Apple: iPhone 3G - ein erster Überblick

Freitag, 18. Juli 2008 um 12:49
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(IT-Times) Die Zahlen können schon für sich sprechen. In der letzten Woche war Verkaufsstart für das iPhone 3G aus ause Apple (Nasdaq: AAPL, WKN: 865985). In den USA und in 21 weiteren Ländern startete der Verkauf. Und schon nach dem ersten Wochenende sind mehr als eine Million iPhones verkauft worden. Nicht zu Unrecht wird seitens Apple stolz darauf verwiesen, dass das erste Modell des iPhone, das im Herbst letzten Jahres an den Markt gebracht worden war, diese Verkaufszahlen erst nach rund zweieinhalb Monaten aufweisen konnte. Das liest sich zunächst einmal als sehr erfolgreiche Markteinführung. Bedenkt man aber, dass in den USA 225.000 Geräte am ersten Wochenende verkauft wurden, so stellt man schnell fest, dass es kaum höhere Absatzzahlen sind als bei Einführung des Vorgängermodells. Das soll den Erfolg nicht mindern, macht aber vor allem deutlich, dass es erst der langfristige Absatz sein dürfte, der den Erfolg des iPhones 3G begründen kann.

Zudem sollte berücksichtigt werden, dass das Vorgänger-Modell zunächst nur in wenigen Ländern auf den Markt gebracht wurde, während nun die Markteinführung zeitgleich erfolgte. Zudem lässt Apple den Exklusiv-Vertriebspartnern mehr Handlungsspielraum bei der Preisgestaltung. In Deutschland bietet T-Mobile das iPhone im günstigen Einsteigertarif ab 169,95 Euro an. Monatlich kommen hier noch rund 29 Euro an Kosten hinzu, wobei die Vertragslaufzeit 24 Monate beträgt. Damit wird das iPhone 3G wohl zu einem Massenprodukt avancieren, während sein Vorgänger noch so etwas war wie ein Statussymbol für Technik- und Design-Freaks.

Das Zeug zum Massenprodukt

Dass das iPhone 3G das Zeug zum Massenprodukt hat, dürfte in erster Linie an den Tarifen liegen und weniger an den neuen technischen Features, die zum Teil nur die Mängel des iPhones der ersten Generation beseitigen und die Funktionsfähigkeit des iPhones 3G auf das Niveau anderer Smartphones heben. Einer der Produktvorteile im Wettbewerb galt schon für das Vorgängermodell und gilt auch weiterhin: In der Apple-typischen Sprache des Produktdesigns ist das iPhone 3G nahezu intuitiv zu bedienen und besticht durch Einfachheit und Klarheit. Hinzu kommen nun endlich die Verbesserungen des Gerätes, die beim iPhone der ersten Generation noch vermisst worden waren: Datenempfang und -versand via UMTS, Synchronisation mit Kalender- und E-Mail-Programmen, E-Mail-Push-Funktionen, GPS zur Ortung und Navigation. Zu einem Entwicklungsschritt wird das iPhone 3G damit ganz entscheidend beitragen: Das mobile Internet wird immer mehr zu einem festen Bestandteil der Alltagskultur für jedermann und wird nicht nur allein ein Manager-Spielzeug sein, wie es etwa Blackberrys oder die Smartphones aus dem Hause Nokia schon seit längerem sind.

Betrachtet man die absoluten Verkaufszahlen, mit denen Apple den Erfolg des iPhones unter Beweis stellen möchte, so können diese sicherlich beeindrucken. Gut sechs Millionen iPhones wurden bislang insgesamt verkauft. Gemessen an den mehr als einer Milliarde Mobiltelefonen, die weltweit abgesetzt werden, relativiert sich diese Zahl dann allerdings recht schnell. Bei den Smartphones liegt der Apple-Marktanteil derzeit bei rund sechs Prozent - Tendenz sicherlich steigend. Nokia schöpft hier derzeit mehr als die Hälfte des Marktes ab. Davon wird Apple wohl auch weiterhin weit entfernt bleiben.

Erfolg zieht Nachahmer an

Es darf nicht vergessen werden, dass es nun bald viele Nachahmer geben wird, die ihr Mobiltelefon mit sämtlichen Funktionen des iPhones ausstatten werden. Das wird dann vielleicht nicht so durchdacht designt sein, dafür könnten die Preise deutlich niedriger liegen. Erfolg zieht halt Nachahmer an. In den USA agiert Sprint bereits mit dem Touchscreen Instinct, Blackberry hat gleich zwei Modelle in der Pipeline und auch die asiatischen Hersteller wie Samsung dürfte der Erfolg anderer Hersteller dazu animieren, Smartphones mit Touchscreen-Technologie zu vermarkten. Apple hat mit dem iPhone 3G nur ein Modell am Markt und dürfte damit sicherlich recht anfällig sein für schwankende Nachfragen. Apple wird allerdings mehr oder weniger die Vorteile des First Movers im Massenmarkt abschöpfen können. Die Einschätzungen gehen dahin, dass Apple im laufenden Quartal bis zu vier Millionen iPhones 3G verkaufen wird - ein guter Erfolg, auf dem sich das Unternehmen allerdings nicht ausruhen darf.

Immer auf Sendung

Das iPhone 3G sendet und empfängt Daten über GSM (vier Frequenzen), UMTS, WLAN, Bluetooth und via GPS mit Satellitennavigation. Ein Knopfdruck reicht aus und auf einer Karte wird der aktuelle Standort des Nutzers angezeigt. Spannend wird diese Anwendung in Verbindung mit weiteren Diensten, die einem Nutzer zum Beispiel den nächsten Bankautomaten oder den nächsten guten Italiener anzeigen, um eine Pizza zu essen - Location-based Services.

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Google liefert für diese Dienste das Kartenmaterial, was sehr gut funktioniert, allerdings auf Autofahrer abgestimmt ist - Fußgänger werden dadurch mitunter über längere Wege geschickt als notwendig, da jede Einbahnstraße berücksichtigt wird. Und wer ein Foto mit dem iPhone machen möchte, kann sich die Hintergrunddaten des Standortes sofort mit dem Foto speichern lassen - das ist wirklich - Apple-typisch - bis zum Ende durchdacht.

Meldung gespeichert unter: Apple, Telekommunikation, Hardware, Special am Freitag

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