Symantec bleibt auf Einkaufstour und kündigt weitere Zukäufe an

Dienstag, 31. Mai 2011 um 13:49
Symantec

(IT-Times) - Ungeachtet der jüngsten Spekulationen über eine mögliche Aufspaltung des Anti-Virussoftwarehersteller Symantec (Nasdaq: SYMC, WKN: 879358), bleibt das Unternehmen weiter auf Einkaufstour. Rund 390 Mio. US-Dollar ließ sich Symantec zuletzt die Übernahme von Clearwell Systems kosten, womit der Norton-Hersteller den Sprung in den Markt für eDiscovery-Lösungen wagt.

Symantec drängt in den Markt für eDiscovery-Lösungen


Clearwell betreute zuletzt mehr als 400 Kunden in 14 Ländern weltweit. Zu den namhaften Kunden, die auf Clearwell-Lösungen setzen, zählen auch große Namen wie Coca Cola, Microsoft und HP. Clearwell setzte in den vergangenen 12 Monaten rund 56 Mio. Dollar um und dürfte Symantec auf nicht nur auf der Umsatzseite entsprechend verstärken.

Im Bereich eDiscovery-Lösungen war Symantec bislang mit seiner Archivisierungslösung Enterprise Vault präsent, welches nunmehr um end-to-end eDiscovery-Funktionen erweitert werden soll, erklärt Symantec-Manager Bryan Dye gegenüber der InformationWeek. Mit dem Zukauf will Symantec einen Markt angehen, der in nächsten Jahren im Schnitt um 14 Prozent wachsen und im Jahr 2014 ein Volumen von 1,7 Mrd. Dollar erreichen soll, so die Gartner-Marktforscher.

Symantec will bis zu 1,2 Mrd. Dollar für Firmenzukäufe ausgeben


Die Übernahme von Clearwell dürfte nicht die letzte Übernahme von Symantec gewesen sein. Symantec-Finanzchef James Beer stellte jüngst im Rahmen einer Analystentagung klar, dass Symantec allein in diesem Jahr zwischen 0,75 und 1,2 Mrd. US-Dollar für Zukäufe ausgeben wird. Bereits im Vorjahr haben Zukäufe 186 Mio. US-Dollar zum Umsatz beigetragen, allerdings den Gewinn auch um 8,5 Cent je Anteil verwässert.

Langfristig dürften sich die Zukäufe jedoch dennoch auf positiv auf die Ergebnisseite auswirken. Symantec-Finanzchef Beer verweist auf den jüngsten Hacker-Einbruch bei Sony, bei dem über 77 Millionen Nutzer betroffen waren. Der Einbruch belegt die Sicherheitsgefahren und den Bedarf an Schutzmechanismen für kleine und große Firmenkunden, die Cloud Computing nutzen wollen. Auch der jüngste Einbruch beim US-Rüstungskonzern Lockheed Martin beweist, wie wichtig heute effiziente Sicherheitstechnologien sind - hier sieht Symantec seine Chance.

Insgesamt strebt Symantec langfristige Wachstumsraten von sieben bis acht Prozent an, zwei Prozentpunkte dieses Wachstums sollen durch Akquisitionen gestemmt werden...

Kurzportrait

Der in der kalifornischen Technologieschmiede Cupertino ansässige Softwarespezialist Symantec wurde ursprünglich im Jahre 1982 gegründet. Im Jahre 1989 folgte der Gang an die Technologiebörse Nasdaq. Das Unternehmen bietet heute nicht nur komplexe Firewall-Lösungen für Geschäftskunden, sondern insbesondere auch Antivirussoftware für den privaten Anwender an. Hier ist das Unternehmen mit seiner populären Notron-Produktfamilie vertreten. Um aktuelle Schädlinge zu identifizieren und entsprechende Antivirus-Software zu entwickeln, betreibt Symantec mehrere Forschungszentren.

