Broadcom bleibt auf Einkaufstour - Broadcom-Chips im neuen iPad

Dienstag, 27. März 2012 um 14:12
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(IT-Times) - Die Aktien des US-Breitbandspezialisten Broadcom präsentierten sich zuletzt wieder deutlich fester an der New Yorker Nasdaq und marschierten wieder Richtung Jahreshoch bei 41 US-Dollar.

Nach der Übernahme von NetLogic hatte Broadcom (Nasdaq: BRCM, WKN: 913684) in der Vorwoche eine weitere Übernahme bekannt gegeben. Mit der Übernahme von BroadLight verstärkt sich Broadcom im Bereich passiver optischer Netzwerkprozessoren. Die Transaktion soll im zweiten Quartal 2012 abgeschlossen werden.

Analysten aus dem Hause FBR Capital Markets sehen die jüngsten Übernahmen des Unternehmens positiv. Allein der NetLogic-Zukauf dürfte den Gewinn je Aktie im laufenden Jahr 2012 um 0,10 Dollar je Aktie beflügeln, im nachfolgenden Jahr 2013 soll die NetLogic-Transaktion den Broadcom-Gewinn um 0,15 Dollar je Aktie heben, so die Analysten.

Broadcom-Chips im neuen iPad von Apple


Darüber hinaus dürfte Broadcom auch vom jüngsten Nachfrageboom nachdem neuen iPad aus dem Hause Apple profitieren. Laut JMP Securities befinden sich im neuen Apple-Tablet Broadcom-Chips (WiFi und Bluetooth) im Wert von fünf bis zehn US-Dollar. Je mehr neue iPads verkauft werden, desto mehr dürfte auch Broadcom profitieren.

Nachdem Broadcom Anfang Januar 2012 den weltweit ersten 5G Wi-Fi Chip präsentiert hat, dürfte das Unternehmen auch für weitere Aufträge aus dem Hause Apple in der Pole Position stehen, insbesondere was kommende iPhone- und iPad-Generationen angeht.

Bis 2015 drei Milliarden WiFi-Geräte erwartet


Bei Broadcom sieht man sich in Sachen WiFi-Chips trotz der Bemühungen von Qualcomm der Konkurrenz voraus. Broadcom will mit den neuen 5G WiFi-Chips (802.11ac Protokoll) als erster auf den Markt sein, erklärt Broadcom-Manager Bob Rango. Der Broadcom-Manager sieht derzeit kein Unternehmen, welches derartige Technik noch vor Broadcom auf den Markt bringen könnte.

Auch die Marktforscher aus dem Hause Gartner sehen Broadcom vor allem im Bezug auf die Router-Plattform technologisch im Vorteil, während Qualcomm im Mobile-Bereich eine führende Position zugeschrieben wird. Diese Situation stellt für Broadcom eine echte Herausforderung da, glaubt Gartner-Experte Mark Hung.

Insgesamt dürften sowohl Qualcomm wie auch Broadcom vom Tablet- bzw. WiFi-Boom profitieren. Laut Gartner dürfte sich die Anzahl der Geräte mit WiFi bis 2015 auf drei Milliarden Geräte verdreifachen.

Kurzportrait

Die im kalifornischen Irvine ansässige Broadcom gilt als einer der führenden Entwickler von System-on-a-Chip (SoC) Lösungen. Das Unternehmen bietet dabei nicht nur Chipsätze für Mobiltelefone und Set-top-Boxen, sondern auch entsprechende Speicherbausteine für Kabelmodems, Ethernet- und DSL-Produkte an. Heute operiert Broadcom aus drei Kerngeschäftsbereichen heraus: Broadband Communications, Mobile and Wireless und Infrastructure & Networking.

Ebenfalls im Produktprogramm von Broadcom: Spezielle Chipsätze, die vor allem im Zusammenhang mit Bluetooth-Produkten zum Einsatz kommen. Transceiver und Switches für optische Netze ergänzen das Produktportfolio von Broadcom ebenso.

Broadcom sorgte in den letzten Jahren vor allem durch seine aggressive Expansionsstrategie für Aufmerksamkeit. Mitte 1999 wurden mit Maverick Networks, Epigram, Armedia und HotHaus Technologies fünf Firmen übernommen. Im Jahr 2000 wurden gleich zehn Technologie-Unternehmen aufgekauft. Darunter BlueSteel Networks, ein Entwickler von Prozessoren, die unter anderem im Bereich Internet-Sicherheit eingesetzt werden. Mit der Übernahme von SiByte gelang Broadcom ein weiterer Coup, der die Produktlinie des Unternehmens im Bereich Netzwerk-Prozessoren nachhaltig stärken sollte. Im Jahr 2001 sorgte die Übernahme von ServerWorks, ein führender Anbieter von Komponenten für Server-Plattformen, für Schlagzeilen. Auch der Spezialist für optische Netzwerke Allayer Communications gehört inzwischen zur Broadcom-Unternehmensfamilie.

Mit Mobilink Telecom, Gadzoox Networks und RAIDCore, kaufte Broadcom später weitere Firmen hinzu. Zudem wurden mit Sand Video, WIDCOMM und den Halbleiterspezialisten Zyray Wireless in 2004 weitere Akquisitionen getätigt. Im Jahr 2005 übernahm Broadcom den Bluetooth-Spezialisten Zeevo sowie den Ethernet-Spezialisten Siliquent Technologies. Anfang 2006 verstärkte sich Broadcom durch die Übernahme des Chipspezialisten Sandburst. Ende 2006 wurde der Netzwerkspezialist LVL7 hinzugekauft. Mitte 2007 verstärkte sich Broadcom im GPS-Chipbereich und übernahm den Spezialisten Global Locate. Anfang 2008 folgte die Übernahme des Blu-ray Spezialisten Sunext Design. Ende 2008 verstärkte sich Broadcom im Bereich digitaler TV-Chips und übernahm die DTV-Einheit von AMD. Ende 2009 übernahm Broadcom den Spezialisten Dune Networks. Anfang 2010 verstärkte sich Broadcom durch die Übernahme des Chipherstellers Teknovus. Mitte 2010 schluckte Broadcom die britische Innovision Research and Technology. Mit Beceem Communiations, Gigle Networks und Percello folgten in 2010 weitere Zukäufe. In 2011 übernahm Broadcom den Spezialisten Provigent und kaufte den Netzwerk-Chiphersteller NetLogic auf. Anfang 2012 schluckte Broadcom den optischen Netzwerkspezialisten BroadLight.

Zu den Hauptabnehmern von Broadcoms Halbleitern zählen unter anderem der Mobilfunkspezialist Motorola, Nokia, Samsung, Hewlett-Packard, Cisco Systems und 3Com. Auch in der Nintendo-Konsole Wii kommen Broadcom-Chips zum Einsatz.

Zahlen

Für das vergangene vierte Quartal 2011 meldet Broadcom einen Quartalsumsatz von 1,82 Mrd. US-Dollar, was einem Rückgang von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Nettogewinn summierte sich im jüngsten Quartal auf 395 Mio. Dollar oder 68 US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 475 Mio. Dollar oder 82 US-Cent je Aktie in der Vorjahresperiode.

Meldung gespeichert unter: Broadcom, Hintergrundberichte, Halbleiter

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