Accenture blickt zuversichtlich ins neue Jahr - Personal soll kräftig aufgestockt werden

(IT-Times) - Der IT-Berater und Outsourcing-Spezialist Accenture ist gut in das neue Jahr gestartet. So konnte das Unternehmen vor wenigen Tagen einen neuen IT-Servicekontrakt vom U.S. Federal Bureau of Investigation (FBI) an Land ziehen, um ein ERP-System zu installieren.

Insgesamt stehen die Zeichen für das laufende Jahr 2012 weiter auf Wachstum. Allein im amerikanischen IT-Markt rechnen Marktforscher mit einem Umsatzplus von 6,8 bis 6,6 Prozent. In Deutschland rechnet der Branchenverband BITKOM damit, dass in diesem Jahr die Marke von 150 Mrd. Euro fallen wird. Der Verband rechnet mit einem Umsatzplus von 2,2 Prozent auf 151,3 Mrd. Euro im deutschen ITK-Markt. Der IT-Sektor soll dabei um 4,5 Prozent auf 73 Mrd. Euro zulegen.

Neue Technologien fordern weitere IT-Investitionen

Profitieren dürften in diesem Jahr IT-Anbieter wie Accenture (NYSE: ACN, WKN: A0YAQA) vor allem von neuen Technologietrends. Cloud Computing, Smartphone-Boom und soziale Medien stellen Unternehmen vor neuen Herausforderungen. Insbesondere Geräte für den mobilen Internetzugang haben nach Meinung des Branchenverbands BITKOM das stärkste Wachstumspotential. Der Smartphone-, Tablet- und Ultrabook-Boom dürfte in diesem Jahr die IT-Landschaft maßgeblich verändern.

Mit dem Einzug neuer Techniken steigen auch die Herausforderungen für Unternehmen, die ihre Mitarbeiter zunehmend mit iPads & Co ausrüsten. Nicht nur im Hinblick auf die Einführung neuer Software und Hardware, auch das Thema Sicherheit spielt hierbei eine wichtige Rolle. IT-Berater und Outsourcing-Spezialisten wie Accenture helfen Firmen dabei, komplexe IT-Assets effektiv zu managen, um so Kosteneinsparungen zu realisieren.

IT-Industrie bleibt von der Schuldenkrise weitgehend verschont - Accenture will kräftig einstellen

Die durch Auslagerung erzielbaren Kosteneinsparungen sind auch ein Grund dafür, warum die Wirtschafts- und Schuldenkrise in den vergangenen Monaten kaum Auswirkungen auf die IT-Industrie hatte. Bei Accenture jedenfalls hat man bislang nichts von einer Wirtschaftskrise gespürt. Auch im jüngsten Quartal verbuchte das Unternehmen Neuaufträge im Wert von 7,8 Mrd. Dollar, 4,2 Mrd. Dollar im Bereich Consulting, 3,6 Mrd. Dollar im Bereich Outsourcing.

Um das weitere Wachstum stemmen zu können, will Accenture im laufenden Fiskaljahr 2012 sein Personal um 60.000 weitere Mitarbeiter aufstocken, nachdem das Unternehmen das jüngste Quartal mit einem Personalstamm von 244.000 Angestellten beendet hatte.

Kurzportrait

Die im Jahre 1989 gegründete und in Dublin/Irland ansässige Accenture Ltd. beschäftigte sich ursprünglich als Technologieberater und Systemintegrator. Heute bietet das Unternehmen eine vollständige Produktpalette von Management-Beratung über komplexe Outsourcing-Services an.

