Trina Solar setzt auf Effizienzverbesserungen gegen Preisverfall

Dienstag, 19. August 2008 um 12:53
Trina Solar

(IT-Times) Obwohl der chinesische Solarmodulehersteller Trina Solar (NYSE: TSL, WKN: A0LF3P) zuletzt mit einem weiteren Umsatz- und Gewinnsprung aufwarten konnte, blieben die Papiere zuletzt unter Druck. Währungskosten sowie einmalige Belastungen durch das Aus im Zusammenhang mit einer geplanten Produktionsanlage in Lianyungang hatten das Ergebnis zuletzt belastet.

Daneben geht inzwischen nicht nur die Angst vor fallenden Preisen für Solarmodule um. Marktbeobachter fürchten, dass sich die allgemein schwache Weltkonjunktur auch auf die Nachfrage in der Solarindustrie auswirken wird. Daneben sinken die Einspeisevergütungen für Solarstrom in Deutschland. Auch in Spanien ist eine drastische Reduktion der Subventionen für die ansonsten verwöhnte Solarbranche geplant.

Erste Anzeichen einer Nachfrageschwächung sind bereits erkennbar. So hat Trina bislang erst 60 Prozent seines geplanten Absatzes für 2009 über Aufträge unter Dach und Fach bringen können. Kunden zögern offenbar mit dem Abschluss zu Festpreisen, da nicht wenige Hersteller fallende Preise erwarten.

Rapider Preisverfall erwartet


Diese Entwicklung ist auch ein Grund, warum Experten wie Brian Yerger, Analyst bei Jesup & Lamont, glauben, dass nur die größten Hersteller in der Branche langfristig überleben werden. Der Analyst erwartet für die Solarindustrie einen rapiden Preisverfall, der das Überleben kleinerer Anbieter deutlich erschweren dürfte.

Mit einer anvisierten Jahresproduktion von 210 bis 220 Megawatt für 2008 ist Trina Solar zwar kein kleiner Anbieter mehr, doch größere Spezialisten wie die chinesische SunPower oder die amerikanische First Solar könnten die Preise drücken und damit kleinere Konkurrenten unter Druck setzen. Sinkende Margen und Gewinne wären die Folge.

Effizienzverbesserungen und Lieferabkommen sollen Margen heben


Nachdem die Gewinnmargen gegenüber dem ersten Quartal in Folge höherer Materialkosten bereits gesunken sind, setzt das Unternehmen auf weitere Verbesserungen in der Produktion. So konnte Trina Solar im zweiten Quartal den Silizium-Verbrauch auf 7,2 Gramm per Watt reduzieren, nachdem zuvor noch 7,5 Gramm Silizium verbraucht wurden.

Durch weitere Lieferabkommen mit GCL Silicon Technology, Silfab und Qingdao DTK sicherte sich Trina weiteres Polysilizium für die nächsten Jahre. Diese Abkommen sollen sich im Zusammenspiel mit weiteren Effizienzverbesserungen bei der Produktion in höhere Bruttogewinnmargen - trotz sinkender Verkaufspreise - in 2009 niederschlagen…

Kurzportrait

Gegründet im Jahre 1997 und ansässig im chinesischen Changzhou, gilt Trina Solar als einer der Pioniere im Bereich Photovoltaik-Technologie im Reich der Mitte. Als einer der wenigen PV-Anbieter ist Trina Solar mit einem integrierten und vertikalen Geschäftsmodell aufgestellt. Trina Solar fertigt sowohl mono- und multikristalline Zellen, Wafer und hochqualitative Solarmodule.

Insbesondere werden standardisierte Solarmodule in Fertigungsanlagen in China produziert. Das Unternehmen fertigt dabei sowohl Standard-Produkte, als auch Produkte nach Kundenwünschen. Trina Solar tritt dabei mit seiner eigenen Marke auf, verkauft seine Produkte aber auch über Händler und Systemintegratoren weltweit. Reseller-Verträge bestehen unter anderem mit der der spanischen Corporación Zigor S.A., der Scatec AS, sowie mit den deutschen Firmen SKR Energie GmbH, Schüco International KG, Conergy AG und Phönix SonnenStrom AG. Kooperationen bestehen unter anderem mit Wacker Chemie, HCT Shaping Systems und mit DC Chemical. Gleichzeitig bezieht Trina Solar Polysilizium von Firmen wie GCL Silicon Technology, Silfab und Qingdao DTK.

Insgesamt operiert Trina Solar heute von zwei Geschäftsfeldern heraus: Solarmodule und System Integration. Im Bereich Solarmodule ist das Geschäft mit der Entwicklung, Produktion und der Vermarktung von Solarzellen und Module zusammengefasst. Zuletzt summierte sich die Produktionskapazität des Unternehmens auf knapp 60 Megawatt (MW). Trina Solar legt großen Wert auf die Robustheit seiner Solarmodule, die versiegelt und wasserdicht sind, sowie höchster Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit widerstehen.

Im Bereich System Integration deckt das Geschäft rund um die Errichtung ganzer Solar-Kraftwerke ab. Trina Solar übernimmt dabei die Planung und die Umsetzung der Projekte. Unter anderem wurden bereits für die chinesische Regierung verschiedene Solar-Projekte umgesetzt. Inzwischen liefert Trina Solar seine Produkte aber nicht nur in China, sondern auch in anderen Ländern Europas wie den Niederlanden, Griechenland Belgien, Frankreich, und Korea aus.

Zahlen

Für das vergangene zweite Quartal 2008 meldet Trina Solar einen Umsatzsprung auf 204,2 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 75,3 Mio. Dollar im Jahr vorher. Der Gewinn schnellte dabei auf 17,1 Mio. Dollar oder 68 US-Cent je Aktie nach oben, nach einem Plus von 7,4 Mio. Dollar oder 32 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Die jüngsten Ergebnisse beinhalten Einmalaufwendungen von 6,1 Mio. Dollar im Zusammenhang mit einem stärkeren Yuan. Daneben wurden 2,0 Mio. Dollar im Zusammenhang mit einer Polysilizium-Fabrik in Lianyungang abgeschrieben. Die beiden Posten belasteten das Ergebnis mit insgesamt 32 US-Cent je Aktie. Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 197 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 81 US-Cent je Aktie gerechnet.

Laut Trina Solar verbesserten sich die Gewinnmargen im jüngsten auf 14,3 Prozent, nach 10,7 Prozent im Jahr vorher. Insgesamt brachte Trina Solar Solarmodule mit einer Leistung von 47,6 Megawatt zur Auslieferung - eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Trina Solar, Hintergrundberichte, Solartechnik

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