Activision gut für das Weihnachtsgeschäft gerüstet

Dienstag, 16. September 2008 um 13:40
Activision Blizzard

(IT-Times) Trotz nahender Rezession und US-Bankenkrise zeigt sich die Spielebranche bislang eher unbeeindruckt von den Turbulenzen. Die Spielebranche an sich gilt allgemein als rezessionsresistent, was sich auch in den Zahlen der Branche für den Monat August widerspiegelt.

Zwar wuchs die US-Spielebranche im August nur noch um neun Prozent, allerdings setzte die US-Spieleindustrie im August fast eine Mrd. Dollar um, wobei das wichtige Weihnachtsgeschäft erst noch vor der Tür steht. Ideal vorbereitet für das kommende Geschäft scheinen die beiden Branchengrößen Activision Blizzard (Nasdaq: ATVI, WKN: A0Q4K4) und Electronic Arts (EA). Beide Firmen stellen rund 75 Prozent der Spiele-Neuveröffentlichungen für die Konsole vor dem lukrativen Weihnachtsgeschäft.

Guitar Hero entwickelt sich zur Cash-Cow


Mit seiner “Guitar Hero” Reihe hat Activision bereits neue Maßstäbe im Bereich Casual Games gesetzt und Musik-Fans wie Gelegenheitsspieler gleichermaßen vor die Daddel-Kiste gelockt. „Guitar Hero“ hat sich inzwischen zu einer echten Cash-Cow für Activision entwickelt, denn der Hersteller verkauft nicht nur ein Spiel, sondern profitiert auch von Song-Downloads sowie Hardware-Verkäufe in Form einer Spiele-Gitarre, die das Unternehmen mit dem Spiel verkauft.

Aber nicht nur im Konsolen- und PC-Bereich ist das Unternehmen derzeit einsame Spitze, auch im Online-Segment hat Activision dank der Übernahme von Blizzard Entertainment nun die Nase vorn. Das MMORPG „World of Warcraft“ verzeichnet weltweit inzwischen mehr als elf Mio. Spieler.

Nachschub für WoW-Süchtige


Mit „Wrath of the Lich King“ steht nunmehr die zweite Erweiterung in den Startlöchern, die noch pünktlich zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft Mitte November in den Handel kommen soll. Der Großteil der WoW-Spieler kommt inzwischen aus China. Mit dem bisherigen WoW-Lizenznehmer The9 stehen die Verhandlungen offenbar kurz vor dem Abschluss, wobei Activision nach Meinung von Marktbeobachtern künftig höhere Lizenzzahlungen bei weiter steigenden Spielerzahlen erwarten kann.

Neben der Erweiterung ist im Jahr 2009 zugleich ein Kinofilm auf Basis von World of Warcraft geplant, der von Legendary Pictures mit einem großen Budget in Szene gesetzt wird. Damit erhält Activision nicht nur kostenlose Werbung für sein populäres Online-Rollenspiel, sondern auch zusätzliche Lizenzzahlungen.

Sequels für StarCraft und Diablo


Zudem plant Activision zwei Sequels für seine beiden Blockbuster-Spiele „StarCraft“ und „Diablo“. Von seiner StarCraft-Reihe konnte Blizzard weltweit 9,5 Mio. Kopien absetzen und die Diablo-Serie gilt als Pionier der Rollenspiele. Während „StarCraft II“ voraussichtlich Anfang Dezember 2008 in den Handel kommen soll, steht der Veröffentlichungstermin für „Diablo III“ bislang noch nicht fest.

