Trina Solar kämpft gegen sinkende Margen

Dienstag, 10. Juni 2008 um 13:14
Trina Solar

(IT-Times) Der chinesische Solarzellen- und Modulehersteller Trina Solar Ltd (NYSE: TSL, WKN: A0LF3P) konnte zwar im jüngsten Quartal abermals mit einem starken Umsatz- und Gewinnzuwachs aufwarten, Investoren und Analysten zeigten sich jedoch besorgt, dass die Gewinnmargen mittelfristig aber sinken werden.

Während Analysten bereits fallende Silizium-Preise erwarten, prognostiziert Trina Solar für das laufende zweite Quartal einen Anstieg der Silizium-Kosten um fünf bis zehn Prozent. Dies hat zur Folge, dass die Gewinnmargen um bis zu drei Prozent sinken werden, so das Unternehmen.

Lieferverträge statt eigene Fabrik


Zuvor hatte sich Trina bereits entschieden, die Pläne für eine eigene Polysilizium-Fabrik ad acta zu legen. Die Kosten für das Projekt bezifferte das Unternehmen damals auf 1,0 Mrd. Dollar. Stattdessen hat sich Trina Solar dazu entschieden, sich über langfristige Lieferverträge mit Polysilizium einzudecken. So wurden unter anderem Verträge mit Silfab und GT Solar geschlossen, um das Wachstum in den nächsten Jahren stemmen zu können.

Die Kehrtwende bei Trina scheint die richtige Entscheidung. In den letzten Jahren war der Preis für Polysilizium zwar sehr stark angestiegen, doch inzwischen zeichnet sich eine Entspannung an der Preisfront ab. Hintergrund sind die steigenden Produktionskapazitäten der Branche. Gartner-Analyst Takashi Ogawa prognostiziert einen „substantiellen Anstieg“ der Kapazitäten, nachdem mehr als ein Dutzend Anbieter ihre Polysilizium-Produktion anheben wollen, um die Photovoltaik-Industrie zu beliefern.

Demnach dürften die Lieferkapazitäten im Bereich Polysilizium in 2008 um 33 Prozent und in 2009 um weitere 28 Prozent zulegen. Als Ergebnis werde der aktuelle Lieferengpass in 2009 bzw. ein Jahr später aufgehoben sein, schätzt Ogawa. Daneben rechnet Ogawa mit weiteren Marktteilnehmern aus China, die neu in die Produktion von Polysilizium einsteigen werden. Als Ergebnis dieser Entwickler werden sich Polysilizium-Anbieter langfristig auf sinkende Preise einstellen müssen, ist sich Ogawa sicher.

Zu dieser Einschätzung passt eine Meldung vom Vortag, wonach der chinesische Solarspezialist LDK Solar ankündigte, eine neue Polysilizium-Fabrik in China bauen zu wollen. Die neue Fabrik soll über eine jährliche Kapazität von 15.000 Tonnen verfügen und die größte Einzel-Polysilizium-Anlage im gesamten asiatisch-pazifischen Raum sein, heißt es.

Synergieeffekte in der Produktion


Diese Entwicklung würde Solarzellenhersteller wie Trina Solar mittel- bis langfristig begünstigen, ist das Unternehmen in gewisser Weise vom Silizium-Preis abhängig. Doch auch im Bereich der Produktion tun sich für Trina noch Synergieeffekte auf. Durch Verbesserungen im Produktionsablauf will das Unternehmen bis Jahresende die Nicht-Silikon-Kosten pro Watt auf 1,05 Dollar senken - eine Reduzierung um zehn Prozent. Zugleich soll der Polysilizium-Verbrauch pro Watt sinken, heißt es bei Trina...

Kurzportrait

Gegründet im Jahre 1997 und ansässig im chinesischen Changzhou, gilt Trina Solar als einer der Pioniere im Bereich Photovoltaik-Technologie im Reich der Mitte. Als einer der wenigen PV-Anbieter ist Trina Solar mit einem integrierten und vertikalen Geschäftsmodell aufgestellt. Trina Solar fertigt sowohl mono- und multikristalline Zellen, Wafer und hochqualitative Solarmodule.

Insbesondere werden standardisierte Solarmodule in Fertigungsanlagen in China produziert. Das Unternehmen fertigt dabei sowohl Standard-Produkte, als auch Produkte nach Kundenwünschen. Trina Solar tritt dabei mit seiner eigenen Marke auf, verkauft seine Produkte aber auch über Händler und Systemintegratoren weltweit. Reseller-Verträge bestehen unter anderem mit der der spanischen Corporación Zigor S.A., der Scatec AS, sowie mit den deutschen Firmen SKR Energie GmbH, Schüco International KG, Conergy AG und Phönix SonnenStrom AG. Kooperationen bestehen unter anderem mit Wacker Chemie, HCT Shaping Systems und mit DC Chemical.

Insgesamt operiert Trina Solar heute von zwei Geschäftsfeldern heraus: Solarmodule und System Integration. Im Bereich Solarmodule ist das Geschäft mit der Entwicklung, Produktion und der Vermarktung von Solarzellen und Module zusammengefasst. Zuletzt summierte sich die Produktionskapazität des Unternehmens auf knapp 60 Megawatt (MW). Trina Solar legt großen Wert auf die Robustheit seiner Solarmodule, die versiegelt und wasserdicht sind, sowie höchster Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit widerstehen.

Im Bereich System Integration deckt das Geschäft rund um die Errichtung ganzer Solar-Kraftwerke ab. Trina Solar übernimmt dabei die Planung und die Umsetzung der Projekte. Unter anderem wurden bereits für die chinesische Regierung verschiedene Solar-Projekte umgesetzt. Inzwischen liefert Trina Solar seine Produkte aber nicht nur in China, sondern auch in anderen Ländern Europas wie den Niederlanden, Griechenland Belgien, Frankreich, und Korea aus.

Zahlen

Für das vergangene erste Quartal 2008 meldet Trina Solar eine Verdreifachung seiner Umsätze auf 120,7 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 42,5 Mio. Dollar im Jahr vorher. Dabei gelang es dem Unternehmen einen Gewinn von 12,9 Mio. Dollar oder 51 US-Cent je Aktie zu erwirtschaften, nach einem Plus von 4,8 Mio. Dollar oder 22 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Mit den vorgelegten Zahlen übertraf der chinesische Solarmodulehersteller auch gleichzeitig die Markterwartungen. Analysten hatten im Schnitt mit Einnahmen von 117 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 48 US-Cent je Aktie kalkuliert. Insgesamt brachte Trina Solar Solarmodule im Volumen von 29,5 Megawatt zur Auslieferung, nach 10,5 Megawatt im Jahr zuvor.

Meldung gespeichert unter: Trina Solar, Hintergrundberichte, Solartechnik

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