Wirecard-Kommunikationspolitik ruft BaFin erneut auf den Plan - EY in Erklärungsnot

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Freitag, 8. Mai 2020 um 16:01

Nach dem KPMG-Bericht erklärte Wirecard, die Wirtschaftsprüfer hätten keine "belastenden Belege" für die Vorwürfe der Bilanzmanipulation gefunden und es hätten sich keine "substanziellen Feststellungen" ergeben, die zu einem Korrekturbedarf der Jahresabschlüsse von 2016 bis 2018 führten.

Damit dürfte das Unternehmen allerdings recht behalten, denn es fehlten ja besagte Belege. So konnte KPMG zum Beispiel nicht feststellen, ob die angegebenen Umsätze mit Partnern überhaupt existierten.

Wirecard-Partner hätten sich geweigert, entsprechende Unterlagen und Daten den Wirtschaftsprüfern zur Verfügung zu stellen. Dem Payment-Unternehmen wird seit vielen Jahren Bilanzmanipulation vorgeworfen, bislang aber ohne signifikante Nachweise.

Nun dürfte auch die hausinterne Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, zuvor besser und Ernst & Young bekannt, ins Visier der Behörden geraten, denn diese ist für die Erstellung der Wirecard-Bilanzen in den besagten Jahren verantwortlich.

Spekulanten aus den USA und Großbritannien hatte die BaFin im Vorfeld einen Riegel vorgeschoben und Leerverkäufe von Aktien bei der Wirecard AG für einen gewissen Zeitraum verboten - ein ungewöhnlicher Schritt, der auch kritisiert wurde.

In vielen Ländern besitzt die Wirecard AG keine Lizenz für Payment-Dienste und nutzt daher die Dienstleistungen von Partnerunternehmen. Dabei soll es in etwa um die Hälfte aller Zahlungstransaktionen von Wirecard gehen.

Genau dieses Partnergeschäft ist immer wieder Zielscheibe von Kritikern, die das gesamte Volumen des Geschäftes der Wirecard AG anzweifeln, darunter nicht nur die Financial Times, sondern auch renommierte Adressen wie das Wall Street Journal (WSJ) und die Bank of America, zugleich Großaktionär beim Dax-Unternehmen.

In einem Worst-Case-Szenario existiert dieses Partner-Geschäft bei Wirecard gar nicht oder es ist beispielsweise illegal. Dann würde rund die Hälfte des Unternehmensumsatzes und ein Großteil des Gewinns der Wirecard AG wegfallen.

Großinvestoren fordern den Rücktritt von CEO und Großaktionär Markus Braun -  zu Recht - denn als Vorstandsvorsitzender des Unternehmens ist er für diese anhaltende Misere verantwortlich und sollte dafür auch die Konsequenzen tragen. (ame/rem)

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Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Ernst & Young (EY), BaFin, Wirecard, Software, IT-Services

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