Acer, Asustek und HP: Etablierte PC-Hersteller und Apples iPad

Freitag, 28. Mai 2010 um 15:31
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MÜNSTER (IT-Times) - Die ganze Welt spricht vom mobilen Internet, von Smartphones und von Tablet-PCs, wie dem frisch in Deutschland verfügbaren iPad, so dass man sich die Frage stellen kann: Was macht eigentlich der PC-Markt? Wie geht es den dort etablierten Unternehmen wie HP, Acer oder Asustek? Pauschal lässt sich schon einmal sagen: Sie alle müssen etwas tun, um auch in der mobilen Welt weiter Schritt zu halten. Wirklich schlecht geht es ihnen aber dennoch nicht.

Immerhin soll der weltweit PC-Absatz im Jahr 2010 um stolze 22 Prozent zulegen. Das jedenfalls prognostizieren die Marktforscher aus dem Hause Gartner. Einschränkung: Neue Tablet PCs wie der iPad von Apple dürften das Absatzwachstum von Netbooks negativ beeinflussen. Insgesamt könnten in diesem Jahr nach Angaben der Marktforscher etwa 376,6 Millionen PCs ausgeliefert werden, nachdem die PC-Hersteller im Vorjahr lediglich 308,3 Millionen Geräte absetzte. Der Umsatz der Branche soll dabei um zwölf Prozent auf 245,4 Mio. US-Dollar klettern.

Verbraucher erachten PCs zunehmend als notwendiges Arbeitsgerät und weniger als Luxusgut. Allein an Privatpersonen dürfte die Industrie in diesem Jahr 29,5 Prozent mehr Geräte verkaufen, als im Vorjahr. Aber auch viele Unternehmen werden ihre älteren Geräte durch neue PCs ersetzen. Grund ist wohl auch der vielfache Wechsel auf das  neue Windows 7 Betriebssystem von Microsoft.

Ferner gehen die Gartner-Marktforscher davon aus, dass der Absatz von Mini-Notebooks um 30 Prozent auf 41,8 Millionen Einheiten klettern wird. Zudem dürften in 2010 rund zehn Millionen Media Tablets über die Ladentheke gehen. Zu dieser Gerätekategorie zählen die Marktforscher Geräte wie das iPhone und auch den iPad Tablet PC von Apple. Im ersten Quartal hat sich der Vormarsch der Tablet PCs auf den Notebook-Markt bislang nicht negativ ausgewirkt. Wie die Gartner-Marktforscher errechnet haben, klettere der Notebook-Absatz im ersten Quartal 2010 um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr - der stärkste Zuwachs seit acht Jahren. Die durchschnittlichen Verkaufspreise schrumpften dabei um 16 Prozent auf 732 US-Dollar, nachdem sich Kunden immer öfter für kostengünstige Netbooks entscheiden. Dabei setzte die Branche mit Notebooks 36,1 Mrd. Dollar um - ein Zuwachs von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Behaupten konnte sich im weltweiten Notebook-Markt weiter der Branchenprimus Hewlett-Packard (NYSE: HPQ, WKN: 851301), der sich im ersten Quartal 2010 einen Marktanteil von 19,2 Prozent sicherte. Deutlich aufholen konnte die Nummer zwei im Markt, die taiwanesische Acer. Die Asiaten verbesserten den Notebook-Absatz um 48 Prozent und konnten sich damit einen Marktanteil von 18,5 Prozent sichern. Auf Platz drei reihte sich zuletzt  die taiwanesische Asustek mit einem Marktanteil von 8,8 Prozent ein.

Liegt HP weltweit beim PC-Absatz weit vorne, muss sich das Unternehmen in Westeuropa hinter die globale Nummer 2, Acer, einordnen. Das Marktforschungsinstitut iSuppli hat ermittelt, dass die verkauften Stückzahlen von Acer in Westeuropa im vierten Quartal 2009 um rund 33,9 Prozent gestiegen. Und auch Asus legte um rund 9,4 Prozent zu. Demgegenüber mussten Anbieter wie Toshiba, HP und Dell Rückgänge bei den Stückzahlen hinnehmen. Damit ist nun Acer mit 23,1 Prozent auf Basis der Stückzahlen Marktführer bei Desktop PCs in Westeuropa. Es folgt HP mit 21,3 Prozent.

Doch gerade auf dem deutschen Markt scheint es für HP schwer zu werden, Acer wieder einzuholen. Hier liegt der Marktanteil der Asiaten im vierten Quartal 2009 bei rund 19,4 Prozent, während auf HP nur noch 11,1 Prozent entfallen. Es folgen die Hersteller Asus mit 9,9 Prozent, Dell mit 8,4 Prozent und Medion mit 7,8 Prozent des Marktanteils (gemessen an den verkauften Stückzahlen). Im vierten Quartal 2008 hatte diese Verteilung noch anders ausgesehen. Seinerzeit lag HP mit 14 Prozent auf Platz eins, gefolgt von Acer mit 11,4 Prozent. Asus konnte damals 8,1 Prozent des deutschen Marktes für sich beanspruchen. Medion und Dell lagen mit jeweils 8,4 Prozent gleich auf.

Global der Branchenprimus: HP

HP kann mit dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres recht zufrieden sein. Während das IT-Servicegeschäft zwar enttäuschte, konnte das Unternehmen im PC- und Server-Geschäft kräftig zulegen. Ein Wachstumsplus von 27 Prozent im Geschäft mit Desktop-Rechnern und ein Zuwachs von 17 Prozent im Notebook-Geschäft sorgten dafür, dass der Umsatz in der PC-Sparte um 21 Prozent auf 10,0 Mrd. US-Dollar stieg. Gleichzeitig lieferte HP deutlich mehr Server aus, als im Jahr vorher. Der Umsatz mit Standard-Servern kletterte um 54 Prozent, während das Geschäft mit Blade-Servern um 45 Prozent anzog.

Für Aufsehen sorgte HP Ende April mit der Ankündigung, den angeschlagenen Smartphone-Hersteller Palm für 1,2 Mrd. US-Dollar übernehmen zu wollen. Was zunächst nach einem Einstieg in den Smartphone-Markt aussah, entpuppt sich nunmehr als rein Software-orientierter Zukauf. HP-Chef Mark Hurd kündigte im Rahmen der Quartalspressekonferenz an, dass man das von Palm entwickelte Mobile-Betriebssystem webOS künftig in eigenen Geräten verwenden möchte. So kündigte der HP-Chef Web-fähige Drucker an, die über eine Anbindung an das Internet verfügen und somit auch über das weltweite Datennetz betrieben werden können. Ferner deutete Hurd an, dass webOS auch Einzug in die neue Generation an Tablet PCs halten soll.

Erste offizielle Videos vom neuen HP Tablet PC Slate sind bereits auf YouTube zu sehen. Wann der neue HP Tablet PC auf den Markt kommen soll, steht aber noch nicht fest. Medienberichten vom Ende April zufolge hat HP das Projekt zunächst auf Eis gelegt, nachdem man unzufrieden mit dem Betriebssystem Windows 7 war, wie der Branchendienst TechCrunch meldete. Mit der Übernahme von Palm und webOS soll nunmehr aber der zweite Anlauf gelingen.

Meldung gespeichert unter: Hewlett Packard Enterprise (HPE), Hardware, Software, Special am Freitag

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