Alles Öko? Green-IT wird in Unternehmen immer relevanter

Freitag, 31. Oktober 2008 um 14:52
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(IT-TIMES) Ist es auch nur eine neue Sau, die durchs Dorf getrieben wird oder ist es ein langfristiger, vielleicht sogar schon längst überfälliger Trend? Green-IT dürfte spätestens seit der vergangenen CeBIT mehr als nur ein kurzfristiger Hype sein. Green-IT ist vielmehr ein Schlagwort, hinter dem Unternehmen zum einen ihre Verantwortung deklarieren, zum anderen aber auch ganz klar ihre eigenen wirtschafltichen Interessen wahren können. Denn Green-IT ist in Zeiten von steigenden Rohstoffpreisen ein Erfolgsfaktor, den Unternehmen berücksichtigen können und berücksichtigen sollten: Wer seine Ressourcen verantwortungsvoll einsetzt, der sollte nicht mehr Geld als nötig ausgeben. Und Green-IT soll tatsächlich helfen können, dass Gelder eingespart werden können.

Aber was genau verbirgt sich hinter Green-IT? Reicht es schon aus, abends auch den Monitor am Arbeitsplatz auszuschalten, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Auch wenn die Hoffnungen an innovative Messevorstellungen während der letzten CeBIT nicht so recht erfüllt worden waren, wird Green-IT doch eine immer wichtigere Rolle für die strategische Ausrichtung der IT in Unternehmen zugesprochen. Und so rechnet die Experton Group vor, dass der Markt für umweltfreundliche IT bis 2010 um rund zwei Drittel jährlich wachsen soll. Diese Ergebnisse stammen zwar aus einer Studie, die vor der weltweiten Finanzkrise verfasst wurde, der Trend dürfte auch in Zeiten der großen Unsicherheit anhalten, allenfalls zeitlich ein wenig verzögert werden. Die Experton Group sieht die Möglichkeiten für eine grüne Technologie dabei auch entlang der kompletten IT-Wertschöpfungskette: Im Hardware- und im Softwaremarkt ebenso wie im Servicemarkt.

Green-IT im Hardwaremarkt

Im Hardwaremarkt sind es vor allem neue Speichertechnologien, die dazu beitragen können, dass weniger Energie beim Betrieb der IT-Infrastruktur verbraucht wird. Auch der Trend zu immer größerer Festplattenkapazität kann sich positiv auf den Energieverbrauch von Rechnern auswirken: Selbst Privatnutzer kaufen damit zwangsläufig eine grünere IT als sie das bislang getan haben. Allein das wird sicherlich noch nicht die steigenden Energieressourcen für Netzwerkinfrastrukturen kompensieren können. Und doch ist es ein Faktor, der in die Umweltbilanz der IT aufgenommen werden sollte. Potenzial, noch deutlich grüner zu werden, wird vor allem bei den Anbietern von Netzwerkkomponenten gesehen. In diesem Bereich wird noch immer über Kapazitätsverbesserungen und Geschwindigkeiten nachgedacht. Energieeffizienz spielt da nur eine untergeordnete Rolle. Ähnlich wie in der PC-Infrastruktur in der jüngeren Vergangenheit dürfte sich das Blatt erst dann wenden, wenn in Sachen Kapazität und Geschwindigkeit eine Sättigungsschwelle erreicht wird, ehe dann weichere Faktoren wie Energieverbrauch eine relevante Rolle einnehmen werden.

Green-IT im Softwaremarkt

Green-IT im Softwaremarkt wird insbesondere in zwei Bereichen gesehen. Zum einen spielt hier das Thema Virtualisierung eine Rolle. Zum anderen entsteht im Bereich Systemmanagement derzeit ein Umdenken, das sich auch in das Oberthema Green-IT einordnen lässt. So wird erwartet, dass es schon bald Tools geben wird, die auch den aktuellen Energiebedarf von IT-Systemen ermitteln - ähnlich wie schon heute der Speicherbedarf ermittelt wird. Die benötigte Energie könne dann passgenau zur Verfügung gestellt werden. Das ist allerdings zunächst einmal ein Gedanke, der jedoch spätestens mit weiter steigenden Energiekosten umgesetzt werden könnte.

Green-IT im Servicemarkt

Auch im Segment Servicemarkt bildet sich aktuell erst ein Markt. Es gibt viele kleinere und größere Anbieter, die sich das Schlagwort Green-IT auf die Fahnen geschrieben haben, aber noch nicht wirklich dazu beitragen konnten, dieses Marktsegment mit Inhalten zu füllen. Hier wird bei allen bereits vorhandenen Ansätzen noch so etwas wie Pionierarbeit zu leisten sein.

In die gleiche Kerbe schlagen auch die Aussagen, die das Marktforschungsunternehmen Gartner aufgrund seiner Befragungen treffen konnte. Die Experten sagen, dass IT-Anwender nach wie vor unsicher bezüglich der Auswirkungen von Green-IT seien. Die Frage, die sich ihnen stellt: Worin genau soll denn nun investiert werden? Bei Gartner geht man davon aus, dass diese Unsicherheit noch einige Jahre in diesem sich schnell ändernden Bereich der Branche anhalten wird. Das Spektrum der grünenTechnologien, Serviceleistungen und der Verwaltung lässt sich schon heute in kurzfristige (in den nächsten zwei Jahren), mittelfristige (in den nächsten zwei bis fünf Jahren) und langfristige Aktivitäten (in den nächsten fünf bis 20 Jahren) einteilen.

Green-IT-Aktivitäten mit unterschiedlichem zeitlichen Horizont

Kurzfristige Green-IT-Herausforderungen konzentrieren sich auf Energie, Kühlung und den Flächenbedarf in Rechenzentren und Büroumgebungen. Gartner definiert acht Schlüsselkategorien, zum Beispiel hochentwickelte Kühltechnologien, Virtualisierung zur Serverkonsolidierung, Prozessorendesign oder Servereffizienz.

Meldung gespeichert unter: IBM, Hardware, Software, IT-Services, Special am Freitag

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