Dennoch scheint Activision Blizzard gestärkt aus der aktuellen Rezession hervorzugehen, denn auch die zuletzt weiter gesunkenen Konsolenpreise lassen den Spielemarkt immer mehr zum Massenmarkt avancieren und verbreitern so das Absatzpotential für die führenden Entwicklerstudios…

Kurzportrait

Die im Jahre 1979 gegründete und im kalifornischen Santa Monica ansässige Activision Blizzard gilt als weltweit zweitgrößter PC- und Videospielehersteller hinter Electronic Arts. Insbesondere das Jahr 2008 gilt als Meilenstein in der Firmengeschichte. So fusionierte Activision mit der Vivendi-Spieleeinheit Blizzard Entertainment, woraus das Unternehmen Activision Blizzard hervorging.

Activision Blizzard entwickelt Adventure-, Sport- und Action-Spiele für verschiedene Plattformen. Darunter bedient Activision Blizzard nicht nur den PC-Markt, sondern auch den Konsolen-Markt. So werden nicht nur Spiele für Sonys PlayStation-Reihe (PS2, PS3), sondern auch für Microsofts Xbox 360-Konsole und Nintendos Wii-Konsole publiziert.

Activision Blizzard ist prinzipiell in zwei verschiedene Geschäftseinheiten aufgebaut. Der Bereich Publishing konzentriert sich auf die Entwicklung von Spiele, wobei das Unternehmen zuletzt mit Spielen wie „Guitar Hero III“ und „Call of Duty 4“ Erfolge feiern konnte.

Der zweite Geschäftsbereich Distribution konzentriert sich auf die Vermarktung der Spiele, wobei die Einheit aber auch Hardware und Software von Drittanbietern vermarktet. In diesem Zusammenhang übernahmen die Kalifornier im Jahr 1997 den englischen Vertriebspartner CentreSoft. Im gleichen Jahr kaufte Activision dann die deutsche NBG. Ein Jahr später folgte schließlich die Übernahme des für Benelux-Länder zuständigen Vertriebspartners CD Contact. Ende 2002 übernahm Activision mit Z-Axis und Luxoflux zwei weitere Entwicklerstudios, wobei Activision im Oktober 2003 70 Prozent an den Spieleentwickler Infinity Ward übernahm. Anfang 2005 kaufte Activision dann das Entwicklerstudio Vicarious Visions. Später übernahm man den Middleware-Spezialisten DemonWare. Mitte 2006 kaufte Activision das Entwicklerstudio RedOctane (Guitar Hero). Gleichzeitig eröffnete Activision durch die Übernahme der Vertriebsaktivitäten der CSR Entertainment ein Publishing-Büro in Südkorea. Im Jahr 2007 schluckte Activision den britischen Sieleentwickler Bizarre Creations (Project Gotham Racing). Zudem fusionierte Activision mit der Vivendi-Spielesparte Blizzard Entertainment. An dem fusionierten Unternehmen hält Vivendi mit 52 Prozent die Mehrheit der Anteile. In 2008 kaufte Activision den englischen Spielentwickler FreeStyleGames.

In Sachen Vertrieb setzt Activision Blizzard aber nicht nur auf eigene Vertriebspartner, sondern insbesondere auch auf Einzelhändler wie Best Buy, Blockbuster, Circuit City, GameStop, Target, Toys R Us oder Wal-Mart. Der US-Einzelhändler Wal-Mart gehört dabei zu einem der größten Kunden und Vertriebspartner des Spielentwicklers.

Darüber hinaus ist der US-Spielentwickler mit weiteren Niederlassungen auch international vertreten, darunter in England, Deutschland, Frankreich, Kanada, Schweden, Australien und in Japan.

Zahlen

Activision Blizzard wies zunächst die Ergebnisse noch getrennt aus. So konnte Activision seine Erlöse um 32 Prozent auf 654,2 Mio. US-Dollar steigern, nach Einnahmen von 495,5 Mio. Dollar im Jahr vorher. Vivendi wies für das jüngste Quartal einen Umsatz von 223 Mio. Euro aus und konnte dabei einen operativen Gewinn (EBITDA) von 42 Mio. Euro einfahren.

Meldung gespeichert unter: Activision Blizzard, Hintergrundberichte, Spiele und Konsolen

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