Alibaba.com setzt weiter auf Expansion - Margen unter Druck

Freitag, 20. März 2009 um 13:04

Alibaba.com war zuletzt mit Verkaufs- und Marketingbüros in mehr als 30 Ländern weltweit vertreten und beschäftigte zuletzt mehr als 5.000 Mitarbeiter. Geführt wird Alibaba.com von dem Manager und CEO David Wei, während Alibaba-Gründer Jack Ma als Chairman fungiert.

Zahlen

So setzte Alibaba.com in den zwölf Monaten 2008 insgesamt drei Mrd. Renminbi (RMB) bzw. 441 Mio. US-Dollar um. Gegenüber einem Umsatz von 2,16 Mrd. RMB ergibt sich damit ein Wachstum von 39 Prozent. Deutliche Zuwächse bescherte Alibaba.com vor allem der „China Marketplace“. Hier verzeichnete man ein Umsatzplus von 78 Prozent auf 1,1 Mrd. RMB. Brutto verdiente Alibaba.com dabei 2,6 Mrd. RMB, ein Anstieg von 39 Prozent. Damit lag die Bruttomarge auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr und bezifferte sich auf 87 Prozent.

Um 48 Prozent legte der operative Gewinn zu und summierte sich in 2008 auf 1,19 Mrd. RMB oder 176 Mio. US-Dollar. Etwas geringer war der Zuwachs beim ausschüttungsfähigen Gewinn, welcher 1,21 Mrd. RMB betrug, was immerhin noch einem Plus von 25 Prozent entspricht. Pro Aktie verdiente Alibaba.com 26,74 Hongkong-Cent oder 31 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

Die Zahl der zahlenden Alibaba-Mitglieder kletterte zum Jahresende auf 432.031 Teilnehmer ein Zuwachs von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das größte Wachstum bei den registrierten Nutzern bescherte Alibaba.com der Bereich „International Marketplace“. Mit einem Plus von 80 Prozent verzeichnete man zum Jahresende insgesamt 7,91 Millionen Nutzer. Insgesamt stieg die Zahl der registrierten Nutzer um 38 Prozent auf 38 Millionen.

Markt und Wettbewerb

Alibaba.com hat einen großen Vorteil: Das Unternehmen und die Alibaba Group insgesamt haben fast ausschließlich Führungspositionen in der schnellstwachsenden Volkswirtschaft der Welt inne. Auch für 2009 wird trotz Wirtschaftskrise mit einem BIP-Zuwachs von über sechs Prozent gerechnet, nachdem Chinas Wirtschaft im Vorjahr noch mit über acht Prozent gewachsen ist. Außerdem ist das Reich der Mitte bereits der größte Internetmarkt weltweit und hat noch deutlich Potential nach oben. Zudem richtet sich das Portal nicht nur an chinesische Unternehmen, sondern auch an ausländische Gesellschaften, die mit chinesischen Partnern ins Geschäft kommen wollen.

Die Wettbewerber sind allesamt groß und prominent. Google, eBay, Yahoo! und China Telecom werden jedoch allesamt in Schach gehalten. Direkter Wettbewerber zu Alibaba.com ist die an der Nasdaq gelistete Global Sources.

Jack Mas interessantes Credo im Umgang mit Konkurrenten lässt sich am Beispiel des Auktionshauses Taobao, das den US-amerikanischen Wettbewerber in die Schranken wies, verdeutlichen: „eBay ist ein Hai im Ozean und Taobao ist ein Krokodil im Jangtse. Kämpfen wir im Ozean, verlieren wir, kämpfen wir im Jangtse, dann gewinnen wir.“

Ausblick

Beim asiatischen Online-Broker UOB KayHian weist man daraufhin, dass die Konsenzschätzungen davon ausgehen, dass Alibaba.com von 2006 bis 2009 seine Gewinne jährlich um durchschnittlich rund 100 Prozent steigern kann. Hintergrund sei die wachsende Zahl der Mitglieder.

Für das Jahr 2009 rechnen Analysten nunmehr mit einem Nettogewinn von 0,21 Hongkong-Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2010 rechnen Analysten dann mit einem deutlichen Gewinnsprung auf 0,31 Hongkong-Dollar je Anteil.

Bewertung

Alibaba.com-Aktien präsentierten sich zuletzt an der Börse in Hongkong nach Gewinnmitnahmen deutlich leichter und gaben um rund 12 Prozent auf 7,18 Hongkong-Dollar nach. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 36,2 Mrd. Hongkong-Dollar bzw. 4,67 Mrd. US-Dollar für Chinas führenden Business-to-Business Spezialisten. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 34.

Die Analysten im Hause DBS Group Research zeigen sich enttäuscht über die vorgelegten Zahlen. Insbesondere der Exportrückgang in China dürfte Alibaba.com in den nächsten Quartalen noch treffen, glauben die DBS-Analysten. Im Hinblick auf den ungewissen Gewinnausblick, sei die hohe Bewertung des Unternehmens nicht gerechtfertigt, glauben die DBS-Experten, die das Papier auf „verkaufen“ zurückstufen.

Auch die Experten beim „Asia Investor“ sind zurückhaltend und stuften den Wert bereits Anfang März auf „halten“ zurück. Die Experten verweisen darauf, dass Alibaba.com die Mitarbeiterzahl in den USA um 5.000 erhöhen wolle. Damit will Alibaba.com vor allem außerhalb Chinas mehr Kunden gewinnen. Die Experten bezweifeln jedoch die Aussage, dass Alibaba.com von der Wirtschaftskrise kaum betroffen sei, da das Geschäft von Alibaba.com maßgeblich vom Export abhängt.

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