VMware geht in der Cloud in die Offensive

VMware will noch im Mai einen neuen Cloud-Service vorstellen

Dienstag, 7. Mai 2013 um 14:32
VMware

(IT-Times) - Der weltweit führende Virtualisierungsspezialist VMware wird am 21. Mai einen neuen Cloud-Service vorstellen. Mit VMware Hybrid Cloud will das Unternehmen neue Wachstumschancen nutzen, die sich dem Unternehmen in diesem Bereich bieten.

VMware (NYSE: VMW, WKN: A0MYC8) hat bislang sein Geld vornehmlich mit der Virtualisierung von Servern und Desktop-Rechnern verdient. Dieser gesamte Bereich steht jedoch in den nächsten Jahren vor einem strukturellen Wandel, nachdem immer mehr Firmen ihre Geschäftsaktivitäten direkt in die Cloud verlagern, um Kosten zu sparen.

VMware will ganze Datenzentren virtualisieren
Hier will VMware mit seiner Strategie des Software-definierten Datenzentrums (SDDC) ansetzen. In diesem Rahmen will das Unternehmen die gesamte Infrastruktur vom Server, über den Speicher bis hin zum Netzwerk virtualisieren.

Hierfür hatte sich VMware bereits im Vorjahr mit der Übernahme von Nicira für über eine Mrd. US-Dollar verstärkt. Im zweiten Halbjahr 2013 will das Unternehmen mit VMware NSX ein Produkt auf den Markt bringen, wodurch Firmen ein gesamtes virtuelles Netzwerk über das physische Rechenzentrum legen können.

VMware Chief Technologist Joe Baguley sieht enormes Potential in derartigen Lösungen. Im Interview mit der ComputerWeekly verweist der VMware-Manager, dass VMware-Kunden durch Server-Virtualisierung allein in 2012 Einsparungen in Höhe von zehn Mrd. US-Dollar erzielen konnten. Wenn Kunden das gesamte Datenzentrum virtualisieren, könnten sich die Einsparungen versechsfachen, dies wären dann bis zu 70 Mrd. US-Dollar, rechnet der VMware-Manager vor.

VMware setzt auf die Hybrid Cloud
Mit der VMware Hybrid Cloud läutet VMware den nächsten Schritt ein. Dadurch sollen Firmenkunden von der Private Cloud in ein Hybrid Cloud Modell wechseln können. VMware zeigt sich dabei offen für andere Technologien und Service-Provider, wobei das Unternehmen nunmehr auch zu den Unterstützern der offenen Cloud-Plattform OpenStack gehört.

Mit der VMware vCloud Suite unterstützt VMware alle Private und Public Cloud Setups, wobei die Hyper-Management-Software nicht nur den Support für den eigenen Hypervisor vSphere umfasst, sondern auch andere Konkurrenzprodukte unterstützt.

Bei VMware ist man jedenfalls zuversichtlich, dass die Hybrid Cloud Strategie funktioniert. VMware-Manager Baguley verweist dabei auf eine Gartner-Studie, wonach bis 2016 rund 45 Prozent der Cloud-Nutzer eine Hybrid Cloud verwenden werden.

Kurzportrait

Die im Jahre 1998 gegründete und im kalifornischen Palo Alto ansässige VMware sieht als marktführender Spezialist in Sachen Virtualisierungstechnologien. Das Unternehmen bietet ein vollständiges Produktfolio an, mit dem Unternehmen mehrere Betriebssysteme auf einem Rechner bzw. Server betreiben können. Heute operiert VMware aus drei Geschäftsgruppen heraus: Cloud Infrastructure und Management, Cloud Application Platform und End-User Computing.

Mit dem VMware Player bietet das Unternehmen eine kostenlose Virtualisierungsplattform an, auf dem ein Anwender mehrere virtuelle Maschinen auf einem Desktopsystem betreiben kann. Mit VMware Server bietet das Unternehmen eine kostenlose Virtualisierungsplattform für Firmenkunden an, die mehrere virtuelle Maschinen auf einem Server betreiben wollen. Das Produkt ist vornehmlich für Administratoren in Unternehmen gedacht, wobei VMware hier Einnahmen über Produkt-Support und Subscription-Gebühren erzielt.

Insgesamt setzen weltweit mehr als 150.000 Firmenkunden, darunter Merrill Lynch, Qualcomm, Fuji Film, Denso, Johnson Controls, Siemens, Subaru, Tellabs und T-Systems Global auf VMware-Lösungen.

Anfang 2008 folgten mit der Übernahme von Thinstall und dem Desktop-Virtualisierungsgeschäft von Foedus und B-hive drei weitere Zukäufe. Mitte 2009 stieg VMware beim IT-Spezialisten Terremark Worldwide ein und erwarb fünf Prozent der Anteile. In 2009 verstärkte sich VMware mit der Übernahme von Springsource. Anfang 2010 kaufte VMware den Email-Spezialisten Zimbra von Yahoo. In 2011 kaufte VMware mit Digital Fuel, Neo Accel, Packet Motion, Shavlik, SlideRocket, Socialcast und WaveMaker gleich mehrere Firmen auf. In 2012 wurden mit iTHC, Cetas, Wanova, DynamicOps, Pattern Insight und Nicira weitere Zukäufe getätigt.

In 2013 verkaufte VMware seine Protect-Produktfamilie rund Shavlik Technologies an LANDesk. Gemeinsam mit EMC startete VMware die Pivotal Initiative, in der die Cloud- und Big Data-Aktivitäten beider Firmen zusammengefasst sind. Während EMC 62 Prozent der Anteile hält, ist VMware mit 28 Prozent beteiligt. Die restlichen zehn Prozent hält General Electric (GE). Der Mutterkonzern und Speicherspezialist EMC kontrollierte zuletzt noch 79 Prozent der VMware-Anteile.

Zahlen

Für das vergangene erste Quartal 2013 meldet VMware einen Umsatzanstieg um 13 Prozent auf 1,19 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn schrumpfte um neun Prozent auf 174 Mio. US-Dollar oder 40 US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 191 Mio. US-Dollar oder 44 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Meldung gespeichert unter: VMware, Hintergrundberichte, Software

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