Cancom zündet den Wachstumsturbo

Montag, 9. Juli 2012 um 13:45
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(IT-Times) - Die in München ansässige Cancom AG gehört zu den großen Erfolgsstorys am deutschen Aktienmarkt. Notierte der Wert in 2009 noch bei rund zwei Euro, hat sich der Aktienkurs in den letzten Jahren vervielfacht. Zuletzt markierte das Papier ein neues Jahreshoch bei über 14 Euro.

Die beeindruckende Kursentwicklung lässt sich mit der Entwicklung der Fundamentaldaten begründen. Durch geschickte Firmenzukäufe und eigene Produkte konnte Cancom nicht nur seinen Umsatz, sondern auch seinen Gewinn in den vergangenen Jahren deutlich steigern. Nachdem im Vorjahr die Umsatzmarke von 500 Mio. Euro gefallen war, nimmt das Unternehmen rund um Vorstand Klaus Weinmann nunmehr die Umsatzmarke von einer Mrd. Euro ins Visier.

Mit Cloud Computing zur Umsatzmilliarde


Unrealistisch sind die ehrgeizigen Ziele nicht. Analysten wie aus dem Hause Warburg Research verweisen darauf, dass Cancom inzwischen im Trend-Markt Cloud Computing sehr gut aufgestellt ist. Seit 2010 ist Cancom in diesem Markt bereits vertreten und ist hier mit seinem proprietären Produkt AHP Private Cloud am Start, wodurch Firmen ihre IT-Infrastrukturkosten deutlich senken können. Dabei kann Cancom bereits namhafte Kunden für sein Cloud-Produkt vorweisen. Neben der AL-KO Kober Group, setzen auch die Hochland AG, Linde und der Bayerische Rundfunk auf die Cloud-Lösungen von Cancom.

Die Aussichten für Cancom und den deutschen IT-Markt sind jedenfalls weiter günstig. Laut einer Prognose des Branchenverbands BITKOM dürfte der Umsatz mit Informationstechnologie (IT-Hardware, Software, IT-Services) im Jahr 2012 in Deutschland um 3,1 Prozent auf 72,4 Milliarden Euro wachsen. Im Bereich IT-Services (Outsourcing, Wartung) wird ein Wachstumsplus von 2,5 Prozent auf 34,9 Mrd. Euro erwartet. Der Markt für Cloud-Dienste soll in 2012 sogar um 47 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro klettern.

Cancom steigt in den Markt für App-Entwicklung ein


Neben dem Cloud Computing Markt hat sich Cancom zuletzt noch auf einen weiteren Markt vorgewagt, indem sich der IT-Spezialist mit 49 Prozent der Anteile an dem App-Entwickler Glanzkinder GmbH & Co KG beteiligt hatte. Mit über hundert realisierten iPhone Apps gehört Glanzkinder bereits heute zu den weltweit führenden App-Entwicklern.

Durch den Smartphone-Boom steigt für viele Unternehmen der Druck mit einer eigenen App im Mobile-Markt Flagge zu zeigen. Davon profitieren Entwicklerhäuser wie Glanzkinder. Grund genug für Cancom sich in diesem Markt frühzeitig zu positionieren. Eine spätere vollständige Übernahme von Glanzkinder scheint nicht ausgeschlossen, zumal die Umsatzerlöse im Zusammenhang mit App Stores im Jahr 2015 ein Volumen von über 36 Mrd. US-Dollar erreichen sollen (Quelle: Canalys). Für Analystenhäuser wie Warburg Research und Hauck & Aufhäuser ist jedenfalls klar: Die Wachstumsstory von Cancom geht weiter. Die beiden Analystenhäuser empfehlen das Papier mit Kurszielen von 16,50 bzw. 18,50 Euro weiter zum Kauf.

Kurzportrait

Die in München ansässige Cancom AG wurde im Jahr 1992 gegründet und hat sich seither zu einem der führenden herstellerunabhängigen IT-Systemhäuser in Deutschland entwickelt. Das Unternehmen bietet heute ITK-Komplettlösungen (Hardware, Software, Lizenzen, Zubehör, Service, Beratung) aus einer Hand.

Cancom ist heute in 30 Standorten in Österreich und Deutschland präsent und beschäftigte zuletzt mehr als 2.000 Mitarbeiter. Zudem betreibt das Unternehmen ein modernes Logistikzentrum in Jettingen-Scheppach. In 2004 hat Cancom den Wandel zum Systemintegrator vollzogen, so dass Cancom heute nicht nur Hardware und IT-Dienstleistungen anbietet, sondern auch die Konzeption und Integration von IT-Systemen. Insgesamt bietet Cancom rund 50.000 Artikel, die über Kataloge, im Online-Shop oder in den Niederlassungen vertrieben werden. Cancom ist dabei einer der größten Partner von Apple, Microsoft, aber auch von SAP, SAP, Symantec, Citrix, HP, IBM, VMware und Adobe Systems.

In den vergangenen Jahren verstärkte sich Cancom durch eine Reihe von Zukäufen. Neben der Übernahme von VendIT AG im Jahr 2001, kaufte Cancom die Spezialisten 4PC und ComLogic, sowie die österreichische a+d. Bereits in 2004 hatte Cancom die beiden Tochterfirmen Tendi Deutschland und Cancom media solutions zur Cancom Deutschland GmbH fusioniert. Mitte 2008 kaufte Cancom die Kölner Sysdat Gesellschaft für IT-Lösungen (heute Cancom IT Solutions GmbH). Im Dezember 2008 schluckte Cancom die zwei Systemhäuser der Bürotex Gruppe. Im November 2010 wurde zudem der Geschäftsbereich SAP Hosting und IT-Services der Plaut Systems & Solutions GmbH übernommen. In 2012 hat Cancom 49 Prozent der Anteile am deutschen App-Programmierer Glanzkinder GmbH erworben. Zuvor verkaufte das Unternehmen seine britische Tochter Cancom Ltd. an die Trams Group.

Im Jahr 2010 stieg das Unternehmen in das Geschäft mit Cloud Lösungen ein. Cancom erwirtschaftet eigenen Angaben nach rund die Hälfte seiner Umsatzerlöse im Bereich IT Solutions, den Rest im Bereich E-Commerce/trade.

Zahlen

Der Umsatz von Cancom ist im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13,2 Prozent auf 141,1 Mio. Euro gestiegen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 48,9 Prozent auf sieben Mio. Euro, während das Ergebnis vor Zinsen und Steuern eine Steigerung von 71 Prozent auf 5,3 Mio. Euro erfuhr. Mit 23,5prozentigem Wachstum erreichte das Nettoergebnis einen Wert von 2,1 Mio. Euro.

Meldung gespeichert unter: Cancom, Hintergrundberichte, IT-Services

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