Baidu gerät ins Straucheln - Google holt auf

Mittwoch, 28. Oktober 2009 um 13:26

Baidu hatte für das dritte Quartal 2009 einen Umsatz zwischen 1,26 Mrd. und 1,29 Mrd. RMB angekündigt. Marktbeobachter erwarteten ein Ergebniswachstum von 37,13 Prozent. Dieses konnte nun sogar um 41,7 Prozent gesteigert werden.

Markt und Wettbewerb

Baidu gilt in China als die führende Suchmaschine und verdrängt Branchengrößen, wie Google, Yahoo, Sohu.com und Microsoft auf die Plätze. Nach Angaben unabhängiger Marktforscher kontrolliert Baidu inzwischen fast zwei Drittel des chinesischen Suchmaschinenmarktes.

Alternative Suchmaschinenanbieter wie Sohu.com (Sogou.com) und Sina (iAsk.com) und Netease.com spielen lediglich eine untergeordnete Rolle im chinesischen Suchmaschinenmarkt.

Neben Google, dessen Marktanteil in China auf rund 28 Prozent taxiert wird, werden noch der chinesischen Suchmaschine Zhongsou.com Außenseiterchancen im wachstumsstarken chinesischen Suchmaschinenmarkt eingeräumt.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause Piper Jaffray gehen davon aus, dass die Zahl der täglichen Suchanfragen in China weiter klettern wird. In diesem Zusammenhang soll der Markt für „sponsored Search“ im Jahr 2010 ein Volumen von zehn Mrd. Dollar erreichen. Daneben gehen Marktforscher aus dem Hause Analysys International im Jahr 2010 von rund 600 Mio. Web-Nutzern in China aus.

Ausblick

Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres rechnet Baidu im Jahresvergleich allerdings mit einem leichten Umsatzrückgang. Derzeit werde ein Umsatz im Bereich von 1,19 Mrd. bis 1,23 Mrd. RMB für das vierte Quartal erwartet. Analysten hatten an dieser Stelle mit Einnahmen von 205 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,0 Dollar je Aktie kalkuliert.

Für das laufende Gesamtjahr 2009 erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 657,3 Mio. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 6,24 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2010 sollen die Erlöse dann kräftig auf 961,9 Mio. Dollar steigen, wobei dann mit einem Nettogewinn von 9,45 Dollar je Aktie kalkuliert wird.

Bewertung

Unmittel nach den jüngsten Zahlen standen Baidu-Aktien erheblich unter Druck. Die Papiere verloren an der New Yorker Nasdaq zuletzt über elf Prozent und gingen bei knapp 384 US-Dollar aus dem Handel. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 13,3 Mrd. US-Dollar. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für nachfolgende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 41. Gleichzeitig wird Baidu.com mit dem 20-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Hause Oppenheimer & Co bleibt man weiter zurückhaltend und bewertet Baidu-Aktien mit „perform“. Die Übergangsphase zu Phoenix Nest werde sich kurzfristig belastend auswirken, langfristig dürfte sich der Umstieg durch höhere Klickraten lohnen, so Oppenheimer-Experte Paul Keung.

Bei der Deutsche Bank Securities überwiegt ebenfalls die Zurückhaltung, wobei die Deutsch Banker Anlegern weiter zum Halten der Anteile raten. Die Analysten sehen dabei ein Kursziel von 411 US-Dollar für den Wert.

Die Analysten beim US-Brokerhaus Goldman Sachs empfehlen Baidu-Aktien weiterhin zum Kauf, reduzieren aber das Kurzsiel für das Papier von 455 auf 435 Dollar.

Im Hause J.P. Morgen Securities überwiegt dagegen die Zuversicht. Die US-Investmentbanker bewerten Baidu-Aktien weiterhin mit „übergewichten“, revidieren allerdings ihr Kursziel für das Papier von 480 auf 460 US-Dollar. Hintergrund sei der verhaltene Ausblick, wonach Baidu durch die Umstellung auf Phoenex Nest mit einem sequentiellen Umsatzrückgang rechnet. Im zweiten Quartal 2010 könnte sich die Umstellung dann positiv auswirken und für eine Beschleunigung des Wachstums sorgen.

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