Wirecard: Auch die Washington Post zweifelt am Geschäftsmodell

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Freitag, 26. April 2019 um 12:59

ASCHHEIM/MÜNCHEN (IT-Times) - Der deutsche Online-Bezahldienste-Anbieter Wirecard hat seine Ergebnisse vorgelegt und eine strategische Partnerschaft mit der japanischen Softbank Group Corp. in Aussicht gestellt.

Wirecard - Karte

Wirecard bestätigte mit den Ergebnissen zugleich die eigene Prognose für das EBITDA im Jahr 2019. Das sind zunächst einmal gute Nachrichten für das Dax-Unternehmen.

Trotz Klagen der BaFin gegen das britische Wirtschaftsblatt bleibt die Financial Times (FT) bei ihrer Meinung über Wirecard und stellt nicht nur die Bilanzierung sondern auch Mitarbeiter, Partner und Kunden in Frage.

Wirecard ist immerhin ein Dax-Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung, die aktuell größer als die der Deutschen Bank ist. Das Unternehmen steht daher auch unter internationaler Beobachtung.

Fragen werfen insbesondere das schnelle Wachstum des Anbieters digitaler Zahlungsdienstleistungen auf. Nun meldet sich auch die renommierte US-amerikanische Zeitung Washington Post zu Wort.

Ein Bericht der Financial Times über die fragwürdigen Bilanzierungsmethoden des Payment-Anbieters hatte Ende Januar 2019 den Stein ins Rollen gebracht und den Aktienkurs von Wirecard in das Tal der Tränen geschickt.

Wirecard selbst dementierte und auch die Finanzaufsichtsbehörde Bafin schaltete sich ein und griff mit dem Verbot von Leerverkäufen zu einem unüblichen Instrument der Regulierung, um das Unternehmen vor Attacken zu schützen.

Es geht in der Sache nicht nur um die Wirecard AG, sondern um die gesamte Reputation deutscher Unternehmen und entsprechender Aktienmärkte. In der letzten Woche wurde das Short-Selling Verbot als Schutzschild für Wirecard aufgehoben.

Unterdessen griff die FT mit neuen Artikeln weiter Wirecard an und berichtete von fragwürdigen Partnern und Kunden. Die Wirtschaftprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hatte die Bücher trotz laufender Ermittlungen in Singapur und Deutschland geprüft und attestiert.

Mit rund 1,0 Mrd. US-Dollar will zudem der japanische Milliardär Masayoshi Son mit seiner Softbank und einer Wandelanleihe bei Wirecard einsteigen. Das dürfte zunächst einmal Hedge Funds, die auf fallende Kurse setzen, an der Seitenlinie gehalten haben.

Obwohl Wirecard als Dax-Unternehmen eine gewisse Marktstellung als sogenannter Blue-Chip besitzt, sei Wirecard als Technologieunternehmen zu schnell gewachsen, ohne dass jemand mal genauer unter die Oberfläche geschaut hätte, meint die Washington Post.

Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Wirecard, Software, IT-Services

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