Alles Öko? Green-IT wird in Unternehmen immer relevanter

Freitag, 31. Oktober 2008 um 14:52

Mittelfristig werden viele Green-IT-Technologien ausgereift sein. Jedoch muss die Planung und Bewertung von Angemessenheit und Kosten der Nutzung schon früher im Zusammenhang einer übergreifenden IT Strategie untersucht werden. Dies ist im speziellen der Fall, wenn die staatliche Gesetzgebung in Kraft tritt. Gartner nennt auch hier acht Kategorien, beispielsweise die Kennzeichnung von umweltfreundlichen Servern und anderen Geräten, Green Asset Lifecycle Programme oder „Grüne Buchführung“.

Langfristig: Viele Green-IT-Technologien, Serviceangebote und Projekte werden sich erst in den nächsten 20 Jahren entwickeln. Eine Vielzahl dieser Branchen-Hypes lösen Irritationen bei Anwendern aus. Sie sind sich unklar darüber, ob Carbon Trading Programme die Regel werden oder ob es möglich sein wird, die Energie aus Rechenzentren auf einfache und kosteneffektive Weise zu recyclen. Gartner definiert in diesem Segment sieben Schlüsselbereiche, zum Beispiel Softwareeffizienz oder alternative Energiequellen.

Aus Green-IT wird Green Business

Trotz des noch sehr fragmentierten Marktes sehen Experten eigentlich keinen Weg, der an Green-IT vorbei führt. So stellt es auch die Unternehmensberatung A.T. Kearney in der Studie "Von Green-IT zu Green Business" dar.

Hier rechnen die Experten vor, dass IT noch immer ein wesentlicher Energiekonsument ist und weltweit CO2-Emissionen von etwa 600 Millionen Tonnen pro Jahr erzeugt. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von knapp 320 Millionen Kleinwagen. Ohne entsprechende Gegenmaßnahmen wird der durch die Unternehmens-IT verursachte CO2-Ausstoß pro Jahr in Deutschland bis 2020 um 60 Prozent auf 31 Millionen Tonnen ansteigen. Wichtigster Treiber für den rapiden Anstieg des weltweiten Stromverbrauchs von Rechenzentren ist vor allem die global rasant steigende Nutzung internetbasierter Dienste mit jährlichen Wachstumsraten von 34 Prozent, etwa für den Warenhandel und -verkauf sowie für die Kommunikation und Informationsgewinnung. Hinzu kommen die Zunahme der IT-unterstützten Zusammenarbeit von weltweit verteilten Expertenteams und die Steuerung globaler Unternehmensnetzwerke auf Basis von Internettechnologien. Ganz konkret bedeutet das einen immer höheren Stromverbrauch für Hardwarebetrieb und -kühlung.

Klimaschutz durch Virtualisierung und Cloud Computing

Durch eine konsequente Umsetzung von bereits bekannten Energiesparkonzepten kann die IT ihren eigenen CO2-Ausstoß in Summe etwa halbieren. Die wichtigen Maßnahmen dazu sind die Reduktion der physischen Server durch die Virtualisierung und Harmonisierung von Anwendungen. Da Server erfahrungsgemäß durchschnittlich nur weniger als ein Drittel ausgelastet sind, würde dies allein in Deutschland eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes um etwa fünf Millionen Tonnen pro Jahr bedeuten. Durch energieeffiziente Kühllösungen für bestehende Systeme und ein optimiertes Gebäudedesign für zukünftige Rechenzentren könnte etwa eine Million Tonnen CO2 eingespart werden. Green IT bedeutet zudem den Einsatz energieeffizienter Hardware und unter Umständen auch ein Auslagern von Hardware und Betrieb an energieeffiziente Dienstleister, die Leerkapazitäten besser auslasten können. Durch diese Maßnahmen ließe sich der CO2-Ausstoß um weitere vier Millionen Tonnen pro Jahr reduzieren. Daneben sollten die IT-Nutzer beispielsweise durch regelmäßige Energiemessungen, Labeling der Hardware mit Energieeffizienzklassen - ähnlich wie bei Haushaltsgeräten - und Energietransparenz für einen stromsparenden Umgang mit Notebook und PC sensibilisiert werden.

Schlussendlich gilt es, den Einsatz erneuerbarer Energien genau zu prüfen, um die CO2-Bilanz der IT weiter zu optimieren.

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