Adobe: Japan-Krise sorgt für schlechte Stimmung - CS6 soll im Sommer kommen
Adobe Systems zählt inzwischen zu den größten unabhängigen Softwareunternehmen weltweit. Das Unternehmen konkurriert mit seinem Softwarebundle Creative Suite mit einer ganzen Reihe an Multimedia- und Grafiksoftwareherstellern.
Durch die Übernahme von Macromedia sind die Kalifornier auch im Webdesign-Markt vertreten und treten damit in Konkurrenz zu Produkten aus dem Hause Microsoft. Im Kerngeschäft Web- und Print-Publishing hat das Unternehmen seine führende Position gegenüber dem kanadischen Softwarehersteller Corel deutlich ausbauen können.
Mit seiner Acrobat-Reihe konkurriert Adobe ebenfalls mit dem Softwaregiganten Microsoft. Microsoft will durch eigene Standards und Produkte für Dokument-Sharing im Web Firmenkunden ansprechen und so Marktanteile gewinnen. Gleichzeitig ist der Redmonder Softwarekonzern seit kurzem mit einer eigenen Grafik-Softwaresuite für professionelle Anwender am Start. Mit Silverlight versucht Microsoft gegen die von Adobe vertriebene Flash-Technologie Marktanteile zu gewinnen.
Im Bereich Grafik-Design versucht Apple mit seiner neuen Softwaresuite Aperture gegen Adobes Photoshop zu punkten. Mit seinem Web-Konferenzprodukt Breeze begibt sich Adobe auch im direktem Wettbewerb zu Produkten aus der von Cisco übernommenen WebEx Communications und Microsoft.
Weitere Wettbewerber sind unter anderem IBM, ACD Systems, AI Soft (Japan), Phase One, Photodex Corporation, Kodak, Sonic, Pinnacle, Sony, Yahoo, Magix, Canopus und Aist.
Ausblick
Aufgrund des Jahrhundert-Erdbebens und der Atom-Katastrophe reduziert Adobe seine Umsatzerwartung für das laufende zweite Fiskalquartal um 50 Mio. Dollar. So visiert Adobe nunmehr einen Umsatz zwischen 0,97 und 1,02 Mrd. US-Dollar an. Die operative Gewinnmarge (Non-GAAP) soll sich zwischen 34 und 36 Prozent bewegen.
Den Nettogewinn ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen sieht Adobe zwischen 47 und 54 US-Cent je Aktie. Analysten rechnen für das laufende Maiquartal mit Einnahmen von 1,03 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 56 US-Cent je Aktie.
Für das laufende Fiskaljahr 2011 erwarten Analysten bei Adobe einen Jahresumsatz von 4,16 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 2,28 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2012 wird ein weiterer Umsatzanstieg auf 4,58 Mrd. Dollar erwartet, wobei der Nettogewinn auf 2,56 Dollar je Aktie klettern soll.
Bewertung
Adobe-Aktien präsentierten sich zuletzt deutlich nachgebend bei 31,68 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 16 Mrd. US-Dollar für den US-Grafiksoftwarehersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14.
Die Analysten der Schweizer Großbank UBS haben ihre Gewinnschätzungen bis zum Jahr 2012 gesenkt, nachdem Adobe vor negativen Einflüssen durch die Japan-Krise gewarnt hatte. Insgesamt empfehlen die UBS-Banker Adobe-Aktien mit einem Kursziel von 40 Dollar weiter zum Kauf.
Die Wertpapieranalysten aus dem Hause Jefferies senken ihr Kursziel für Adobe-Aktien ebenfalls von 39 auf 38 US-Dollar.
Die Investmentbanker aus dem Hause Piper Jaffray stehen Adobe-Aktien weiterhin "neutral" gegenüber, wobei die Analysten ihr Kursziel unverändert bei 36 Dollar belassen. Die Analysten verweisen darauf, dass der japanische Markt bei Adobe eine nicht unerhebliche Rolle spielt und im Fiskaljahr 2010 rund 13 Prozent zum Gesamtumsatz beitrug.
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