Wirecard-Kommunikationspolitik ruft BaFin erneut auf den Plan - EY in Erklärungsnot

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Freitag, 8. Mai 2020 um 16:01

ASCHHEIM BEI MÜNCHEN (IT-Times) - Der Payment-Infrastruktur Anbieter Wirecard beschäftigt nun auch wieder das Bundesamt für Finanzaufsicht, das die Kommunikationspolitik des Dax-Unternehmens unter die Lupe nehmen will.

Bundesaufsichtsamt für das Finanzwesen (BaFin)

Die BaFin, deutsche Aufsichtsbehörde für das Finanzwesen, kontrolliert unter anderem auch börsennotierte Unternehmen und deren Aktivitäten bei Presse- und Pflichtmitteilungen.

Die Wirecard AG hatte vor der mehrfach verschobenen Veröffentlichung des Ergebnisses der selbst beauftragen Sonderuntersuchung durch die externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG Events mit institutionellen Investoren veranstaltet.

Nun will die Aufsichtsbehörde genau diese Veranstaltungen und das, was dort von der Wirecard AG bzw. deren Vertreter kommuniziert wurde, untersuchen, so eine Sprecherin der Aufsichtsbehörde am heutigen Tage gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Die BaFin befindet sich zudem in einer weiterhin laufenden Untersuchung des Verdachts auf Marktmanipulation bei der Wirecard-Aktie, die unter anderem von Spekulanten aus Großbritannien initiiert sein soll.

Der Absturz der Wirecard-Aktie begann direkt nach der Veröffentlichung des Untersuchungsergebnisses der Bücher von Wirecard durch KPMG am 28. April. Wirecard sieht sich unterdessen bestätigt, alles ordnungsgemäß verbucht zu haben.

Die KPMG-Prüfer konnten die Vorwürfe wegen Bilanzmanipulation nicht vollständig aus dem Weg räumen, denn ihnen fehlten schlichtweg dazu entsprechende Unterlagen und Daten von Drittpartnern des Dax-Unternehmens.

Zudem sprach KPMG davon, dass das Wirecard-Management diese Untersuchungen auch behindert habe. Dokumente seien teilweise nicht oder erst mehrere Monate nach Anforderung bereitgestellt worden.

Das ist schon starker Tobak, denn hier handelt es sich immerhin (noch) um ein Dax-Unternehmen. Die Wirecard AG rund um CEO Markus Braun hüllt sich indes weiterhin in Schweigen. Doch der Druck steigt.

Bereits Anfang 2019 ermittelte die BaFin bei der Wirecard AG wegen der Informationspolitik. Dabei ging es um eine kolportierte Zurückhaltung von veröffentlichungspflichtigen Informationen sowie um Falschmeldungen.

Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Ernst & Young (EY), BaFin, Wirecard, Software, IT-Services

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