Adobe glänzt mit soliden Zahlen - Diskussionen um Flash im Mittelpunkt

Freitag, 25. Juni 2010 um 13:01
Adobe Systems

(IT-Times) - Der Adobe Reader- und Photoshop-Entwickler Adobe Systems (Nasdaq: ADBE, WKN: 871981) konnte im jüngsten Quartal erneut solide Wachstumszahlen vorlegen. Im Mittelpunkt des Öffentlichkeitsinteresses stand zuletzt aber weniger Adobes neues Multimedia-Softwarebundle Creative Suite 5 (CS5), sondern die verbale Auseinandersetzung zwischen Adobe-Chef Shantanu Narayen mit Apple-Ikone Steve Jobs.

Adobe stellte jüngst mit dem Flash Player 10.1 eine mobile Version seiner populären Plattform für das Abspielen interaktiver Web-Inhalte vor. Bei Apple dagegen hält man nach wie vor nichts von Flash. Steve Jobs sieht die Adobe-Software als nicht mehr up to date an und sieht die Zukunft eher in HTML5.

Flash vs HTML5


Ob HTML5 die Adobe-Technologie eines Tages verdrängen kann, steht noch in den Sternen. Adobe bemüht sich jedenfalls entsprechende Bedenken zu zerstreuen und verweist darauf, dass bereits namhafte Technologiegrößen wie Google, Dell sowie Time Warner und Viacom ihre Unterstützung für die neue Mobile-Plattform bekundet haben. Auch große Medienkonzerne wie Sony und CBS Interactive stehen hinter Adobe und Flash.

Daneben hat Adobe noch einen weiteren Vorteil gegenüber HTML5. Der neue Web-Standard wird derzeit nur von rund 20 Prozent der Web-Browser unterstützt. Bei Browser-Spielen und anderen interaktiven Anwendungen hat Flash nach wie vor die Nase vorn und ist weit verbreitet.

Allerdings soll HTML5 wesentlich schonender mit Systemressourcen umgehen. Experten bemängeln bei Flash die hohe Performancelast bei der Darstellung von interaktiven Werbebannern und Videos - ein großer Nachteil in der heutigen Zeit, in der immer mehr Werbe- und Videoclips über das Web ausgeliefert werden.

Zudem ist Adobe Flash eine proprietäre Technologie, die von Unternehmen wie Apple abgelehnt wird. Apple sieht die Zukunft in offenen Technologien wie HTLM5, welche den Akku von Smartphones und anderen mobilen Endgeräten stärker schonen. Marktbeobachter und Experten glauben daher, dass Adobe Flash mehr öffnen muss, um weiter erfolgreich zu sein.

Noch jedoch existieren mehr als drei Millionen Flash-Entwickler, die auf die populäre Adobe-Software setzen. Mit dem neuen Flash Player 10.1 dürfte sich Adobe vorerst nochmal behaupten, auch wenn die Zeit gegen Adobe zu laufen scheint, zumal sich mit Apple einer der einflussreichsten Mobile- und Medienkonzerne gegen Flash stellt…

Kurzportrait

Das im kalifornischen San Jose ansässige und im Jahre 1982 gegründete Softwarehaus Adobe Systems ist nicht nur durch sein plattformübergreifendes PDF-Format populär. Das PDF-Format gilt inzwischen als de facto Standard für die Darstellung bzw. Bereitstellung von Schriftstücken im weltweiten Datennetz Internet. Auch im Bereich der digitalen Bildbearbeitung ist die Gesellschaft mit Photoshop und zahlreichen anderen Softwarewerkzeugen sehr gut vertreten. Insgesamt operiert Adobe heute aus zwei Kerngeschäftsbereichen heraus: Creative Solutions und Business Productivity Solutions.

Der Bereich Creative Solutions fasst das Geschäft rund um das Flagschiffprodukt Adobe Photoshop zusammen und gilt als das Kerngeschäft des Unternehmens. Im Bereich Knowledge Worker Solutions wird das Geschäft rund um die Acrobat-Reihe zusammengefasst, während die Enterprise Division und das Geschäftsfeld Mobile and Devices Solutions die Geschäftsstruktur abrunden.

Daneben unterstützt Adobe Systems aber auch junge Technologiefirmen, welche Produkte und Services für das neue Medium Internet anbieten. Mit der Übernahme der privaten Glassbook soll weiteres technologisches Know-how in Adobe-Produkte mit einfließen und die Position gegenüber dem Softwaregiganten Microsoft, welcher mit einem eigenen Format für elektronische Bücher am Markt vertreten ist, weiter stärken. Durch den Image-Server AlterCast will Adobe seiner Produktreihe eine größere Plattform geben. AlterCast soll daher tägliche Routinearbeiten, wie die Aufbereitung digitaler Bilder für andere Medien übernehmen und die tägliche Arbeit damit einfacher, kostengünstiger und effektiver gestalten. Anfang 2007 präsentierte Adobe mit der Softwareplattform Apollo eine neue kostenlose Entwicklungsumgebung, die für eine stärkere Nachfrage nach Adobe-Produkten sorgen soll.

In den vergangenen Jahren verstärkte sich Adobe unter anderem durch die Übernahme des Softwarespezialisten Accelio. Im Mai 2004 übernahm Adobe den amerikanischen Entwickler von Prozess-Management-Software Q-Link Technologies. Ende 2005 schloss Adobe die Übernahme des Multimedia-Softwareherstellers Macromedia (Flash, Shockwave) ab. Mitte 2006 kaufte Adobe die Technologie-Assets der dänischen Pixmantec. Daneben wurden auch Trade and Technologies France sowie der Videosoftwareanbieter Serious Magic übernommen. Im Herbst 2007 verstärkte sich Adobe mit der Übernahme des Buzzword-Herstellers Virtual Ubiquity. Im Herbst 2009 verstärkte sich Adobe durch die Übernahme des Web-Analysespezialisten Omniture.

Zahlen

Für das vergangene Maiquartal meldet Adobe einen Umsatzsprung um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 943 Mio. US-Dollar - ein neuer Rekord. Der Gewinn kletterte um 18 Prozent auf 126,1 Mio. US-Dollar oder 28 US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 126,1 Mio. Dollar oder 24 US-Cent je Aktie in der Vorjahresperiode.

Ausgenommen etwaiger Sonderbelastungen verdiente Adobe im jüngsten Quartal 44 US-Cent je Aktie und übertraf damit die Markterwartungen der Analysten um zwei Cent. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit Einnahmen von 905 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 43 US-Cent je Aktie gerechnet.

Die Rekorderlöse im jüngsten Quartal seien insbesondere auf die erfolgreiche Markteinführung von Creative Suite 5 (CS5) zurückzuführen, erklärt Adobe-Chef Shantanu Narayen.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Adobe, Hintergrundberichte, Software

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