Gemeinsames Pressestatement: Bundestag debattiert über Novelle des DigiNetz-Gesetzes – BREKO & BUGLAS rufen zu Verabschiedung noch vor der Sommerpause auf
Breitband- und Glasfaserausbau in Deutschland
Die Glasfaser-Spitzenverbände BREKO und BUGLAS haben sich nun noch einmal mit einem Appell an die Mitglieder des Deutschen Bundestages gewandt, das angepasste DigiNetz-Gesetz noch vor der Sommerpause zu verabschieden und damit den Weg für mehr Investitionen in den Glasfaserausbau freizumachen. Denn das Gesetzgebungsverfahren zieht sich bereits seit knapp einem Jahr hin.
Hintergrund: Die Bundesregierung – und hier das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) – will schon seit längerer Zeit das DigiNetz-Gesetz anpassen, um Überbau/Doppelausbau von Glasfaserleitungen künftig zu verhindern. Nach dem Gesetz besteht im Rahmen von öffentlich (teil-)finanzierten Bauarbeiten die Pflicht, Telekommunikationsunternehmen die Verlegung von Breitbandinfrastrukturen im Rahmen der Bauarbeiten zu ermöglichen.
Die ursprüngliche Idee des DigiNetz-Gesetzes: Wenn Straßen überhaupt geöffnet werden – etwa im Zuge von Sanierungsarbeiten, im Falle von Neubauten oder bei Verlegung anderer Infrastrukturen wie Strom-, Wasser- oder Gasleitungen –, sollen Synergien genutzt und Glasfaserleitungen gleich mitverlegt werden können.
Das Problem in der Praxis: Das Gesetz wird in seiner aktuellen Form vielfach dazu missbraucht, auch dann (zusätzliche) Glasfaserleitungen kostengünstig mitzuverlegen und damit Überbau/Doppelausbau zu erzeugen, wenn Gebiete eigenwirtschaftlich von kommunalen Unternehmen erstmalig mit Glasfaser erschlossen werden (und aus diesem Grunde die Straße geöffnet wird).
Kommunale Unternehmen, die Glasfaser eigenwirtschaftlich ausbauen, müssen privaten Konkurrenten gleichgestellt sein
BREKO und BUGLAS halten insbesondere eine Klarstellung des Begriffs „öffentlich (teil-)finanzierter Bauarbeiten“ im Gesetz für unbedingt erforderlich: Der Gesetzgeber muss klar definieren, was unter „öffentlich (teil-)finanzierten Bauarbeiten“ zu verstehen ist. „Unternehmen mit kommunaler Beteiligung wie Stadtwerke, die für den Glasfaserausbau in Deutschland in erheblichem Maße verantwortlich zeichnen, dürfen von dieser Definition daher nicht erfasst werden“, sind sich BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers und BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer einig. Denn kommunale Unternehmen, die eigenwirtschaftlich Glasfaser ausbauen, dürfen nicht schlechter gestellt werden als andere ausbauende Unternehmen, mit denen sie in intensivem Wettbewerb stehen.
- Zurück
- Weiter
Meldung gespeichert unter: Breitband, Glasfaser, Bundesregierung, Glasfaserkabel, BREKO, Marktdaten und Prognosen, Telekommunikation, Internet, Verbände
© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.