Tesla: Was passiert, wenn man es als Autobauer bewertet?

Elektroautos und Batterietechnologien

Samstag, 27. Januar 2024 um 13:14

AUSTIN,Texas (IT-Times) - Der Elektroautohersteller Tesla wird an der Börse trotz des bereits stark unter Druck geratenen Aktienkurses immer noch sehr hoch bewertet. Was dahinter steckt und welche Risiken dies birgt, erklären wir in diesem Beitrag.

Tesla Store

Bei einem aktuellen Aktienkurs von rund 183 US-Dollar wird Tesla Inc. (Nasdaq: TSLA, ISIN: US88160R1014) an der Börse mit knapp 583 Mrd. US-Dollar Marktkapitalisierung bewertet.  

Das ist deutlich mehr, als die Bewertung von BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen (ink. Audi und Porsche) zusammen, die pro Jahr rund 14 Millionen Fahrzeuge verkaufen. 2023 lieferte Tesla rund 1,8 Millionen Fahrzeuge.

Tesla steigerte 2023 die Fahrzeugauslieferungen um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr, weit entfernt vom jährlichen Durchschnittsziel von 50 Prozent, aber immer noch deutlich höher als BMW, Mercedes-Benz oder Volkswagen.

Tesla wird derweil an der Börse immer noch als Technologieunternehmen bewertet, obwohl das Unternehmen aktuell das Geld fast ausschließlich mit Elektroautos verdient.

Es schaut auch nicht danach aus, dass sich das sehr bald ändert. Der Markt könnte allerdings die zunehmende Bedrohung durch chinesische Wettbewerber unterschätzen, allen voran BYD.

Anders als noch vor einigen Jahren kommen diese nun mit äußerst wettbewerbsfähigen Modellen auf die internationalen Märkte. Deren Qualität bestätigte just auch Tesla-Chef Elon Musk.

China hat im Jahr 2023 Japan zum ersten Mal als größter Pkw-Lieferant der Welt abgelöst und exportierte rund 3,8 Millionen Fahrzeuge – mit einer unglaublichen Steigerung von 62 Prozent zum Vorjahr.

Ende 2023 hat BYD den Kontrahenten Tesla als Weltmarktführer für Elektrofahrzeuge überholt und sein erstes Frachtschiff gechartert, das im Januar 2024 nach Europa in See gestochen ist.

Dan Ives, ein an der Wall Street bekannter Aktien-Research-Analyst von Wedbush Securities, ist davon überzeugt, dass die Automobilhersteller das Risiko aus China unterschätzt haben.

„Wir haben uns völlig geirrt, als wir erwartet haben, dass Musk und sein Team bei dem Gespräch wie Erwachsene im Raum auftreten und einen strategischen und finanziellen Überblick über die laufenden Preissenkungen, die Margenstruktur und die schwankende Nachfrage geben würden“, schrieb er am Donnerstag in einer Notiz.

Der Markt war bislang davon ausgegangen, dass es für chinesische Hersteller schwierig sein würde, außerhalb von China Fuß zu fassen. Doch sie haben in Design, Technik und Qualität investiert und drängen nun auf andere Kontinente.

US-amerikanische Unternehmen wie General Motors (GM) und Ford Motor haben indes ihre milliardenschwere Investitionspläne in Elektroautos aufgrund der schwachen Nachfrage zurückgefahren.

Sogar Tesla hat seine Strategie, die Produktionskapazität „so schnell wie möglich“ hochzufahren, aufgegeben und stattdessen den Bau seines neuen Werks in Mexiko aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit zurückgestellt.

In der Zwischenzeit arbeiten chinesische Hersteller an Plänen für den Aufbau eigener Fabriken in Übersee und bieten ihre Elektroautos zu enorm niedrigen Preisen mit immer mehr Softwarefunktionen an.

Meldung gespeichert unter: Bayerische Motoren Werke (BMW), Volkswagen (VW), Künstliche Intelligenz (KI, Artificial Intelligence=AI), Elektroauto, BYD, Audi, Roboter (Robotik), Elektromobilität, Porsche, Mercedes-Benz, Elon Musk, Automobile, Aktien, Börse, Tesla, Hintergrundberichte, Software, E-Mobility

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