Activision gut für das Weihnachtsgeschäft gerüstet

Activision konnte seinen Gewinn im jüngsten Quartal auf 59 Mio. Dollar oder 18 US-Cent je Aktie verdoppeln, nach einem Plus von 27,8 Mio. Dollar oder neun US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen gelang es Activision einen Nettogewinn von 23 US-Cent je Aktie zu erwirtschaften. Analysten hatten an dieser Stelle nur mit Einnahmen von 598,1 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 19 US-Cent je Aktie gerechnet.

Im jüngsten Quartal profitierte Activision vor allem von seiner „Guitar Hero“ Reihe. Die beiden Spiele "Guitar Hero: Aerosmith" und "Guitar Hero: On Tour" verkauften sich blendend. Auch das Spiel „Kung Fu Panda“ rund um den von DreamWorks inszenierten Animationsfilm trug zum guten Abschneiden im jüngsten Quartal bei.

Activision Blizzard sieht sich nach der Fusion mit Blizzard Entertainment als die Nummer eins der Branche vor dem Branchenprimus Electronic Arts (EA). Activision Blizzard konnte in Sachen Marktanteile deutlich aufholen und gilt auch als einer der weltweit führenden Software-Publisher.

Die ebenfalls in Kalifornien ansässige EA gilt weltweit als die Nummer zwei unter den PC- und Videospieleentwicklern, wobei EA mit Hunderten von populären Spielen in verschiedenen Genres am Start ist. Bekannte EA-Titel sind unter anderem die Sims-Reihe sowie zahlreiche Sportspiele.

Auch steht Activision in direkte Konkurrenz zum führenden Spieleentwickler in Europa, Ubisoft Entertainment. Daneben konkurriert Activision Blizzard auch mit Infogrames, die im Jahr 2001 die populäre Marke Atari aufkaufte.

Als die Nummer drei unter den weltweit führenden Spieleentwicklern wird die amerikanische Take-Two Interactive Software angesehen. Das Unternehmen wurde zuletzt heftig von EA umworben, ein Deal kam aber bislang nicht zustande.

Als die Nummer vier der Branche gilt die kalifornische THQ. Daneben bearbeiten aber auch eine Reihe kleinerer Entwicklerstudios wie Eidos, Sega oder Codemasters den Spielemarkt. Darüber hinaus sind auch große Technologiefirmen wie Nintendo, Microsoft und Sony eigenen Entwicklerstudios in diesem Markt engagiert.

Für das laufende Septemberquartal rechnet Activision mit Nettoerlösen von 636 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von acht US-Cent je Aktie. Analysten rechnen auf Jahressicht für die fusionierte Gesellschaft mit Einnahmen von 4,5 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 0,71 Dollar je Aktie.

Im Nachfolgenden Fiskaljahr 2010, welches im März 2009 beginnt, wird mit weiter steigenden Umsätzen und Gewinnen gerechnet.

In Zuge der allgemeinen Börsenschwäche wurden Activision Blizzard-Anteile ebenfalls schwächer bei 16,8 Dollar an der New Yorker Nasdaq gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 22 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Spielentwickler ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 24. Gleichzeitig wird Activision Blizzard mit dem 6,8-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit Warner Music im Bezug auf das Blockbusterspiel „Guitar Hero“, ist Wedbush Morgan Analyst Michael zuversichtlich, dass sich Activision durchsetzen wird. Warner Music Chef Edgar Bronfman hatte sich beschwert, dass Musikfirmen zu wenige Lizenzgebühren von Spielefirmen erhalten würden. Activision brauche Warner Music nicht, glaubt hingegen Wedbush-Analyst Pachter. Warner Music repräsentiert nur 20 Prozent der Künstler, so Pachter. Im übrigen handele sich nicht um Musiksongs bei Guitar Hero nicht nur um Songs, sondern in erster Linie um Videospiele-Dateien mit einem eingebetteten Sound-Track, argumentiert Pachter. Wedbush Morgan stufte Activision Blizzard-Anteile bereits im Juni auf „strong buy“ nach oben.

Zurückhaltender bewertete man zuletzt im Hause Kaufman Bros die Anteile von Activision Blizzard. Nachdem Kursanstieg in den letzten Monaten revidierten die Analysten ihre Kaufempfehlung und stufen den Wert auf „halten“ zurück.