VMware: Virtualisierung wird erwachsen - Cloud Computing treibt die Nachfrage

Mittwoch, 26. Januar 2011 um 13:15
VMware

(IT-Times) - Der US-Virtualisierungsspezialist VMware (NYSE: VMW, WKN: A0MYC8) sieht sich weiter auf der Überholspur. Das Unternehmen konnte auch im jüngsten Quartal Rekordergebnisse vorweisen und die Markterwartungen der Analysten einmal mehr übertreffen.

Allerdings gaben VMware-Aktien nachbörslich deutlich nach, nachdem das Unternehmen vor stagnierenden Gewinnmargen im laufenden Jahr warnte. VMware will weiter in sein Geschäft investieren, um das hohe Wachstum beibehalten zu können. Im Jahr 2010 war der Umsatz auf Jahressicht auf 2,9 Mrd. Dollar geklettert. In den USA wuchs der Umsatz um 40 Prozent, im Ausland um 43 Prozent.

Virtualisierung ist nach wie vor ein zentrales Thema bei der Modernisierung von IT-Infrastrukturen innerhalb von Unternehmen. Das Wachstumspotential ist nach wie vor enorm, gelten derzeit nur 30 Prozent aller Server innerhalb von Unternehmen als virtualisiert. Das Durchbrechen der 30-Prozentbarriere gilt daher als eines der großen Ziele der Virtualisierungsindustrie, würde die Technik damit zum Massenmarkt avancieren.

VMware kauft indische NeoAccel


Ein wichtiger Wachstumsfaktor ist dabei der Trend hin zu Cloud Lösungen. Mit entsprechenden Angeboten will VMware Kunden bei der Entwicklung von eigenen Hybrid-Cloud-Lösungen unterstützen. Um sein Angebot weiter zu verstärken, übernahm VMware jüngst den indischen VPN-Spezialisten NeoAccel.

Die Akquisition passt in VMwares Strategie, Firmen eine neue Generation von IT Cloud Computing Lösungen an die Hand zu geben, mit der diese Kunden einen sicheren Zugang zu Cloud Anwendungen und virtuellen Desktops von jedem Gerät aus ermöglichen können.

VMware kooperiert mit Cap Gemini


Um Cloud Serviceangebote verstärkt an Unternehmen zu vermarkten, hat VMware jüngst eine Kooperation mit dem IT-Berater und Servicespezialisten Capgemini geschlossen. Gemeinsam wollen die beiden Firmen eine neue Suite an Virtualisierungslösungen vermarkten, wodurch Firmen das Cloud Computing Potential heben können.

Im Mittelpunkt sollen dabei sogenannte pay-as-you-go Services stehen, also flexible Angebote, die je nach Bedarf und Verbrauch abgerechnet werden. Dadurch sollen Firmen nicht nur ihre Kosten weiter senken, sondern auch die Konsolidierung von Server-Infrastrukturen durch Virtualisierung schneller vorantreiben können.

Einen ersten großen Kunden kann die Initiative der beiden Firmen ebenfalls bereits vorweisen. Demnach wird das niederländische Ministerium für Wirtschaftsbeziehungen auf die neuen Lösungen von VMware und Capgemini setzen...

Kurzportrait

Die im Jahre 1998 gegründete und im kalifornischen Palo Alto ansässige VMware sieht als marktführender Spezialist in Sachen Virtualisierungstechnologien. Das Unternehmen bietet ein vollständiges Produktfolio an, mit dem Unternehmen mehrere Betriebssysteme auf einem Rechner bzw. Server betreiben können. Ferner bietet VMware Backup- und Sicherungssysteme (VMware Consolidated Backup, VMware HA) an, um Unternehmen bei Defekten bei Rechnern und Servern vor Datenverlusten zu schützen. Zudem werden Automatisierungsprodukte angeboten, die Firmen dabei helfen sollen, ihre IT-Umgebung weiter zu optmieren.

Mit dem VMware Player bietet das Unternehmen eine kostenlose Virtualisierungsplattform an, auf dem ein Anwender mehrere virtuelle Maschinen auf einem Desktopsystem betreiben kann. Die Kreation einer virtuellen Maschine ist jedoch mit dem kostenlosen Tool nicht möglich. Mit VMware Workstation bietet das Unternehmen ein Desktop-Virtualisierungsprodukt für Software- und IT-Professionals an, die mehrere Betriebssysteme auf einem Desktop-Rechner betreiben wollen. Nutzer können somit simultan Betriebssysteme wie Windows, Linux, NetWare oder Solaris auf einem Rechner betreiben. Eine Partitionierung der Festplatten ist nach VMware-Angaben nicht notwendig.

Mit VMware Server bietet das Unternehmen eine kostenlose Virtualisierungsplattform für Firmenkunden an, die mehrere virtuelle Maschinen auf einem Server betreiben wollen. Das Produkt ist vornehmlich für Administratoren in Unternehmen gedacht, wobei VMware hier Einnahmen über Produkt-Support und Subscription-Gebühren erzielt. Mit VMware ESX Server bietet die Gesellschaft eine Virtualisierungsplattform an, die direkt auf der Hardware lauffähig ist und ohne Betriebssystem auskommt.

Mit VMware Motion bietet die Gesellschaft ein Tool an, dass den Wechsel von virtuellen Maschinen auf einen anderen Rechner ermöglicht, ohne dass es zu einem Datenverlust oder einer Serviceunterbrechung kommt. Insgesamt setzen weltweit mehr als 150.000 Firmenkunden, darunter Merrill Lynch, Qualcomm, Fuji Film, Denso, Johnson Controls, Siemens, Subaru, Tellabs und T-Systems Global auf VMware-Lösungen.

In 2007 verstärkte sich VMware durch die Übernahme von Dunes Technologies und Psion. Anfang 2008 folgten mit der Übernahme von Thinstall und dem Desktop-Virtualisierungsgeschäft von Foedus und B-hive drei weitere Zukäufe. Mitte 2009 stieg VMware beim IT-Spezialisten Terremark Worldwide ein und erwarb fünf Prozent der Anteile. In 2009 verstärkte sich VMware mit der Übernahme von Springsource. Anfang 2010 kaufte VMware den Email-Spezialisten Zimbra von Yahoo. Mit Integrien, TriCipher und NeoAccel kaufte VMware zuletzt weitere Firmen auf. Der Mutterkonzern und Speicherspezialist EMC kontrollierte zuletzt noch 84 Prozent der VMware-Anteile.

Zahlen

Für das vergangene Dezemberquartal meldete VMware einen Umsatzanstieg auf 836 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 608,2 Mio. US-Dollar im Jahr vorher. Dabei verdiente der Virtualisierungssoftwarehersteller 119,9 Mio. US-Dollar oder 28 US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 56,4 Mio. Dollar oder 14 US-Cent je Aktie in der Vorjahresperiode.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte VMware einen Nettogewinn von 46 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Markterwartungen der Analysten übertreffen, die im Vorfeld mit einem Plus von 44 US-Cent je Aktie gerechnet hatten.

Der operative Cashflow summierte sich im vierten Quartal auf 407 Mio. US-Dollar, ein Zuwachs von 43 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Auf Jahressicht konnte VMware einen Cashflow von 1,2 Mrd. Dollar generieren. Die Barreserven summierten sich zum Jahresende auf 3,3 Mrd. Dollar.

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