webMethods weiter im Aufwind

Montag, 10. April 2006 um 00:00

(IT-Times) Nachdem der US-Softwarespezialist webMethods (Nasdaq: WEBM<WEBM.NAS>, WKN: 934265<WBI.FSE>) bereits im vergangenen vierten Quartal mit höheren Gewinnen positiv überraschen konnte, standen die Papiere zum Wochenausklang erneut im Mittelpunkt des Handelsgeschehens an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq.

Der Gewinn im vergangenen Märzquartal dürfte mit elf bis 14 US-Cent je Aktie um bis zu 40 Prozent höher ausfallen als erwartet, teilte webMethods mit. Ursprünglich stellte der Web Service-Anbieter ein Plus von fünf bis zehn US-Cent je Aktie in Aussicht. Auch die Umsätze werden voraussichtlich mit 57 bis 59 Mio. Dollar deutlich höher ausfallen, als erwartet. Zuvor ging webMethods von Einnahmen von 52 bis 55 Mio. Dollar aus. Die Nachricht verhalf dem Aktienkurs zunächst auf ein neues Jahreshoch bei über neun US-Dollar, womit sich der Kurs des Papiers in den vergangenen zwölf Monaten nahezu verdoppelte.

Der Erfolg zeichnete sich schon im vergangenen Quartal ab. So konnte webMethods nicht nur zahlreiche Auszeichnungen im Bereich Service-Oriented Architecture (SOA) für sich gewinnen, auch erhielt das Unternehmen weitere Aufträge von namhaften Neukunden und Bestandskunden, wie zum Beispiel von Adobe Systems, Johnson & Johnson oder Genzyme. Insbesondere das Flagschiffprodukt webMethods Fabric verhalft dem Unternehmen dazu, im vergangenen Quartal einen Rekordgewinn auszuweisen.

Web Service-Pionier verlässt Unternehmen


Ob sich der Aufschwung in diesem Jahr weiter fortsetzt, bleibt aber abzuwarten. Zu Jahresbeginn verließ Graham Glass, ehemaliger Cheftechnologe bei webMethods, das Unternehmen, um ein eigenes Startup zu gründen. Damit verliert webMethods nicht nur einen der Pioniere im Bereich Web Services, sondern auch den Gründer des Ventures The Mind Electric (TME), welches von webMethods im Jahre 2003 übernommen wurde.

Kurzportrait

Die im Jahre 1996 gegründete und in Fairfax/Virginia ansässige Gesellschaft konnte sich schon vor dem Börsengang im Februar 2000 einen Namen als Spezialist für die Integration von geschäftskritischen Applikationen machen. Mit dem Boom im Bereich Business-to-Business Software gelang dem Unternehmen dann auch der Durchbruch.

Unternehmen, welche auf elektronische Beschaffungssysteme (Supply Chain Management) setzen wollen, sind auf das Zusammenspiel verschiedener Datenformate und Softwareanwendungen angewiesen. Hier setzt die auf dem HTML-Standard aufbauende XML-Softwarelösung von webMethods an. Softwareintegration soll so die unternehmensinternen Datenflüsse erleichtern und die Kommunikation mit Geschäftspartnern, wie Lieferanten und Kunden spürbar vereinfachen. WebMethods schafft somit die Voraussetzungen, dass Unternehmen mit verschiedenartigen Computer- bzw. Betriebssystemen am digitalen Handel gemeinsam teilnehmen können. Nachdem der Aufschwung ins Stocken kam, richtete sich das Unternehmen neu aus. So steht nunmehr der Bereich Web-Services und die Entwicklung von Software-Infrastrukturen im Mittelpunkt.

WebMethods betreut heute mehr als 750 Kunden, darunter vor allem Hightech-Konzerne, wie die Walldorfer SAP AG, Ariba, Dell Computer und France Telecom. Den Großteil seiner Umsätze erwirtschaftet webMethods über Softwarelizenzen, wobei das Unternehmen daneben auch Beratung, Support und Wartungsdienste anbietet. Für den erfolgreichen Vertrieb seiner Software setzt die Gesellschaft auf ein umfangreiches Vertriebsnetz, bestehend aus Softwarefirmen und Unternehmensberatungen. Vor allem die Zusammenarbeit mit KPMG und Accenture bewährte sich zuletzt, wobei webMethods inzwischen schon mehr als 40 Prozent seines Umsatzes im Ausland erwirtschaftet.

So betreibt webMethods neben seinem Stammhaus in Maryland noch weitere Verkaufsniederlassungen in Europa und Asien.

Nach der Übernahme von Intelliframe, vormals eine Einheit von Computer Network Technology, versucht webMethods auch über Akquisitionen seine Marktposition weiter zu festigen. So folgte nach der Übernahme von The Dante Group, der Aufkauf der Softwarespezialisten The Mind Electric und DataChannel.

Zahlen

Für das vergangene dritte Fiskalquartal 2006 meldet webMethods einen Umsatzrückgang auf 52,5 Mio. US-Dollar, ein Minus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die für Softwarefirmen so wichtigen Lizenzerlöse schwanden im jüngsten Quartal um 15 Prozent auf 22 Mio. Dollar.

Insgesamt konnte webMethods seinen Gewinn auf 5,5 Mio. Dollar oder zehn US-Cent je Aktie steigern, nach einem Plus von 48.000 Dollar im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sondereinnahmen ergibt sich ein operativer Gewinn von 5,3 Mio. Dollar oder acht US-Cent je Aktie, womit webMethods die Erwartungen der Analysten um zwei US-Cent je Aktie übertreffen konnte.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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