Window Dressing – Bilanzen gestalten

Beispielsweise kann durch den Verkauf von Sachanlagen bei gleichzeitiger Rückmiete oder -leasing der Anteil an fest gebundenem Anlagevermögen reduzieren. Gleichzeitig kann durch diesen Vorgang der Bestand an liquiden Mitteln erhöht werden.

Um sich von einer Bilanzkosmetik nicht täuschen zu lassen, sollten Anleger deshalb Kennzahlen immer möglichst kritisch bewerten. Hierfür können auch unterschiedliche Kennzahlen, die auf ähnliche Sachverhalte abzielen, ausgewertet und verglichen werden.

So ist es beispielsweise empfehlenswert Gewinnkennzahlen mit Cash-Flow-basierten Kennzahlen zu vergleichen, da der Cash-Flow durch Unternehmen häufig weniger stark beeinflussbar ist, wie der Gewinn, der am Ende übrig bleibt bzw. bleiben soll.

Window Dressing im Banken- und Investmentfondsektor

Zum Jahresende versuchen Banken häufig in ihrer Bilanz möglichst hohe Bestände an Zentralbankgeld aufzuweisen um eine hohe Liquidität zu suggerieren. Durch von Zentralbanken aufgerufene Negativzinsen reduziert sich allerdings der Anreiz für diese Form des Window Dressings.

Investmentfonds neigen dazu, kurz vor Ende des Wirtschaftsjahres Aktien zu kaufen, die in dem entsprechenden Jahr überdurchschnittlich erfolgreich waren. Dadurch soll Anlegern suggeriert werden, dass der entsprechende Fonds diese Aktien das ganze Jahr über in seinem Portfolio und damit den „richtigen Riecher“ hatte.