Wirecard: Können sich FT, WSJ und BoA Merrill Lynch alle gleichzeitig irren?
E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)
Während die FT und das WSJ schon so manchen Wirtschaftsskandal aufgedeckt haben und in ihren journalistischen Recherchen sehr akribisch vorgehen, stellt sich die Wirecard AG, immerhin ein junges Dax-Unternehmen, als erfolgreicher Fintech-Highflyer dar.
Die renommierte US-amerikanische Investmentbank Merrill Lynch, mittlerweile zur Bank of America gehörend, hatte ebenfalls Ende letzten Jahres Zweifel am Geschäftsmodell der Wirecard AG angemeldet.
Der US-Broker bezweifelt insbesondere die kolportierte führende Wettbewerbsposition von Wirecard und deren Nachhaltigkeit im weltweiten Markt für digitale Zahlungstransaktionen.
Und das zu Recht: US-Anbieter wie PayPal Holdings Inc. und die First Data Corp. sind gemessen an der Marktkapitalisierung deutlich größer. Im Falle von PayPal sogar um den Faktor 6.
PayPal hatte im Vorfeld den Wirecard-Wettbewerber iZettle übernommen. In Europa ist auch die niederländische Adyen in Sachen Marktkapitalisierung mittlerweile an der Wirecard AG vorbeigezogen.
Kerngeschäftsbereich der Wirecard AG ist die Implementierung von digitalen Zahlungsdiensten wie PayPal, Mastercard oder Visa bei Händlern. Untergebracht ist dieser Bereich im Segment Payment Processing & Risk Management bei Wirecard.
Dort wird auch das mit Abstand größte Umsatzvolumen des deutschen Finanztechnologie-Unternehmens erwirtschaftet. In der Studie von Merrill Lynch wurde seinerzeit festgestellt, dass aber nur ein Bruchteil von Online-Händlern in Deutschland die Wirecard-Dienste nutze.
Die Studie bezog sich nur auf das Payment-Processing Business der Wirecard AG. Wirecard wies diese seinerzeit zurück und verwies auf das eigene Geschäft als Acquirer, das nicht berücksichtigt wurde.
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