Bechtle setzt weiter auf Zukäufe

Montag, 31. Mai 2010 um 12:46
Bechtle Unternehmenslogo

(IT-Times) - Der Neckarsulmer IT-Spezialist Bechtle AG (WKN: 515870), der seit 1990 bereits mehr als 30 Unternehmen übernommen hat, setzte zuletzt seine Einkaufstour weiter fort und schluckte mit iits ein weiteres IT-Systemhaus. Das Unternehmen iits gilt als eines der fünf größten IT-Systemhäuser in Norddeutschland, womit Bechtle sein Geschäft mit IT-Infrastrukturlösungen rund um Rechenzentren weiter verstärkt.

Durch die Akquisition bleibt Bechtle seiner Strategie der flächendeckenden Präsenz in Deutschland weiter treu, denn iits ist mit einem Umsatz von 40 Mio. Euro mit vier Niederlassungen in Olenburg, Hannover, Bremen und in Cloppenburg vertreten. Bechtle will sowohl am iits-Führungsteam rund um die beiden Gründer Michael Uffelmann und Thomas Gäbelein, als auch am Firmennamen weiter festhalten.

Unternehmen konsolidieren IT-Landschaften


Nach der Übernahme von itts eröffnen sich für Bechtle weitere Geschäftsmöglichkeiten, insbesondere im Markt für IT-Infrastrukturlösungen. Zu den Partnern von iits gehören namhafte Technologiekonzerne wie HP, Lenovo, Microsoft, Fujitsu und VMware. Nicht zuletzt die Partnerschaft zum Virtualisierungsmarktführer VMware könnte sich für Bechtle positiv auswirken.

Im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise setzen immer mehr Unternehmen auf die Konsolidierung von IT-Landschaften durch Virtualisierungslösungen wie sie beispielsweise VMware anbietet, um Kosten zu sparen. Durch die Virtualisierung von IT-Umgebungen lässt sich vorhandene Hardware effektiver nutzen und Administrationsaufwendungen und Energiekosten senken. Speziell in diesem Bereich bietet itts maßgeschneiderte Lösungen an, die sich künftig auch positiv auf die Geschäftszahlen von Bechtle auswirken können. Die Analysten aus dem Hause Commerzbank trauen Bechtle in jedenfalls weitere Marktanteilsgewinne zu.

Deutscher IT-Markt soll um elf Prozent wachsen


Zudem dürfte sich der weltweite IT-Markt, nach einer Durststrecke im Jahr 2009, wieder erholen. Die Marktforscher aus dem Hause Forrester Research prognostizieren für Deutschland ein Wachstum von elf Prozent.

Die Industrieanalysten begründen ihre optimistische Studie unter anderem damit, dass sowohl Unternehmen wie auch Regierungen in den nächsten Jahren wieder investieren müssen. Dabei dürfte auch der Umstieg auf das neue Microsoft-Betriebssystem Windows 7 eine große Rolle spielen. Viele Unternehmen werden ältere PCs und Server ausmustern und durch neue Geräte ersetzen, glaubt zumindest Forrester-Analyst Andrew Bartels in seiner neuesten IT-Studie - auch von diesem Trend dürfte Bechtle als IT-Händler profitieren.

Kurzportrait

Die im Jahre 1983 gegründete und in Neckarsulm ansässige Bechtle AG sieht sich als ein führendes IT-Dienstleistungsunternehmen und -Systemhaus in Deutschland. Das Unternehmen betreut sowohl Firmenkunden als auch den Öffentlichen Dienst mit IT-Services und kombiniert dabei sein Geschäft mit dem Direktvertrieb von IT-Produkten. Dabei bietet das Unternehmen sowohl Hardware- als auch Softwareprodukte über das Web an und ist damit auch im E-Commerce-Bereich aktiv.

Die Angebotspalette der Gesellschaft umfasst dabei sowohl IT-Projektplanung und dessen Umsetzung, sowie Beratung, bis hin zur Systemintegration und Wartung der Systeme. Daneben bietet das Unternehmen auch ein umfangreiches Schulungsprogramm an. Im Systemhausbereich ist das Unternehmen inzwischen an rund 60 Standorten mit entsprechenden Niederlassungen in Deutschland als auch in der Schweiz aktiv. Über seine etwa 20 Competence Center bietet Bechtle Unterstützung bei komplexen Themen wie CAD, Security, Speicherlösungen und Virtualisierung an.

Im Handelsgeschäft ist das Unternehmen mit der Plattform Bechtle direkt am Mark vertreten. Insgesamt werden über die gleichnamige Internetseite und über einen Katalog mehr als 30.000 IT-Produkte angeboten.

In den vergangenen Jahren verstärkte sich Bechtle auch durch Zukäufe. So wurden unter anderem die IT-Spezialisten DELEC AG und compartner systems GmbH als auch die niederländische Artikona hinzugekauft. Ebenfalls im Jahr 2005 übernahm Bechtle das Deskside Support Service-Geschäft von IBM. Anfang 2007 blieb Bechtle weiter auf Einkaufstour und übernahm das Essener Systemhaus ITZ I.T., womit das Servicegeschäft gestärkt wurde. Mit der Schweizer Comsoft direct und der Coma Services folgten weitere Zukäufe. Im Frühjahr 2007 übernahm Bechtle die niederländische buyitdirect.com und verstärkte sich damit im E-Commerce-Markt. Seit 1990 wurden insgesamt mehr als 30 Firmen übernommen. Mitte 2008 übernahm Bechtle das Wiener Systemhaus Madras Computer sowie die Tochter PSB AG vollständig. Gleichzeitig wurde eine neue Niederlassung in Irland eröffnet. Nach der Übernahme von Wrede Systemhaus GmbH (heute Bechtle GmbH), schluckte Bechtle im Frühjahr 2010 das Systemhaus iits.

Zuletzt beschäftigte Bechtle mehr als 4.400 Mitarbeiter, wobei die Gesellschaft im europäischen Raum in zwölf verschiedenen Ländern aktiv ist und über 25.000 überwiegend mittelständische Kunden betreut.

Zahlen

Der Umsatz des deutschen IT-Serviceanbieters verbesserte sich in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 11,3 Prozent und lag bei 354,8 Mio. Euro (2009: 318,9 Mio. Euro). Deutlich erhöhte sich das Vorsteuerergebnis (EBT) auf 10,2 Mio. Euro und kletterte damit um 67,2 Prozent gegenüber 6,1 Mio. Euro im Vorjahr. Dies zog einen Anstieg der EBT-Marge von 1,9 Prozent auf 2,9 Prozent nach sich. Die Bechtle AG erzielte im ersten Quartal 2010 ein Ergebnis von 36 Cent je Aktie (2009: 21 Cent).

Dr. Thomas Olemotz, Vorstandssprecher der Bechtle AG, sagte, das Unternehmen habe im ersten Quartal 2010 nahtlos an die positive Entwicklung im Schlussquartal des Vorjahres anknüpfen können. Weiterhin stünden die Zeichen für eine nachhaltige positive Konjunkturentwicklung gut. Dennoch herrsche im Markt immer noch eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der nachhaltigen Tragfähigkeit der wirtschaftlichen Erholung, führte Olemotz weiter aus.

Meldung gespeichert unter: Bechtle, Hintergrundberichte, Hardware, IT-Services

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