Gemeinsame Pressemitteilung: Spitzenverbände warnen mit gemeinsamer Erklärung vor Folgen der Fusion von Vodafone und Unitymedia

Kabelnetzbetreiber Deutschland

Dienstag, 26. März 2019 um 10:17

Verbraucher hätten durch Preiserhöhungen und schwindende Angebotsvielfalt elementare Nachteile. Die Tendenz bei den großen Netzbetreibern geht bereits heute zu Bundle-Angeboten. Diese sind dann problematisch, wenn sie Elemente enthalten, die der Verbraucher gar nicht wünscht und dennoch dafür bezahlen muss. Aufgrund der Marktmacht des fusionierten Unternehmens stünde zu befürchten, dass Einzeltarife, die den individuellen Bedarf von Konsumenten berücksichtigen, durch immer teurer werdende intransparente Bundle-Angebote substituiert würden.

Auswirkungen auf kleinere Kabelnetzbetreiber

Der deutsche Kabelmarkt wird bereits heute von einem Duopol dominiert: Vodafone und Unitymedia. Die entstehende Marktdominanz des fusionierten Mega-Players würde die kleineren Wettbewerber in ihrem Geschäftsmodell bedrohen. Genau diese agieren jedoch bereits heute als Motor für den Ausbau der Breitbandinfrastruktur in Deutschland. Die geplante Fusion würde den Markt de facto re-monopolisieren, was das Bundeskartellamt bei den mehr oder weniger gleichen beteiligten Kabelnetzbetreibern in den letzten 14 Jahren wiederholt verhindert hat.

Auswirkungen auf Infrastrukturausbau

Der schleppende Glasfaserausbau in Deutschland ist auch darauf zurückzuführen, dass die großen Netzbetreiber ihre Bestandsnetze so lange wie möglich amortisieren wollen und zukunftsorientierte Investitionen scheuen. Ohne den Wettbewerb zwischen den Netzbetreibern im wohnungswirtschaftlichen Gestattungsmarkt wird das zusammengeschlossene Unternehmen noch weniger Bereitschaft zeigen, in den wichtigen Glasfaserausbau bis mindestens ins Gebäude (FTTB/H) zu investieren. Ein neues Duopol, bestehend aus Deutsche Telekom und dem fusionierten Unternehmen, ließe den Infrastrukturwettbewerb in Deutschland mittelfristig stagnieren.

Auswirkungen auf Medienvielfalt

Durch den Zusammenschluss entstünden zahlreiche Gefahren für die Medienvielfalt in Deutschland. Allein aufgrund seiner Größe – 14 Millionen Haushalte und rund 30 Millionen Nutzer – könnte das fusionierte Unternehmen künftig seine Vertragskonditionen zu Lasten der TV- und Medienanbieter diktieren.

Neben einer Erhöhung der Einspeiseentgelte rechnen die Anbieter insbesondere mit einer Verschlechterung der Nutzungsbedingungen, etwa bei der Verbreitung von HbbTV (Hybrid Broadcast Broadband TV) oder dem Zugang zu erhobenen Daten.

Zudem könnte das fusionierte Unternehmen durch die Quasi-Monopolstellung eine dominante Position auf dem Rechtemarkt einnehmen und sich sukzessive exklusiven Content (z.B. begehrte Sportrechte) sichern.

Aufgrund dieser massiven negativen Auswirkungen halten die Unterzeichner dieser gemeinsamen Erklärung den Zusammenschluss von Vodafone und Unitymedia für nicht genehmigungsfähig.

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