China Mobile: iPhone-Deal rückt wieder näher

Freitag, 30. März 2012 um 14:01
China Mobile

(IT-Times) - China Mobile-Aktien erklommen zuletzt an der Börse in Hongkong an neues Jahreshoch bei über 85 Hongkong-Dollar. Seit Jahresbeginn waren die Papiere kräftig gestiegen, nachdem das Unternehmen von der zunehmenden Verbreitung von Smartphones im Reich der Mitte am stärksten profitieren dürfte.

China zählt inzwischen rund eine Milliarde Mobilfunknutzer (Stand: Februar 2012), davon betreut allein China Mobile (NYSE: CHL, WKN: 909622) 661,4 Mobilfunkkunden inklusive 56,6 Millionen 3G-Kunden. Bald könnten die Kundenzahlen bei China Mobile noch einen weiteren Schub erhalten, denn das Unternehmen soll nunmehr doch als möglicher dritter offizieller iPhone-Partner das Kult-Handy von Apple in China verkaufen.

Bereits heute verzeichnet das Unternehmen mehr als 15 Millionen iPhones in seinem Mobilfunknetz, obwohl China Mobile bislang kein offizieller Vertriebspartner ist. Das iPhone wird vielmehr von den beiden Konkurrenten China Unicom und China Telecom vermarktet. Dennoch nutzen viele iPhone-Käufer ihr Telefon inzwischen im Netz von China Mobile - der Carrier hat inzwischen reagiert und sein 3G-Netz angepasst, so dass auch das iPhone problemlos mit dem China Mobile Netz funktioniert.

China Mobile bestätigt Gespräche mit Apple


China Mobile Chairman Wang Jianzhou bestätigte gegenüber Sina Tech Gespräche mit Apple, um das iPhone in sein Netz zu holen. Beide Firmen würden an einer bilateralen Kooperation im Bezug auf die kommende 4G-Gerätegeneration arbeiten, heißt es.

Bereits seit Wochen halten sich hartnäckig Gerüchte über einen iPhone-Deal mit China Mobile, nachdem Apple CEO Tim Cook China in dieser Woche einen Besuch abgestattet und dabei offenbar auch mit China Mobile gesprochen hat.

Barclays Capital Analyst Ben Reitzes glaubt, dass das ein iPhone-Deal mit China Mobile bereits in Arbeit ist. China Mobile könnte Apples kommendes iPhone 5 dann nach der Markteinführung in den USA im ersten Halbjahr 2013 in China auf den Markt bringen, glaubt Reitzes.

China Mobile initiiert Aktienrückkaufprogramm


Neben dem möglichen iPhone-Verkauf dürfte noch eine weitere Maßnahme für steigende Gewinne je Aktie bei China Mobile sorgen. Das Unternehmen will bis zu 2,01 Milliarden eigene Aktien bzw. zehn Prozent der ausstehenden Anteile zurückkaufen.

Das Rückkaufprogramm soll über die bestehenden Barreserven sowie über den laufenden Cashflow finanziert werden, heißt es bei China Mobile. Der Plan soll den Aktionären im Rahmen der jährlichen Hauptversammlung im Mai vorgestellt werden. Durch die sinkende Zahl der ausstehenden Aktien dürfte sich der Gewinn je Aktie weiter erhöhen.

Kurzportrait

Die in Hongkong ansässige China Mobile Limited ist mit mehr als 650 Millionen Mobilfunkkunden der größte Mobilfunkanbieter der Welt und Marktführer in China. Gleichzeitig betreibt das Unternehmen auch das weltgrößte Mobilfunknetz, welches sich über alle 31 chinesische Provinzen erstreckt. Mehr als 70 Prozent der Anteile an China Moible Ltd werden von der China Mobile Communications Corporation (CMCC) gehalten.

