen. An der Wall Street hatte man zuvor auch nur mit Einnahmen von 11,23 Mrd. Dollar gerechnet.

Markt und Wettbewerb

Cisco Systems sieht sich nach wie als Marktführer im Markt für schnelle Internet-Router, wobei der Router-Pionier den Markt weiterhin vor dem Herausforderer Juniper Networks dominiert. Der Netzwerkausrüster Juniper Networks, der in den vergangenen Jahren vor allem durch seine schnellen Gibson-Routern und im Bezug auf seine Sicherheitssoftware Boden gegenüber Cisco gut machen konnte, verstärkte sich in den letzten Jahren ebenfalls durch Übernahmen.

Meldung gespeichert unter: Cisco Systems, Hintergrundberichte, Hardware, Internet

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