centrotherm photovoltaics: In Asien spielt die Musik

Dienstag, 26. April 2011 um 12:59

centrotherm photovoltaics sieht sich mit seinem Produktangebot im Bereich Solartechnik insbesondere im Wettbewerb mit anderen führenden Solarausrüstern. Insbesondere in Deutschland konkurriert centrotherm mit der Manz Automation AG sowie mit der die Roth & Rau AG. International tummeln sich ebenfalls eine Reihe von Wettbewerbern in diesem Marktbereich. Allen voran der weltweit größte Halbleiterausrüster Applied Materials Inc., der sich durch Zukäufe in den vergangenen Jahren im Bereich Anlagen und Equipment zur Herstellung von Solarzellen und Solarmodulen verstärkt hat. Auch Forschungslabors von IBM beschäftigen sich inzwischen mit neuartigen Herstellungsverfahren in der Solarbranche. Weitere Wettbewerber sind unter anderem Meyer Burger, sowie 3S Industries.

In diesem Jahr befindet sich die Produktion der Solaranlagen der centrotherm AG auf einem Hoch. Auf Grund der positiven Auftragsentwicklung sollen etwa 100 Anlagen pro Monat die Fertigungshallen verlassen. Im Jahr 2010 war die Produktionskapazität erst auf 60 Anlagen pro Monat erhöht worden.

Gemäß einer Marktstudie des Information Network soll der Markt für Solarausrüster in 2011 um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr wachsen. Bereits in 2010 waren die Umsätze in der Industrie um mehr als 100 Prozent gegenüber 2009 gewachsen, nachdem insbesondere asiatische Hersteller ihre Produktion kräftig ausgebaut haben. Zudem haben weltweit junge Solarfirmen den Markt neu betreten und für zusätzliche Nachfrage gesorgt. Während Solarfabriken in 2009 im Schnitt nur zu 37,4 Prozent ausgelastet waren, stieg die Auslastungsrate in 2010 auf 50,5 Prozent.

Seit Jahren gilt Applied Materials als weltweit führender Solarausrüster. centrotherm photovoltaics musste sich in 2010 der amerikanischen GT Solar geschlagen geben - die Amerikaner rückten auf Platz zwei vor und überholten centrotherm, nachdem der deutsche Solarausrüster im Vorjahr noch auf Platz zwei lag. GT Solar profitierte vor allem vom Ausbau seiner Kapazitäten im Bereich polykristalliner Produkte.

Großer Verlierer war im vergangenen Jahr der Hersteller Oerlikon, der von Rang fünf im Jahr 2009 auf Platz zehn in 2010 abrutschte. Oerlikon hat inzwischen jedoch bei amorphen Siliziumzellen einen Wirkungsgrad von zehn Prozent erreicht und ist damit wieder gut für steigende Marktanteile in 2011 gerüstet. Mit der mittlerweile übernommenen Roth & Rau AG und der Schmid Gruppe konnten sich zwei weitere deutsche Unternehmen in den Top-10 platzieren.

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2011 rechnet die centrotherm photovoltaics AG mit einem Unternehmensumsatz von 690 Mio. bis 710 Mio. Euro. Die EBIT-Marge werde sich in einem „niedrigen zweistelligen“ Bereich bewegen, so der Solarausrüster. Man habe sich nach eigenen Angaben mit der Technologie und den Produktionsanlagen eine „starke Marke und eine weltweit hervorragende Marktposition“ erarbeitet. Deswegen seien Investitionen unumgänglich, um den Technologievorsprung auszubauen und die Marktstellung zu festigen. Verbunden mit zielgerichteten Investitionen hofft man bei centrotherm auch in Zukunft weiter wachsen zu können und dabei eine EBIT-Marge von 15 Prozent zu realisieren. Durch die Forschungsergebnisse sollen vor allem die Wirkungsgrade von Solarzellen in Serienproduktion gesteigert werden können.

Bislang ist der Wirkungsgrad noch immer einer der Schwachstellen der Photovoltaik. Unternehmen, die dazu beitragen, diesen Wirkungsgrad nachhaltig auch mit günstigen Produktionsweisen zu steigern, können damit rechnen, im noch stark fragmentierten Solarmarkt zu den Zukunftstreibern zu gehören. Aktuell ist für den Solarsektor kennzeichnend, dass die Umsätze ebenso wie der Wettbewerbsdruck steigen, während die Margen tendenziell sinken. Bei centrotherm setzt man eben auf die Zukunft durch Forschung. Hier gilt es, schneller und besser zu forschen als der Wettbewerb, um eines Tages dank neuer Technologien Pioniergewinne abschöpfen zu können.

Bewertung

Nachdem jüngst das deutsche Unternehmen Roth & Rau durch Meyer Burger übernommen wurde, sehen Analysten der WestLB auch in centrotherm photovoltaics ein attraktives Übernahmeziel. Mögliche Unternehmen, die centrotherm übernehmen, könnten aus der Halbleiterbranche stammen. Man sieht indes durch die Übernahme auch einen starken Wettbewerb für centrotherm am Markt, so dass die Aktie insgesamt mit „neutral“ bewertet wird. Die Credit Suisse bewertet die Aktie gleichermaßen mit „neutral“, argumentiert allerdings damit, dass hochwertiges Polysilizium knapp werden könnte, so dass centrotherm die hohe Nachfrage nicht vollständig wird bedienen können.

An der Börse notieren die centrotherm-Aktien aktuell bei 37,89 Euro. Damit ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 801,74 Mio. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2011 liegt bei 13,88. Für 2012 wird es mit 13,00 angegeben, für 2013 mit 13,11.

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