Autodesk setzt auf den Cloud Computing Trend

Dienstag, 8. November 2011 um 14:06
Autodesk

(IT-Times) - Der US-Software- und CAD-Marktführer Autodesk konnte auch im vergangenen zweiten Fiskalquartal 2012 solide Wachstumszahlen präsentieren. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, will das Unternehmen sein Forschungs- und Entwicklungsbudget im Bereich Cloud Computing erhöhen.

In den vergangenen 12 Monaten (bis Juli 2011) gab Autodesk 525,5 Mio. US-Dollar oder 26,7 Prozent seines gesamten Umsatzes für Forschung und Entwicklung aus. Dabei hat der CAD-Hersteller nunmehr einen größeren Prozentanteil am Entwicklungsbudget in den Cloud Computing Bereich umgeschichtet, wobei die Mittel in neue Cloud-basierte Produkte fließen sollen, so Autodesk-Sprecher Paul Sullivan.

Neue Cloud-basierte Produkte sollen in den nächsten drei Jahren kommen


Bei Autodesk (Nasdaq: ADSK, WKN: 869964) geht man davon aus, dass der Großteil dieser Cloud-basierten Produkte binnen der nächsten drei Jahre verfügbar sein wird. Zudem nutzt Autodesk inzwischen die Cloud, um Autodesk-Anwendungen an mobile Geräte seiner Kunden auszuliefern.

Hierfür hat das Unternehmen jüngst eine Partnerschaft mit Otoy, einem Cloud-basierten Rendering-Spezialisten geschlossen. Autodesk plant, die Otay-Technologien in seine Autodesk-Werkzeuge zu integrieren, die in der Film- und Videospieleindustrie eingesetzt werden. Zudem hat Autodesk eine nicht näher genannte Summe in Otoy investiert.

Otoy hat unter anderem die mit dem Academy Award ausgezeichnete LighStage Filmtechnik entwickelt, die in Filmen wie "Avatar" und "Der seltsame Fall des Benjamin Button" zum Einsatz kam.

Autodesk bringt neue Cloud-Services für Abonnenten


Zudem hat Autodesk neue Cloud Computing Services seinem Software-Portfolio hinzugefügt. Autodesk Cloud ist eine Ansammlung von rund einem Dutzend Web-basierter Produkte und Services, mit neuen Sharing- und Mobility-Funktionen. Allen Autodesk-Abonnenten soll dadurch 3GB an Speicherplatz pro Softwaresitz und 100 Cloud-Einheiten zur Verfügung stehen. "Unsere Kunden sind remote und mobil", erklärt Autodesk-Managerin Shanna Tellerman, die für das Produkt-Management der Autodesk-Plattform verantwortlich zeichnet.

Kurzportrait

Gegründet im Jahre 1982 und ansässig im kalifornischen San Rafael ist Autodesk vor allem für seine CAD-Softwarereihe AutoCAD weltweit bekannt. Das Flagschiffprodukt AutoCAD trägt etwa ein Drittel der gesamten Umsätze des Unternehmens. AutoCAD wird vor allem für professionelles 3D-Modelling eingesetzt, um nicht nur industrielle Produkte am Bildschirm entstehen zu lassen, sondern auch Architekten bei ihrer Arbeit zu unterstützen.

Um seine Marktstellung auch in ähnlichen Bereichen zu festigen, wurden in den letzten Jahren weitere Unternehmen übernommen. Darunter Firmen wie Discreet Logic, Buzzsaw und RedSpark. Später kaufte Autodesk den CAD-Spezialisten Linius Technologies und den Anbieter von Design-Software VIA Development.

Insgesamt operiert Autodesk heute aus vier Geschäftsbereichen heraus: Platform Solutions and Emerging Business (PSEB), Architecture, Engineering and Construction (AEC), Manufacturing (MFG) und Media and Entertainment (M&E).

Durch die Übernahme von Caice Software versucht Autodesk sein Produktangebot im Bereich Transport- und Logistiksoftware auszubauen. Anschließend kaufte Autodesk den 3D-Softwareanbieter MechSoft Technology. Auch der deutsche Data-Management-Spezialist COMPASS systems GmbH sowie c-Plan AG, Colorfront Ltd. und Solid Dynamics gehören inzwischen zum Autodesk-Konzern. Im Herbst 2005 folge dann die Übernahme des 3D-Grafisoftwareentwicklers Alias. Anfang 2006 übernahm Autodesk den Projekt-Management-Softwareanbieter Constructware. Auch im Jahr 2007 blieb Autodesk weiter auf Einkaufstour und schluckte die Spezialisten Opticore, NavisWorks, Skymatter (Mudbox) und PlassoTech. Anfang 2008 schloss Autodesk die Zukäufe Robobat, Camel Software und Hanna Strategies LLC ab. Gleichzeitig wurden die Spielsoftwarespezialisten Kynogon SA, REALVIZ, Square One Research, Green Building Studio, Moldflow und 3D Geo übernommen. Mit Softimage, Logimetrix und BIMWorld folgten Ende 2008 weitere Zukäufe. Ende 2009 schluckte Autodesk das israelische Startup PlanPlatform. Mitte 2010 kaufte Autodesk den schwedischen Gaming-Technikspezialisten Illuminate Labs. In 2011 verstärkte sich Autodesk durch die Übernahme von Scaleform und Blue Ridge Numerics, Pixlr, Instructables und MAP Software.

Autodesk ist heute in nahezu allen bedeutenden Wirtschaftsregionen der Welt präsent. Die Produkte werden in mehr als 160 Ländern durch ein Netz bestehend aus 1.700 Händler vertrieben. Neben dem Stammhaus in Kalifornien, unterhält die Gesellschaft noch weitere Niederlassungen in Asien, Afrika, Lateinamerika und in Europa. Das Unternehmen erzielt derzeit mehr die Hälfte der Umsätze außerhalb der USA. Insgesamt gilt Autodesk heute als einer der größten Softwareanbieter weltweit. Die Kalifornier betreuen heute mehr als sechs Millionen Anwender weltweit.

Zahlen

Einen Umsatz von 546,3 Mio. Dollar wies Autodesk im zweiten Quartal des Fiskaljahres 2012 aus. Im Vergleich erzielte das Unternehmen im Vorjahr rund 472,8 Mio. Dollar Umsatz. Das operative Ergebnis von Autodesk bezifferte sich in den aktuell abgelaufenen drei Monaten auf 95 Mio. Dollar, nach 79,8 Mio. Dollar im vergangenen Jahr. Entsprechend stieg auch das Ergebnis vor Steuern von 79,9 Mio. Dollar im zweiten Quartal 2010 auf aktuell ausgewiesene 94,2 Mio. Dollar.

Damit beläuft sich das Nettoergebnis auf 71,2 Mio. Dollar im zweiten Quartal des laufenden Fiskaljahres im Vergleich zu 59,9 Mio. Dollar im vergangenen.

Umgerechnet verdiente Autodesk im jüngsten Quartal 44 US-Cent je Aktie, womit das Unternehmen die Markterwartungen der Analysten übertreffen konnte. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit einem Nettogewinn von 41 US-Cent je Aktie gerechnet.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Cloud Computing, Autodesk, Software, IT-Services

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