Adobe glänzt mit Rekordergebnissen

Mittwoch, 19. September 2007 um 13:09
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(IT-Times) Mit einem neuerlichen Rekordquartal konnte der US-Softwarespezialist Adobe Systems (Nasdaq: ADBE, WKN: 871981) zuletzt Investoren und Aktionäre begeistern. Nicht zuletzt aufgrund des jüngsten Produktfeuerwerks verdoppelten sich die Gewinne gegenüber dem Vorjahr.

Adobe-Finanzchef Shantanu Narayen stellt dann auch für die kommenden Jahre ein zweistelliges Wachstum in Aussicht, sollte die Konjunktur mitspielen. Das US-Softwarehaus, das in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert, dürfte im laufenden Fiskaljahr erstmals die Umsatzmarke von drei Mrd. Dollar überschreiten. Das Wachstum wurde im jüngsten Quartal vor allem durch die neue Creative Suite 3 (CS3) getragen, welche unter anderem die Produkte Photoshop, Dreamweaver, Illustrator, InDesign, Acrobat und Flash umfasst.

Vor allem in Europa war die Nachfrage nachdem neuen Produkt-Bundle CS3 überraschend hoch, so dass Adobe ein Umsatzplus von 36 Prozent der CS3-Produktfamilie zum Vergleich zur Vorgängerversion CS2 verzeichnete. Das Produktpaket CS3 soll auch künftig höhere Umsätze abwerfen, als die Vorgängerversion, verspricht das Adobe-Management.

Der Optimismus ist nicht unbegründet, denn dank Web 2.0 gewinnen multimediale Inhalte mehr und mehr an Bedeutung. Bestes Beispiel ist der neueste Vorstoß des US-Suchmaschinenspezialisten Google, der mit Google Gadget Ads seinen Werbekunden künftig mehr interaktiven Spielraum im Rahmen seines Werbeprogramms Google AdWords einräumen will. Auch der Boom bei YouTube & Co wirkte sich offenbar positiv auf das Adobe-Geschäft aus. Das Geschäft mit digitalen Videoprodukten zog bei Adobe um über 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr an.

Wachstumsmarkt Dokumenten-Management


Mit Adobe LiveCycle Enterprise Suite hat Adobe ein weiteres Eisen im Feuer, das künftig für einen zusätzlichen Wachstumsschub sorgen könnte. Die Anwendung erlaubt Dokument-Prozesse zu automatisieren und hilft Firmenkunden dabei mehr interaktive Dokumente zu generieren, um die Kosten im Zusammenhang mit der Dokumentenverwaltung zu senken. So heißt es beispielsweise bei der Sparkassen Informatik: „Die verbesserte Funktionalität, die durch Adobe LiveCycle geboten wird, hat unsere operativen Kosten in Verbindung mit den angeschlossenen Niederlassungen um 30 Prozent gesenkt“, meint Sparkassen Informatik-Mann Guenter Haneklaus.

Kurzportrait

Das im kalifornischen San Jose ansässige und im Jahre 1982 gegründete Softwarehaus Adobe Systems ist nicht nur durch sein plattformübergreifendes PDF-Format populär. Das PDF-Format gilt inzwischen als de facto Standard für die Darstellung bzw. Bereitstellung von Schriftstücken im weltweiten Datennetz Internet. Aber auch im Bereich der digitalen Bildbearbeitung ist die Gesellschaft mit Photoshop und zahlreichen anderen Softwarewerkzeugen sehr gut vertreten.

Der Bereich Creative Solutions fasst das Geschäft rund um das Flagschiffprodukt Adobe Photoshop zusammen und gilt als das Kerngeschäft des Unternehmens. Im Bereich Knowledge Worker Solutions wird das Geschäft rund um die Acrobat-Reihe zusammengefasst, während die Enterprise and Developer Division und das Geschäftsfeld Mobile and Devices Solutions die Geschäftsstruktur abrunden.

Daneben unterstützt Adobe Systems aber auch junge Technologiefirmen, welche Produkte und Services für das neue Medium Internet anbieten. Neben der finanziellen Unterstützung besteht eine Zusammenarbeit mit dem Entwickler von digitalen Kennzeichnungssystemen Digimarc. Mit der Übernahme der privaten Glassbook soll weiteres technologisches Know-how in Adobe-Produkte mit einfließen und die Position gegenüber dem Softwaregiganten Microsoft, welcher mit einem eigenen Format für elektronische Bücher am Markt vertreten ist, weiter stärken. Durch ein neues Produkt, dem Image-Server AlterCast, will Adobe seiner Produktreihe eine größere Plattform geben. AlterCast soll daher tägliche Routinearbeiten, wie die Aufbereitung digitaler Bilder für andere Medien übernehmen und die tägliche Arbeit damit einfacher, kostengünstiger und effektiver gestalten. Anfang 2007 präsentierte Adobe mit der Softwareplattform Apollo eine neue kostenlose Entwicklungsumgebung, die für eine stärkere Nachfrage nach Adobe-Produkten sorgen soll.

In den vergangenen Jahren verstärkte sich Adobe unter anderem durch die Übernahme des Softwarespezialisten Accelio. Im Mai 2004 übernahm Adobe den amerikanischen Entwickler von Prozess-Management-Software Q-Link Technologies. Ende 2005 schloss Adobe die Übernahme des Multimedia-Softwareherstellers Macromedia (Flash, Shockwave) für rund 3,4 Mrd. US-Dollar ab. Mitte 2006 kaufte Adobe die Technologie-Assets der dänischen Pixmantec.

Zahlen

So berichtet Adobe von einem Umsatzanstieg auf 851,7 Mio. US-Dollar, was einem Zuwachs von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch der Gewinn verbesserte sich um 117 Prozent auf 205,2 Mio. Dollar oder 34 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 94,4 Mio. Dollar oder 16 US-Cent je Aktie in der Vorjahresperiode.

Ausgenommen etwaiger Kompensations- und Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit der Integration von Macromedia im Dezember 2005 ergibt sich ein Nettogewinn von 269,4 Mio. Dollar oder 45 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 171,5 Mio. Dollar oder 29 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Analysten hatten im Vorfeld nur mit Einnahmen von 789,3 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 246,6 Mio. Dollar oder 40 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Die Division Creative Solutions, die unter anderem auch das Photoshop-Geschäft umfasst, zog um 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 545,5 Mio. Dollar an. Im Bereich Knowledge Workers kleterten die Erlöse um 17 Prozent auf 176,8 Mio. Dollar. Im Segment Enterprise and Developer zogen die Umsätze um 20 Prozent auf 59,3 Mio. Dollar an, während das Mobile and Device-Einheit ein Umsatzwachstum von 43 Prozent auf 13,0 Mio. Dollar verzeichnete.

Meldung gespeichert unter: Adobe, Hintergrundberichte, Software

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