Synopsys setzt sich ehrgeizige Ziele

Freitag, 1. Dezember 2006 um 00:00

(IT-Times) Mit einem deutlichen Umsatz- und Gewinnzuwachs verabschiedete sich der amerikanische Chip-Designer und Test-Softwareanbieter Synopsys (Nasdaq: SNPS<SNPS.NAS>, WKN: 883703<SYP.FSE>) aus dem Fiskaljahr 2006.

Dank höherer Gewinnmargen konnte Synopsys die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen, was dem Synopsys-Aktienkurs auf ein neues Jahreshoch bei über 25 Dollar verhalf. Auch für das anstehende Fiskaljahr 2007 gibt sich Synopsys-Chef Aart de Geus optimistisch. „Für das zweite Fiskalhalbjahr 2007 sind wir zuversichtlich, eine operative Gewinnmarge von 20 Prozent plus erreichen zu können“, so de Geus. Ein ehrgeiziges Ziel, denn im jüngsten Quartal verzeichnete Synopsys gerade mal eine operative Gewinnmarge von 3,75 Prozent.

Synopsys entwickelt neue ATPG-Technik

Doch nach 2007 legt man die Latte noch ein wenig höher und nimmt operative Gewinnmargen von 25 bis 30 Prozent ins Visier. Dieses Ziel will das Unternehmen unter anderem mit seinem technologischen Vorsprung erreichen. So hat man im Rahmen einer zweijährigen Entwicklungszeit gemeinsam mit dem japanischen Semiconductor Technology Academic Research Center (STARC) eine neue Automatic Test Pattern Generation (ATPG) Technologie entwickelt, welche die qualitative Prüfung von Halbleitern signifikant beschleunigen und verbessern soll.

Die neue Technik soll erstmals im Rahmen der International Test Conference (ITC) in Kalifornien präsentiert werden. Erste Produkte aus der neuen Technologie sollen dann im Laufe des nächsten Jahres zur Verfügung stehen, erklärt Synopsys Marketing-Manager Chris Allsup.

Im Hause Cowen & Co bewertet man die jüngsten Bemühungen des Unternehmens positiv und stuft den Wert auf „kaufen“ nach oben. Die Analysten glauben an steigende Gewinnmargen, wobei die technologische Position des Unternehmens weiter wettbewerbsfähig sein dürfte, meint Cowen-Analyst Raj Seth.

Kurzportrait

Die in Mountain View/Kalifornien ansässige Synopsys gilt als führender Softwareanbieter im Bereich der so genannten EDA (Eletronic Design Automation) Softwareentwicklung. Mit Hilfe von Softwaretestprogrammen soll die Entwicklung und Herstellung von Halbleitern und Mikrochips nicht nur optimiert und beschleunigt werden, sondern auch erhebliche Kosten eingespart werden. Mit Hilfe von Synopsys´ Software sollen Halbleiterhersteller und dessen Ingeneure in der Lage sein, Auswirkungen möglicher Veränderungen im Produktionsablauf auf die einzelnen Halbleiter und deren physikalischer Oberfläche zu simulieren. So können vor der eigentlichen Produktion ganze Produktionszyklen simuliert werden und so mögliche Fehler schon im Vorfeld korrigiert werden, ohne dass überflüssige Ausschussware entsteht. Mit diesem Verfahren soll eine kürzere Entwicklungsphase, sowie ein geringerer Kostenaufwand in der Chipproduktion einhergehen.

Gegründet im Jahre 1986 unter dem Namen Optimal Solutions, vermarktete das Unternehmen zunächst synthetische Technologien von General Electric. Nach der Übernahme von zahlreichen kleineren Technologieunternehmen konnte Synopsys sein Produktportfolio erheblich erweitern. So bietet Synopsys heute neben Simulation- und EDA-Software, auch Hardware und Routing-Werkzeuge an. Heute ist das Unternehmen mit über 79 Niederlassungen weltweit präsent.

Der Servicebereich des Unternehmens trägt derzeit nahezu die Hälfte der gesamten Umsätze. Zwei Drittel aller Einnahmen erzielt das Unternehmen über US-Firmenkunden.

Neben der eigentlichen Geschäftstätigkeit betreibt und unterhält Synopsys zahlreiche Partnerprogramme, welche die technologische Entwicklung im Bereich Chip-Design weiter voranbringen sollen. Über den Synopsys SoC Venture Fund beteiligt sich das Unternehmen an jungen Technologiefirmen.

Zu den Kooperationspartnern gehören unter anderem IBM, SGS-Thomson, SEMATEC und Toshiba. Durch seine aggressive Expansionspolitik kaufte das Unternehmen in den vergangenen vier Jahren neben IKOS Systems den Konkurrenten Avant, sowie den Anbieter von IP-Lösungen inSilicon auf. Später übernahm Synopsys Numerical Technologies, sowie die Technologierechte von Qualis und dessen Tochterfirmen. Im Jahr 2004 kaufte Synopsys neben der deutschen Integrated Systems Engineering AG, auch den PCI Express-Spezialisten Cascade Semiconductor Solutions. Im November 2004 übernahm Synopsys schließlich Vermögenswerte von LEDA Design und kaufte gleichzeitig den Mitbewerber Nassda. Im Herbst 2005 übernahm Synopsys schließlich den Chip-Tester HPL Technologies. Im Frühsommer 2006 übernahm man den Virtualisierungsspezialisten Virtio.

Zahlen

So meldet Synopsys einen Umsatzanstieg auf 283,4 Mio. US-Dollar, was einem Plus von 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Gewinn kletterte dabei auf 9,6 Mio. Dollar oder sieben US-Cent je Aktie, nachdem im Jahr vorher noch ein Minus von 13,5 Mio. Dollar oder neun US-Cent je Aktie zu verkraften war.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich für das jüngste Quartal ein operativer Gewinn von 30,1 Mio. Dollar oder 21 US-Cent je Aktie. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit Einnahmen von 279,8 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 19 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Für das somit abgeschlossene Fiskaljahr 2006 meldet Synopsys einen Umsatzanstieg auf 1,1 Mrd. Dollar, ein Zuwachs von zehn Prozent. Der Nettogewinn summierte sich auf Jahressicht auf 111,2 Mio. Dollar oder 77 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 58,1 Mio. Dollar im Jahr vorher.

Markt und Wettbewerb

Der SoC-Markt (System on a Chip) soll in den nächsten Jahren weiter wachsen. Synopsys gilt in diesem speziellen Segment neben Cadence Design Systems als marktführend.

Cadence galt in der Vergangenheit allerdings als der marktführende Anbieter im Bereich für EDA-Software. Inzwischen konnte Synopsys durch die Übernahme von Avant und InSilicon aufschließen. Cadence setzt dabei ebenso wie Synopys die Mehrheit seiner Produkte in den USA ab. Über die Tochter Tality bietet das Unternehmen auch andere Serviceleistungen an.

Das Unternehmen Mentor Graphics, welche seine Tochter IKOS Systems an Synopsys abgegeben hat, gilt ebenfalls als Spezialist für den Bereich EDA-Software. Mentors Softwareprodukte sollen Unternehmen beim Entwerfen von Computern, Routern und Mobiltelefonen behilflich sein.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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