VMware will zum weltgrößten Infrastruktur-Softwareunternehmen aufsteigen

Mit Virtualisierungssoftware an die Spitze

Dienstag, 5. Februar 2013 um 14:29
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(IT-Times) - Die Aktien des Virtualisierungsspezialisten VMware gerieten Ende Januar kräftig unter die Räder und verloren zeitweise mehr als 20 Prozent an Wert, nachdem das US-Softwarehaus mit Entlassungen und einem verhaltenen Ausblick für das Jahr 2013 negativ überraschte.

VMware (NYSE: VMW, WKN: A0MYC8) kontrolliert zwar weiterhin den Markt für Server-Virtualisierung, jedoch sieht sich der einstige Platzhirsch hier einer zunehmenden Konkurrenz durch Microsoft Hyper-V oder Open-Source Lösungen wie Xen und KVM gegenüber. Einige große Unternehmen wie der britische Cargo-Spezialist Menzies Aviation haben zuletzt VMware durch Microsoft Windows Server 2012 und Hyper-V 3.0 ersetzt.

VMware will sich auf Kernkompetenzen konzentrieren
VMware sieht sich nunmehr gezwungen, sich stärker auf seine Kernkompetenzen zu fokussieren, um die führende Position im Markt zu verteidigen. In diesem Zusammenhang sollen 900 Stellen oder bis zu acht Prozent der Arbeitsplätze gestrichen werden.

Zudem kündigte der neue VMware CEO Pat Gelsinger an, dass man das Produktportfolio straffen und sich stärker auf Kernprodukte konzentrieren wolle, die bei Kunden populär sind.

Das Geschäft mit Cloud-Lösungen soll in die Pivotal Initiative mit einfließen. Bei Pivotal handelt es sich um ein Spin-Off von VMware und EMC. In Pivotal sollen die Cloud- und Big Data Anwendungen beider Firmen gebündelt werden. Von diesem Schachzug erhoffen sich beide Unternehmen effektive Lösungen und eine Verbesserung der Wettbewerbssituation.

VMware strebt 90 Prozent Server-Virtualisierung an
Gelsinger glaubt, dass der Markt für Server-Virtualisierung noch lange nicht ausgereizt ist. Gelsinger schätzt die Marktdurchdringung von virtuellen Workloads derzeit auf 50 bis 60 Prozent. Bei VMware glaubt man, diese Zahl eines Tages auf 90 Prozent und höher schrauben zu können.

Gelsinger sieht dann auch Server-Virtualisierung als Sprungbrett für Lösungen wie das VMware Software-Defined Data Center (SDDC). Bei SDDC handelt es sich um eine Vision von VMware Server-, Networking-, Speicher- und Cloud-Techniken unter einem Dach zu vereinen.

Im vierten Quartal 2012 stellte VMware mit der vCloud Suite ein neues Produkt vor, welches bereits ein Virtualisierungs-, Netzwerk-, Sicherheits- und Management-Produkt umfasst. Ziel sei es, in diesem Jahrzehnt zum größten Infrastruktur-Softwarehaus der Welt mit einem Jahresumsatz von zehn Mrd. US-Dollar und mehr aufzusteigen, so Gelsinger.

Kurzportrait

Die im Jahre 1998 gegründete und im kalifornischen Palo Alto ansässige VMware sieht als marktführender Spezialist in Sachen Virtualisierungstechnologien. Das Unternehmen bietet ein vollständiges Produktfolio an, mit dem Unternehmen mehrere Betriebssysteme auf einem Rechner bzw. Server betreiben können. Ferner bietet VMware Backup- und Sicherungssysteme an, um Unternehmen bei Defekten bei Rechnern und Servern vor Datenverlusten zu schützen. Heute operiert VMware aus drei Geschäftsgruppen heraus: Cloud Infrastructure und Management, Cloud Application Platform und End-User Computing.

Mit dem VMware Player bietet das Unternehmen eine kostenlose Virtualisierungsplattform an, auf dem ein Anwender mehrere virtuelle Maschinen auf einem Desktopsystem betreiben kann. Mit VMware Workstation bietet das Unternehmen ein Desktop-Virtualisierungsprodukt für Software- und IT-Professionals an, die mehrere Betriebssysteme auf einem Desktop-Rechner betreiben wollen. Nutzer können somit simultan Betriebssysteme wie Windows, Linux oder Solaris auf einem Rechner betreiben. Eine Partitionierung der Festplatten ist nach VMware-Angaben nicht notwendig.

Mit VMware Server bietet das Unternehmen eine kostenlose Virtualisierungsplattform für Firmenkunden an, die mehrere virtuelle Maschinen auf einem Server betreiben wollen. Das Produkt ist vornehmlich für Administratoren in Unternehmen gedacht, wobei VMware hier Einnahmen über Produkt-Support und Subscription-Gebühren erzielt.

Mit VMware Motion bietet die Gesellschaft ein Tool an, dass den Wechsel von virtuellen Maschinen auf einen anderen Rechner ermöglicht, ohne dass es zu einem Datenverlust oder einer Serviceunterbrechung kommt. Insgesamt setzen weltweit mehr als 150.000 Firmenkunden, darunter Merrill Lynch, Qualcomm, Fuji Film, Denso, Johnson Controls, Siemens, Subaru, Tellabs und T-Systems Global auf VMware-Lösungen.

In 2007 verstärkte sich VMware durch die Übernahme von Dunes Technologies und Psion. Anfang 2008 folgten mit der Übernahme von Thinstall und dem Desktop-Virtualisierungsgeschäft von Foedus und B-hive drei weitere Zukäufe. Mitte 2009 stieg VMware beim IT-Spezialisten Terremark Worldwide ein und erwarb fünf Prozent der Anteile. In 2009 verstärkte sich VMware mit der Übernahme von Springsource. Anfang 2010 kaufte VMware den Email-Spezialisten Zimbra von Yahoo. In 2011 kaufte VMware mit Digital Fuel, Neo Accel, Packet Motion, Shavlik, SlideRocket, Socialcast und WaveMaker gleich mehrere Firmen auf. In 2012 wurden mit iTHC, Cetas, Wanova, DynamicOps, Pattern Insight und Nicira weitere Zukäufe getätigt.

Der Mutterkonzern und Speicherspezialist EMC kontrollierte zuletzt noch 79 Prozent der VMware-Anteile.

Zahlen

Meldung gespeichert unter: VMware, Hintergrundberichte, Software

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