Autodesk gewinnt weiter Marktanteile

Montag, 24. September 2007 um 12:55
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(IT-Times) - Trotz US-Immobilien- und Hypothekenkrise konnte der amerikanische CAD-Spezialist Autodesk (Nasdaq: ADSK, WKN: 869964) im vergangenen Monat einmal mehr mit Rekordumsatzzahlen aufwarten und auch die Gewinnerwartungen übertreffen.

Autodesk führt das gute Abschneiden im jüngsten Quartal auf verschiedene Faktoren zurück. Zum einen habe das Management erneut eine gute Arbeit abgeliefert und insbesondere das Geschäft in Japan stabilisiert. Zum anderen profitierte man von einer steigenden Leistungsfähigkeit von Computern und einer steigenden Anzahl von Breitbandanbindungen, die zunehmend auch die Übertragung von 3D-Inhalten möglich mache. Darüber hinaus sieht sich Autodesk in den jüngsten Zahlen bestätigt, den Wettbewerbern Dassault, Siemens (USG) und Parametric Marktanteile abgenommen zu haben.

Autodesk bleibt weiter auf Einkaufstour


Den Gewinn weiterer Marktanteile sieht Autodesk im Zusammenhang mit den jüngsten Maßnahmen. Neben dem Ausbau seiner Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten hat Autodesk sehr stark auch in die Expansion seines Vertriebsnetzes investiert. Insgesamt kamen allein in Amerika bei Autodesk-Händlern etwa 200 Vertriebsspezialisten hinzu. Zudem blieb man auch selbst weiter auf Einkaufstour und kaufte Spezialisten wie NavisWorks, Opticore, Skymatter und zuletzt PlassoTech hinzu.

Die jüngsten Zukäufe sind weniger im Zusammenhang mit zusätzlichem Umsatz zu sehen, sondern sollen vielmehr technologisches Know-how in den Konzern bringen. Der Opticore-Zukauf soll beispielsweise durch die akkurate visuelle Umsetzung der Projekte die Notwendigkeit von physikalischen Prototypen überflüssig machen und so zu deutlich kürzeren Entwicklungszeiten führen. Auch die von der neuseeländischen Firma Skymatter entwickelte 3D-Technik Mudbox soll das technische Know-how bei Autodesk im Film- und Spielebereich weiter stärken.

Insgesamt bekräftigte Autodesk auch nochmals seine langfristigen Ziele in den nächsten Jahren im Schnitt um jährlich 15 Prozent wachsen zu wollen. Auch die operativen Gewinnmargen sollen sich mit steigenden Umsatzzahlen jährlich um etwa 1,0 bis 1,5 Prozent verbessern - positive Aussichten für Autodesk-Aktionäre, die sich bereits über ein neues Jahreshoch ihrer Papiere freuen konnten.

Kurzportrait

Gegründet im Jahre 1982 und ansässig im kalifornischen San Rafael ist Autodesk vor allem für seine CAD-Softwarereihe AutoCAD weltweit bekannt. Das Flagschiffprodukt AutoCAD trägt etwa ein Drittel der gesamten Umsätze des Unternehmens. AutoCAD wird vor allem für professionelles 3D-Modelling eingesetzt, um nicht nur industrielle Produkte am Bildschirm entstehen zu lassen, sondern auch Architekten bei ihrer Arbeit zu unterstützen.

Um seine Marktstellung auch in ähnlichen Bereichen zu festigen, wurden in den letzten Jahren weitere Unternehmen übernommen. Darunter Firmen wie Discreet Logic, Buzzsaw und RedSpark. Mit der Übernahme von Discreet sicherte sich Autodesk das Know-how der 3D-Softwarereihe 3D Studio Max. Mit der Übernahme von Buzzsaw.com festigte das Unternehmen seine Stellung im Bereich der virtuellen Bauplanung und Entwicklung. RedSpark hingegen ist ein Spin-Off der Gesellschaft, der Dienstleistungen für Geschäftskunden im Bereich der industriellen Fertigung anbietet. Später kaufte Autodesk den CAD-Spezialisten Linius Technologies und den Anbieter von Design-Software VIA Development.

