Verschiebungen im Festnetz-Markt für Telefonie

Montag, 18. Mai 2009 um 08:35
BITKOM

Rund 33 Stunden telefonierte jeder Deutsche 2008 über das herkömmliche Festnetz. Das ist ein Rückgang von 2,5 Prozent gegenüber 2007. Die Summe der im klassischen Festnetz angefallenen Gesprächsminuten ist von 168 Milliarden auf rund 164 Milliarden im vergangenen Jahr gesunken. Für dieses Jahr wird ein etwas stärkerer Rückgang um 3 bis 4 Prozent erwartet. Das gab der Hightech-Verband BITKOM heute auf Basis von Daten der Bundesnetzagentur bekannt. „Die Trends zum Handy und zum Telefonieren auf Basis des Internet-Protokolls haben seit 2004 zu einer kontinuierlichen Abnahme der klassischen Festnetz-Telefonie geführt“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Dank günstiger Flatrates auch für herkömmliche Telefon-Anschlüsse vollzieht sich dieser Trend hierzulande allerdings langsamer als in anderen Ländern.

Im Festnetz ist eine stetige Verschiebung zu beobachten: Die Zahl der schmalbandigen Anschlüsse (analog und ISDN) nimmt in Deutschland bereits seit einigen Jahren ab. Lag die Summe dieser Anschlüsse 2002 noch bei fast 40 Millionen, waren es 2008 nur noch 35,4 Millionen. Besonders stark war der Rückgang mit fast 5 Prozent im vergangenen Jahr.

Im Gegenzug wächst die Bedeutung von Breitband-Anschlüssen und der Telefonie über das Internet-Protokoll (IP-Telefonie). Im Jahr 2008 telefonierten bereits 3,7 Millionen Haushalte über das Internet-Protokoll. Dazu nutzten 1,5 Millionen die Kabel-TV-Anschlüsse und 2,2 Millionen das so genannte entbündelte DSL. Diese speziellen DSL-Anschlüsse sind vertraglich nicht an einen herkömmlichen Festnetz-Anschluss gebunden. Noch im Vorjahr telefonierten erst 0,8 Millionen Haushalte über das TV-Kabel und 0,7 Millionen Haushalte über einen entbündelten DSL-Anschluss.

Zum Jahresende 2008 gab es insgesamt 39,1 Millionen Festnetz-Telefonanschlüsse in Deutschland. Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse war mit über 107 Millionen mehr als doppelt so hoch. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes telefonierten Anfang 2008 gut 9 Prozent aller deutschen Haushalte ausschließlich per Handy.

Hintergrund: Tefonieren über IP-Technologie, auch Voice-over-IP genannt, ist zu unterscheiden von der Internet-Telefonie. VoIP-Gespräche werden technisch zwar über das Internet-Protokoll abgewickelt, der Telefon-Anbieter leitet die Gespräche aber abgeschottet von dem normalen Internet-Verkehr in seinem Netz weiter und kann so grundsätzlich die Sprachqualität und Sicherheit garantieren. Bei der Internet-Telefonie ist dies anders: Hier werden die Gespräche über das öffentliche Internet verschickt.

Zur Methodik: In den Angaben der Bundesnetzagentur zu den Gesprächsminuten sind auch die rund 100.000 öffentlichen Telefonzellen eingerechnet, nicht aber Verbindungen in nationale Mobilfunknetze und zu Mehrwertdiensten, also etwa 0180er-Nummern.

Ansprechpartner

Marc Thylmann

Pressesprecher

Technologien & Dienste

Tel.: +49.30.27576-111

Meldung gespeichert unter: BITKOM, Telekommunikation

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