Spezielle Softwarelösungen für die Überwachung von Firmennetzwerken runden das Produktangebot ab. Die Antivirussoftware der Marke Norton ist insbesondere bei privaten Anwendern populär. Insgesamt betreut Symantec heute mehr als 100 Mio. Anwender in Sachen Sicherheitssoftware. Gleichzeitig setzen 98 von 100 Fortune 100-Unternehmen auf die Software der Kalifornier.

In den vergangenen Jahren ist die Gesellschaft vor allem auch durch Übernahmen gewachsen. Bereits im Jahre 1990 wurde die Peter Norton Computing übernommen, woraus später die weltweit bekannte Antivirussoftware Norton Antivirus hervorging. In den nachfolgenden Jahren wurden die Firmen Central Point Software, Delrina und Binary Research Limited übernommen. Mit der Übernahme von Quarterdeck, URLabs und ACT! wurden in den vergangenen Jahren bestehende Geschäftsbereiche weiter ausgebaut bzw. neue Geschäftsfelder erschlossen. Mit der Akquisition von L-3 und AXENT Technologies wurde speziell der Bereich Internetsicherheit und Firewall-Lösungen gestärkt. Durch die Übernahmen von SafeWeb, PowerQuest, ON Technology, TurnTide, Riptech, Recourse Technologies, SecurityFocus sowie @stake setzte das Unternehmen in den letzten Jahren seinen Expansionsdrang weiter fort.

Ende 2004 übernahm Symantec zudem den Speichersoftwareriesen Veritas Software in einer rund 13,5 Mrd. Dollar schweren Transaktion. Im Jahr 2005 setzte Symantec seine Einkaufstour weiter fort und übernahm die Sicherheitsspezialisten Sygate, WholeSecurity und BindView. Anfang 2006 kaufte Symantec den Sicherheitsspezialisten IMlogic und den Management-Spezialisten Relicore. Anfang 2007 schluckte Symantec schließlich den IT-Management-Spezialisten Altiris, wobei in 2008 und 2009 mit Vontu, AppStream, Mi5, SwapDrive, nSuite und MessageLabs und PC Tools weitere Zukäufe folgten. Im Jahr 2010 setzte Symantec seine Einkaufstour weiter fort und schluckte unter anderem die Unternehmen Gideon Technologies, PGP und GuardianEdge. Darüber hinaus wurde im Frühjahr 2010 die Web-Securitiy-Division von VeriSign für 1,28 Mrd. US-Dollar übernommen. In 2011 verstärkte sich Symantec durch die Übernahme von Clearwell Systems.

Zahlen

Für die ersten drei Monate des laufenden Jahres meldet Symantec einen Umsatzanstieg um neun Prozent auf 1,67 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 1,53 Mrd. Dollar im Jahr vorher. Dabei konnte der Hersteller der Norton-Softwarereihe einen Nettogewinn von 168 Mio. Dollar oder 22 US-Cent je Aktie verbuchen, nachdem im Jahr vorher noch ein Profit von 184 Mio. Dollar oder 23 US-Cent je Aktie zu Buche stand.

Ausgenommen etwaiger Sonderbelastungen verdiente Symantec 38 US-Cent je Aktie und übertraf damit die Gewinnschätzungen der Analysten um zwei Cent.

Das Privatkundengeschäft, welches 31 Prozent zu den Gesamterlösen beisteuerte, wuchs um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Sicherheits- und Compliance Segment legte um 24 Prozent zu, während das Speicher- und Server-Management-Geschäft um acht Prozent anzog. Das Geschäft mit neuen Softwarelizenzen wuchs um acht Prozent auf 280 Mio. Dollar.

Für das somit abgeschlossene Fiskaljahr 2011 meldet einen Umsatzanstieg auf 6,2 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 5,99 Mrd. Dollar im Jahr vorher. Der Nettogewinn summierte sich dabei auf 597 Mio. Dollar oder 76 US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 714 Mio. Dollar oder 87 US-Cent je Aktie im Jahr zuvor.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: NortonLIfeLock, Symantec, Hintergrundberichte, Software

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