Insgesamt operiert Accenture aus fünf Geschäftsbereichen heraus: Communications and High-Tech, Financial Services, Health & Public Service, Products und Resources. Während die Einheit Communications und Hightech vor allem Netzwerk-, E-Commerce-, CRM- und Beschaffungslösungen anbietet, befasst sich der Bereich Financial Services mit Outsourcing-Strategien und CRM-Initiativen. Das Segment Produkte und Services umfasst die Bereiche Automatisierungslösungen, sowie Industrie-, Pharma- und Medizintechniklösungen. Aber auch die Geschäfte mit der Logistik- und Touristikindustrie werden über diese Geschäftseinheit abgewickelt, die daneben auch Produkt-Design, Integrations- und Outsourcing-Aufgaben übernimmt und realisiert. Der Resources-Bereich deckt hingegen das Geschäft mit der Energie- und Metallindustrie sowie der Forstwirtschaft ab. Der Geschäftsbereich Government betreut im Wesentlichen Kunden aus dem öffentlichen Dienst (Städte, Justizbehörden etc.) in Sachen Outsourcing. Mitte 2009 rief Accenture mit Health & Public Service eine neue Einheit ins Leben, um Kunden aus dem öffentlichen Dienst und dem Gesundheitssektor besser betreuen zu können.

Mitte 2005 verstärkte sich Accenture durch die Übernahme von Capgeminis North American Health-Geschäft. Mitte Dezember übernahm Accenture den Marketing-Spezialisten Media Audits. Im Frühjahr schloss Accenture die Übernahme des IT-Spezialisten Pecaso ab. Mitte 2006 folgte die Akquisition des Finanztechnikanbieters Random Walk Computing. Anschließend wurden mit Digiplug SAS, George Group, Corliant, MAXIM Systems, Gestalt und Maxamine weitere Firmen übernommen. In 2008 kaufte Accenture die Spezialisten SOPIA Corporation, Origin Digital, sowie ATAN als auch Vermögenswerte der AddVal Technology. Im Oktober kaufte Accenture die Nokia-Einheit Symbian Professional Services. Im Februar 2010 schloss man die Übernahme der brasilianischen RiskControl ab. Mitte 2010 wurde der französische IT-Spezialist Acceria übernommen. Nach der Übernahme der deutschen CAS Computer Anwendungs- und Systemberatung AG, wurden mit Duck Creek Technologies und Zenta zwei weitere Firmen hinzugekauft.

Die Kunden der Gesellschaft kommen aus mehr als 18 Industriegruppen. So arbeitet das Unternehmen mit 84 der Fortune Global 100 Unternehmen zusammen, wobei Accenture unter anderem die British Airways, Microsoft und T-Mobile zu seinem Kundenkreis zählt.

Insgesamt ist das Unternehmen mit mehr als 200.000 Mitarbeitern und mit 100 Büros in mehr als 50 Ländern weltweit präsent. Weit mehr als 30.000 Mitarbeiter beschäftigt Accenture in Indien. Accenture-Partnerfirmen halten inzwischen beträchtliche Anteile an dem Unternehmen und kontrollieren rund 35 Prozent der Accenture-Stimmrechte.

Zahlen

Für das vergangene Novemberquartal meldet Accenture einen Umsatzanstieg um 17,1 Prozent auf 7,59 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 6,48 Mrd. Dollar im Jahr vorher. Der Nettogewinn kletterte dabei auf 642,1 Mio. US-Dollar oder 96 US-Cent je Aktie, ein Zuwachs von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als das Unternehmen einen Gewinn von 534,7 Mio. Dollar oder 81 US-Cent je Aktie einfahren konnte.

Mit den vorgelegten Zahlen konnte Accenture die Markterwartungen der Analysten übertreffen, die im Vorfeld mit Einnahmen von 6,60 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 94 US-Cent je Aktie gerechnet hatten.

Die Consulting-Erlöse legten im jüngsten Quartal um 14 Prozent auf 4,1 Mrd. US-Dollar zu, während das Outsourcing-Geschäft um 21 Prozent auf 3,0 Mrd. Dollar anzog. Die Neubuchungen summierten sich im jüngsten Quartal auf 7,8 Mrd. Dollar, wobei sich die Consulting-Buchungen auf 4,2 Mrd. Dollar und die Outsourcing-Buchungen auf 3,6 Mrd. Dollar summierten.

Markt und Wettbewerb