Didi: Regierung greift hart durch, keine neuen Nutzer, App aus den App Stores in China verbannt
Mobilität: Taxi Apps (Ride Hailing)
In der vergangenen Woche führte Chinas Ride-Hailing Anbieter Didi Global Inc. (Nasdaq: DIDI) seinen Börsengang in den USA via Initial Public Offering (IPO) Verfahren durch. Großaktionär ist auch die japanische SoftBank Group.
Der erste Handelstag endete für Didi Global im Vergleich zu anderen Börsengängen sehr verhalten. Einen Tag später stieg der Aktienkurs bei hohen Handelsumsätzen zweistellig, um am nächsten Tag wieder zu fallen, nachdem bekannt wurde, dass Behörden in China angekündigt haben, eine Überprüfung der Cybersicherheit des Ride-Hailing-Anbieters zu starten.
Aktuell, in den USA wird heute wegen des Unabhängigkeitstages nicht gehandelt, fielen Technologieaktien wie Baidu, Meituan und Tencent Holdings in Hongkong um mehr als vier Prozent, Alibaba und JD.com gaben rund drei Prozent ab.
Nun hat China angeordnet, dass die beliebte App des Ride-Hailing-Anbieters Didi aus den App Stores entfernt wird. Das Unternehmen hätte „ernsthafte Probleme mit der illegalen Sammlung von persönlichen Daten“, sagt Chinas Internet-Regulierungsbehörde Cyberspace Administration of China – kurz CAC.
Der Schritt kommt zwei Tage nachdem chinesische Regulierungsbehörden dem Technologieunternehmen aufgrund von Sicherheitsbedenken auch die Aufnahme neuer Nutzer am vergangenen Freitag untersagt haben.
Chinesische Aufsichtsbehörden, i.e.S. die Cyberspace Administration of China, haben die Betreiber von App-Stores in China angewiesen, die App des China-Dienstes von Didi Global Inc. am Sonntag zu entfernen.
Didi macht sein Hauptgeschäft in China und speichert seine Daten im Land der Mitte. Es ist ein weiterer harter Schlag gegen die chinesische Ride-Hailing Plattform. Ermittelt wird wegen mutmaßlichen Datenmissbrauchs und Sicherheitsproblemen.
Chinesische Aufsichtsbehörden nehmen nun auch die Truck-Hailing-Apps zweier in den USA gelisteter Unternehmen ins Visier, die von Full Truck Alliance betrieben werden, sowie eine Online-Recruiting-App, die zu Kanzhun Ltd. gehört.
Beide Unternehmen Full Truck Alliance und Kanzhun gingen erst im Juni dieses Jahres in den USA an die Börse. Wie Didi wurden sie angewiesen, keine neuen Nutzer mehr aufzunehmen, während die Untersuchungen durchgeführt werden.
Nun folgt eine Datensicherheitsuntersuchung der Apps Yunmanman, Huochebang und Boss Zhipin. Die Überprüfung ziele darauf ab, nationale Datensicherheitsrisiken auszuräumen, die nationale Sicherheit aufrechtzuerhalten und öffentliche Interessen zu schützen, hieß es offiziell.
Es ist keine Überraschung. Im Vorfeld hatte die Regierung in China bereits verlautbaren lassen, dass die diversen Apps gesammelten persönlichen Daten von Verbrauchern geschützt und nicht für wettbewerbswidriges Verhalten verwendet werden darf.
In China ist die Technologiebranche zu einem wichtigen Motor für das Wirtschaftswachstum des Landes geworden, was nun durch das staatliche Eingreifen, insbesondere der Cyberspace Administration of China (CAC), gefährdet wird.
Die Behörde CAC untersteht einem Gremium, das vom chinesischen Präsidenten Xi Jinping geleitet wird. Beijing ist in den letzten Monaten hart gegen einheimische Technologierkonzerne vorgegangen.
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