Insgesamt operiert Autodesk heute von zwei Geschäftssegmenten heraus: Design Solutions und Media and Entertainment. Die Sparte Design Solutions umfasst das AutoCAD-Geschäft und steuerte zuletzt den Großteil zum Gesamtumsatz bei. Die Sparte Media and Entertainment, vormals Discreet Segment, umfasst das Geschäft 3D-Animationen und Spiele-Designsoftware. Durch die Übernahme von Caice Software versucht Autodesk sein Produktangebot im Bereich Transport- und Logistiksoftware auszubauen. Anschließend kaufte Autodesk den US-Softwareanbieter und Spezialisten für 3D-Software MechSoft Technology. Auch der deutsche Data-Management-Spezialist COMPASS systems GmbH sowie c-Plan AG, Colorfront Ltd. und Solid Dynamics gehören inzwischen zum Autodesk-Konzern. Im Herbst 2005 folge dann die Übernahme des 3D-Grafisoftwareentwicklers Alias. Anfang 2006 übernahm Autodesk den Projekt-Management-Softwareanbieter Constructware. Auch im Jahr 2007 blieb Autodesk weiter auf Einkaufstour und schluckte die Spezialisten Opticore, NavisWorks, Skymatter (Mudbox) und PlassoTech.

Autodesk ist heute in nahezu allen bedeutenden Wirtschaftsregionen der Welt präsent. Die Produkte werden in mehr als 160 Ländern durch ein Reseller-Netz bestehend aus 1.700 Händler vertrieben. Neben dem Stammhaus in Kalifornien, unterhält die Gesellschaft noch weitere Niederlassungen in Asien, Afrika, Lateinamerika und in Europa. Das Unternehmen erzielt derzeit mehr als 65 Prozent der Umsätze außerhalb der USA. Insgesamt gilt Autodesk heute als einer der größten Softwareanbieter weltweit. Die Kalifornier betreuen heute mehr als sechs Millionen Anwender weltweit.

Zahlen

Autodesk konnte seinen Umsatz im vergangenen Juliquartal auf 525,9 Mio. US-Dollar steigern, nach Einnahmen von 449,6 Mio. Dollar in 2007. Es wurde ein Bruttogewinn von 474 Mio. Dollar ausgewiesen (2007: 393,8 Mio. Dollar). Autodesk meldete dabei einen operativen Gewinn von 114,5 Mio. Dollar, im Vorjahreszeitraum waren es 102,1 Mio. Dollar. Der Nettogewinn stieg von 86,8 Mio. Dollar in 2007 auf 91,6 Mio. Dollar.

Insgesamt konnte Autodesk für das jüngste Quartal einen Nettogewinn von 44 US-Cent je Aktie realisieren, nach einem Plus von 43 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Damit konnte man die Gewinnerwartungen der Analysten um einen Cent übertreffen.

Die Umsätze im Bereich 3D-Lösungen (Revit, Civil 3D etc.) kletterten um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 122 Mio. Dollar. Im Bereich Herstellungslösungen (Manufacturing Solutions) zogen die Erlöse um 31 Prozent auf 99 Mio. Dollar an. Auch in Schwellenländern wuchs Autodesk weiter kräftig. Hier kletterten die Umsätze um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr und steuerten damit rund 15 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Bedingt durch die jüngsten Zukäufe (21 Mio. Dollar) sanken die Barreserven zuletzt auf 827 Mio. Dollar. Insgesamt konnte Autodesk im jüngsten Quartal einen positiven Cashflow von 137 Mio. Dollar erwirtschaften.

Markt und Wettbewerb

Als einer der größten direkten Wettbewerber gilt das französische Unternehmen Dassault Systemes. Dassault Systemes hat sich insbesondere in der Luftfahrt- sowie in der Automobilindustrie mit seinen Anwendungen einen Namen gemacht. Unter anderem setzen Boeing und DaimlerChrysler auf die 3D-Software der Franzosen.

Meldung gespeichert unter: CAD, Autodesk, Hintergrundberichte, Software

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