Das Unternehmen bietet seine Services hauptsächlich auf dem chinesischen Festland unter den Marken GoTone, Shenzhouxing und MZone an. Der von China Mobile angebotene GSM-Roaming-Service deckte zuletzt mehr als 231 Länder ab, wobei GPRS-Roaming in mehr als 182 Ländern möglich ist. Zudem unterhält China Mobile Verträge mit über 200 anderen Mobilfunknetzbetreibern in über 100 verschiedenen Ländern, die es China Mobile Nutzern ermöglichen, SMS-Nachrichten auch über die Landesgrenzen hinweg auszutauschen. Gleichzeitig bietet China Mobile mehr als 300 industriespezifische Anwendungen und Produkte für einzelne Wirtschaftsbereiche an (Municipal Information Servcie, Campus Information Service, Police Information Service). Um sich in diesem Bereich zu verstärken, hat China Mobile Anfang 2006 die in Hongkong ansässige China Resoures Peoples Telephone Company Limited (Peoples Telephone) zu mehr als 99 Prozent übernommen. Gleichzeitig sicherte sich China Mobile 19,9 Prozent der Anteile an Phoenix Satellite Television Holdings, Chinas populärsten Kabel-Sender. Anfang 2007 übernahm China Mobile mit knapp 89 Prozent die Mehrheit an Pakistans fünftgrößten Mobilfunker Paktel Ltd. Heute firmiert das Unternehmen unter dem Namen China Mobile Pakistan (CMPak). Im Mai 2008 übernahm China Mobile Chinas drittgrößten Breitband-Provider China Tietong. Im April 2009 kündigte China Mobile an, sich an der taiwanschen Far EasTone Communications beteiligen zu wollen. In 2010 erhielt China Mobile grünes Licht für die Gründung einer taiwanesischen Tochterfirma (Zong Co). Im März 2011 kaufte China Mobile den Mobiltelefonhändler China Topssion Communication Co Ltd (CTCC).

Neben SMS-Nachrichten und Klingeltöne, hat sich China Mobile zuletzt auch in einem anderen Bereich vorgewagt. So bietet das Unternehmen über seinen neuen Musikclub M.Music seinen Nutzern das Herunterladen von Musik und zugehörigen Services an.

Kooperationsvereinbarungen bestehen unter anderem mit KPN, NTT DoCoMo, Orange, Sprint Nextel, T-Mobile sowie mit Vodafone, um die nächste Generation von Mobilfunknetze zu entwickeln. Gleichzeitig bereitet sich China Mobile derzeit intensiv auf die Einführung von 3G-Services in China vor.

Zum Unternehmensverbund gehören darüber hinaus noch 31 Tochtergesellschaften (Communication Company Limited), welche entsprechende Mobilfunkservices in den gleichnamigen Provinzen anbieten: Guangdong Mobile, Zhejiang Mobile, Jiangsu Mobile, Fujian Mobile, Henan Mobile, Hainan Mobile, Beijing Mobile, Shanghai Mobile, Tianjin Mobile, Hebei Mobile, Liaoning Mobile, Shandong Mobile, Guangxi Mobile, Anhui Mobile, Jiangxi Mobile, Chongqing Mobile, Sichuan Mobile, Hubei Mobile, Hunan Mobile, Shaanxi Mobile Communication, Shanxi Mobile, Neimenggu Mobile, Jilin Mobile, Heilongjiang Mobile, Guizhou Mobile, Yunnan Mobile, Xizang Mobile, Gansu Mobile, Qinghai Mobile, Ningxia Mobile sowie Xinjiang Mobile.

Zahlen

China Mobile meldete für das Gesamtjahr 2011 einen operativen Umsatz von 528 Mrd. Renminbi, der damit um 8,8 Prozent stieg. Den größten Umsatzanteil erzielte der chinesische Mobilfunk-Netzbetreiber mit 69 Prozent im Bereich Voice Services. Im Bereich Data Services stieg der Umsatz um 15,4 Prozent und erzielte damit einen Anteil am Gesamtumsatz von 26,4 Prozent.

Meldung gespeichert unter: China Mobile, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware

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