VATM-Präsident Witt: „Wir brauchen einen Masterplan“

Glasfasernetz

Freitag, 8. Juli 2016 um 17:00

„Schon heute ist zu beobachten, dass die mangelnde Verfügbarkeit von Glasfaseranschlüssen – FTTB/H – für KMU einen Wettbewerbsnachteil darstellt, da die Potenziale der Digitalisierung mit Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette gar nicht oder nur unzureichend genutzt werden können“, lautet ein weiteres Ergebnis des WIK. „Wir müssen in Deutschland nicht nur Metropolen und große Gewerbegebiete aufrüsten, sondern in die Fläche gehen. Das brauchen wir nicht nur für Anwendungen wie automatisiertes Fahren oder Landwirtschaft 4.0, sondern auch für Heimarbeit, die medizinische Versorgung auf dem Land, bestmögliche Ausbildung und sichere Arbeitsplätze auch für die jungen Leute“, sagt VATM-Präsident Witt: „Wir gehen davon aus, dass wir bis 2030 eine weitgehende Flächendeckung hinbekommen und bis 2025 bereits 85 Prozent – zu deutlich geringeren Kosten als bisher vermutet.“ Auch das WIK geht in seiner Studie davon aus, dass zehn Milliarden Euro Förderung bei Gesamtkosten in Höhe von 45 Milliarden Euro ausreichen, wenn man bestehende und im Bau befindliche Gigabit-Netze miteinbezieht und Einsparpotenziale nutzt.

Auch die Frage der richtigen Förderung spielte beim Tele-Kompass eine wichtige Rolle. „Breitbandförderung sollte die Zukunftsfähigkeit von Infrastrukturprojekten in den Mittelpunkt stellen, um sicherzustellen, dass die öffentlichen Mittel in nachhaltige Gigabit-Netze fließen“, steht für Dr. Henseler-Unger fest. „Auf jeden Fall darf es nicht sein, dass die Straßenseite und die Lage in oder außerhalb eines Hauptverteiler-Nahbereichs – Stichwort Vectoring – darüber entscheidet, ob jemand 30 Mbit/s oder Gigabit-Bandbreiten erhält“, ergänzte später VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.

Dr. Tobias Miethaner, Leiter der Abteilung „Digitale Gesellschaft“ im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, verwies in der Paneldiskussion darauf, dass die Mehrzahl der geförderten Anschlüsse auf FTTB/H entfiele. Außerdem habe das BMVI in Zusammenarbeit mit der Netzallianz eine Gigabit-Studie in Auftrag gegeben, „wo wir hin müssen“, und das DigiNetz-Gesetz verfasst. Stefan Schnorr, Leiter der Abteilung „Digital- und Innovationspolitik“ im Bundeswirtschaftsministerium, verwies auf die „Digitale Strategie 2025“ von Bundesminister Gabriel, mit der dieser zum Nachdenken anregen wolle. Schnorr ging davon aus, dass es eher unwahrscheinlich sei, dass vor den Bundestagswahlen 2017 ein neues Breitbandziel verabschiedet werde.

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