Aixtron: Was kommt nach dem Nachfrage-Einbruch?

Maschinenbau

Dienstag, 5. Juni 2012 um 14:16

Für das weitere Jahr 2012 sieht sich der Vorstand der Aixtron SE nach eigenen Angaben nicht in der Lage, eine Prognose abgeben zu können. Grund hierfür sei die Unvorhersehbarkeit der Auftragslage. Man rechne aber damit operativ profitabel zu bleiben.

Markt und Wettbewerb

Kurzfristig wird die aktuell schwache Nachfrage nach LED-Produkten voraussichtlich nicht wesentlich steigen. Dies wird zu ernsthaften Problemen für LED-Hersteller weltweit führen. Der bis Mitte des vergangenen Jahres vom Erfolg verwöhnte deutsche LED-Ausrüster Aixtron gehörte bislang zu den Verlierern dieser Abwärtsentwicklung.

Es gibt indes auch ein Licht am Ende des Tunnels. Noch in 2012 rechnen Marktbeobachter damit, dass die Nachfrage nach LED-Produkten weltweit wieder anziehen könnte. Vor allem in Asien wendet man konventioneller Beleuchtung immer weiter den Rücken zu. Zudem erwartet man steigende Nachfrage durch die wachsende Verwendung von LEDs im Automobilbau.

Inwieweit diese Entwicklung dann bei Aixtron ankommt, bleibt abzuwarten. In einem ersten Step werden voraussichtliche die LED-Hersteller profitieren. Die verfügen derzeit über subventionsgetriebene Überkapazitäten, die bei steigender Nachfrage zunächst ausgelastet werden. Die Nachfrage nach neuen Anlagen, von der Aixtron profitieren würde, kann da noch auf sich warten lassen.

Fraglich bleibt, inwieweit der deutsche LED-Ausrüster Aixtron von dieser Entwicklung profitieren kann. Hohe Subventionen der chinesischen Regierung für die dortige LED-Industrie, von denen Aixtron lange profitiert hat, haben für große Kapazitätsüberhänge in der LED-Produktion gesorgt. Ob also eine wachsende Nachfrage nach LEDs wieder automatisch zu vollen Auftragsbüchern bei Aixtron führen wird, bleibt abzuwarten.

Derzeit gilt Aixtron von der Nachfrageschwäche noch immer als unmittelbar betroffen. Zwar ist man in vielen Technologiemärkten zu Hause, die LED-Branche ist aber der mit Abstand größte Umsatzbringer (Umsatzanteil: 93 Prozent). Die anderen Zielbranchen sind: Telekom / Datacom (Umsatzanteil: zwei Prozent), Display und Sonstiges (vier Prozent) und Silizium (ein Prozent).

In der Fertigung von Anlagen zum Bau von Verbindungshalbleitern und LED-Produktionsanlagen sieht sich Aixtron als Weltmarktführer. Dabei konkurriert Aixtron unter anderem mit dem US-Halbleiterausrüster Veeco Instruments. Veeco hat sich insbesondere auf die Herstellung von Präzisionsinstrumenten für die Halbleiterindustrie spezialisiert.

Die japanische Nippon Sanso steht mit seinem Produktangebot im Bereich oxygene Gase, Nitrogenen und Argon ebenfalls im direkten Wettbewerb mit Aixtron. Als ein weiterer Wettbewerber ist daneben auch der weltweit führende Halbleiterausrüster Applied Materials Inc. zu nennen, der mit seinem Produktangebot die gesamte Halbleiterausrüsterlinie abdeckt. Weitere Wettbewerber sind Anelva, Oerlikon, Riber und Agilent.

Ausblick

Für das laufende Geschäftsjahr will man bei Aixtron keine Prognose abgeben. Zu unsicher sei derzeit die weltweite Nachfrage und zu schwankend sei die aktuelle Entwicklung. Auf dieser Grundlage bleibt allein die Hoffnung, dass man in 2012 ungeachtet des ersten Quartals noch schwarze Zahlen schreiben wird. Beim Umsatz geht man davon aus, dass er sich gegenüber dem Vorjahr definitiv rückläufig entwickelt.

Bewertung

An der Börse schloss die Aktie am gestrigen Dienstag bei einem Kurs von 10,88 Euro. So ergibt sich eine Marktkapitalisierung in Höhe von 1,11 Mrd. Euro. Damit verlor die Aktie in weniger als einem Jahr mehr als die Hälfte ihres Wertes. Marktbeobachter sehen einen Hoffnungsschimmer und koreanische Unternehmen als baldige Auftraggeber für neue Anlagen. Von dieser Hoffnung ist in den Auftragsbüchern und Umsatzlisten von Aixtron bislang allerdings noch nichts angekommen.

Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt für 2012 bei -94,02. Für 2013 wird es mit 47,01 angegeben.

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Meldung gespeichert unter: Aixtron, Hintergrundberichte, Halbleiter, Hardware

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