Xing will sich in Europa gegen LinkedIn behaupten

Business-Netzwerke

Donnerstag, 12. Februar 2009 um 14:29
Xing

(IT-Times) - Das Business-Portal Xing AG (WKN: XNG888) wächst munter weiter. Am Vortag konnte das führende deutsche Business-Netzwerk mehr als 550.000 Premium-Mitglieder melden. Insgesamt summiert sich die Zahl der Xing-Mitglieder inzwischen auf über sieben Millionen Teilnehmer. Auch die vor gut einem Jahr neu eingeführten Geschäftsfelder eCommerce und Advertising können mit steigender Relevanz zum Unternehmensergebnis beitragen.

Personalwechsel zum Jahresanfang

Mitte Januar gab Xing-Gründer Lars Hinrichs das Steuer als CEO an Dr. Stefan Groß-Selbeck ab. Hinrichs wechselte in den Aufsichtsrat und wird das Business-Portal auch weiter beraten. Er selbst begründet den Wechsel damit, dass Xing nun kein Start-up-Unternehmen mehr sein, sondern mit 170 Mitarbeitern den Status eines erfolgreichen Mittelständlers erreicht habe. Diesem Status solle nun auch die neue Führungsstruktur gerecht werden. Dr. Stefan Groß-Selbeck war bislang Geschäftsführer von eBay Deutschland und setzt bei Xing weiterhin auch Wachstum. Chancen darauf seien durch die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells auch gegeben.

Marketing-Dachkampagne für mehr Wachstum

Um weiter wachsen zu können, startete Xing Ende zu Beginn des Jahres eine neue Marketing-Dachkampagne. Der Fokus liegt hierbei auf Jobs und Karrierechancen. Xing äußerte schon nach kurzer Zeit, dass die neue Dachkampagne erfolgreich gestartet sei. Allein in den ersten zehn Tagen der Kampagne wuchs die Zahl der neu angemeldeten Mitglieder um mehr als das Doppelte als im Vergleichszeitraum der letzten Marketing-Kampagne. Grund dafür sei auch die Tatsache, dass gerade zu Jahresbeginn viele Mitglieder beruflich durchstarten wollen. Durch die neue Kampagne soll das Wachstum der Internet-Community weiter vorangetrieben werden, daher wird sie auch in weiteren Ländern ausgerollt.

Wachstum nicht allein aus eigener Kraft

Im Dezember vergangenen Jahres hatte Xing die Übernahme der New Yorker socialmedian Inc. bekannt gegeben. Hierfür hat das Unternehmen rund 2,9 Mio. Euro investiert. Zudem leitet der Gründer und CEO von socialmedian, Jason Goldberg, nun als Vice President den neu geschaffenen Bereich Xing Applications Platform. In dieser neu geschaffenen Position soll er von der Konzernzentrale in Hamburg aus weltweite Partnerschaften für Entwickler von Applikationen und Content Lieferanten aufsetzen. Ziel ist es dabei, neue Partner mit dem Xing-Netzwerk zu verbinden.

Durch frühere Übernahmen im spanischen Markt - hier wurden eConzco und Neurona übernommen - ist Xing dort gut aufgestellt. Allerdings ist der spanische Markt noch immer heiß umkämpft, da hier der US-amerikanische Business-Netzwerk-Riese LinkedIn etabliert ist. Der zehrt noch immer von den 53 Mio. US-Dollar, die er für Expansionszwecke von Venture-Kapitalgebern erhalten hat. Und so beabsichtigt LinkedIn weiter in Europa Fuß zu fassen. Das Unternehmen hofft hierbei vor allem darauf, dass es international besser aufgestellt ist als Xing: Weltweit hat LinkedIn mehr als 35 Millionen registrierte Nutzer. Allerdings gibt es die Seite bislang erst in vier Sprachen - darunter: deutsch - während es Xing schon in über 15 Sprachen gibt. Während die einen ein Problem darin sehen, dass Xing zu klein ist, um LinkedIN dauerhaft die Stirn zu bieten, sehen andere das Unternehmen gut aufgestellt, um zumindest in Deutschland eine Bastion gegen den großen Wettbewerber aus den USA zu sein.

Kurzportrait

Xing wurde 2003 in Hamburg als openBC gegründet. Mit dem Börsengang im Jahr 2006 wurde das Unternehmen in Xing umbenannt, um auf diese Weise auch einen international besser nutzbaren Namen zu erhalten - so lautete die Begründung des Unternehmens zu diesem Schritt. In den vielen Social-Networks im Internet ist Xing als Business-Portal mit der Zielgruppe „Geschäftsleute weltweit“ positioniert. Aktuell verfügt Xing über rund sieben Millionen Mitglieder. Zwei Millionen sind allein innerhalb des letzten Jahres hinzu gekommen. Dieses Wachstum wird zum einen durch internationale Übernahmen und zum anderen auch durch eigenes Wachstum getrieben.

Bei Xing wird den Mitgliedern die Möglichkeit geboten, Kontakte zu knüpfen und zu verwalten sowie sich in Themenforen auszutauschen, wichtige Informationen zu finden oder Aufträge und neue Mitarbeiter oder einen neuen Job zu erhalten. Auf das Xing-Netzwerk kann weltweit über das Internet, jedes internetfähige Mobiltelefoninklusive dem iPhone, PDA und Blackberry zugegriffen werden.

Von den rund sieben Millionen Mitgliedern stammt ein Drittel aus dem deutschen Heimatmarkt, 15 Prozent der Mitglieder stammen aus Spanien, über 16 Prozent aus Südamerika, rund fünf Prozent aus der Türkei und knapp zehn Prozent aus dem übrigen Europa, über acht Prozent aus dem asiatisch-pazifischen Raum und über vier Prozent aus Nordamerika. Die übrigen Mitglieder stammen aus nicht näher definierten Ländern im Rest der Welt. 70 Prozent der Xing-Mitglieder kommen damit aus dem Ausland. Zuletzt verstärkte sich Xing in der Türkei durch die Übernahme der cember.net Mitglieder. In Spanien hatte man die Marktposition zuvor durch die Übernahme von eConozco und Neurona verbessert.

Mehr als 550.000 Mitglieder nutzen das Premium-Angebot von Xing. Sie bezahlen eine monatliche Gebühr in Höhe von 5,95 Euro, um das volle Leistungsspektrum des Online-Portals abrufen zu können. Als weitere Quellen zur Generierung von Einnahmen zählen seit dem vierten Quartal des Jahres 2007 die Geschäftsfelder eCommerce und Advertising. Sie erzielen Umsätze insbesondere durch die Vermarktung von Stellenangeboten über den „Xing-Marketplace“ und durch die Vermarktung von Werbeflächen auf der Xing-Plattform.

Zahlen

Meldung gespeichert unter: Social Networks, Xing, Hintergrundberichte, Internet

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